Deutschland bei mobiler Nutzung des Webs abgeschlagen

04.02.2011 - Die Nutzung des Internet von unterwegs aus nimmt in Deutschland deutlich langsamer zu als in anderen Ländern Europas. Ersichtlich wird dies aus der aktuellen Version der Studie "European Mobile Internet Use" der European Interactive Advertising Association (EIAA). Mit 7 Prozent mobilen Internetnutzern liegt Deutschland im europaweiten Vergleich gemeinsam mit Spanien auf dem vorletzten Platz. Nur in Portugal ist der Anteil mit 5 Prozent noch geringer. Das Ergebnis sollte die hiesige Mobile-Branche alarmieren: Bei der letztjährigen Version der Studie lag Deutschland noch auf Platz fünf.

Den höchsten Prozentsatz mobiler Websurfer weist laut EIAA die Türkei auf (21 Prozent), dicht gefolgt von Schweden und Großbritannien (beide 20 Prozent). Auf dem vierten Platz liegt die Schweiz mit 18 Prozent. Auch bei der durchschnittlichen Nutzungsdauer des mobilen Webs ist Deutschland offenbar abgeschlagen. In der Zusammenfassung der kostenpflichtigen Studie führt die EIAA lediglich die Top 5 auf. Auf dem ersten Platz liegt hier Polen - mit 10,3 Stunden, die die polnischen Surfer im wöchentlichen Durchschnitt im Mobile Web verbringen. Es folgen Italien (7,9 Stunden), Belgien sowie Portugal (beide 7,7 Stunden) und schließlich Russland (7,1 Stunden).

Die Erkenntnisse müssten die Mobile-Marketing-Branche in Deutschland bestürzen, vor allem, da die Zahl der internetfähigen Smartphones hierzulande im vergangenen Jahr stark zugenommen hat. Laut Bitkom ist der Absatz im Jahr 2010 auf 7,2 Millionen Geräte gestiegen; für das laufende Jahr rechnet der Branchenverbrand mit 10 Millionen verkauften Smartphones. Das Beratungsunternehmen Deloitte gibt ebenfalls an, dass bereits in jedem vierten deutschen Haushalt ein Smartphone vorhanden ist. Ganz offenbar tun sich die deutschen Verbraucher jedoch mit der Gewöhnung an die neuen Möglichkeiten schwer. Die Nutzung der Geräte bleibe noch hinter den technischen Möglichkeiten zurück - Kommunikation sei vorherrschend, so Deloitte.

Wo noch keine oder wenig Nutzung vorhanden ist, da dürfte auch die werbetreibende Wirtschaft schwer von Investitionen zu überzeugen sein. Die deutschen Mobile-Marketing-Dienstleister können laut Deloitte jedoch auf die jungen Nutzer hoffen: Diese legten Wert auf Entertainment und seien "Heavy User". Sie wären auch bereit, ihr Gerät zum Bezahlen einzusetzen oder beim Einkaufen zusätzliche Produktinformationen per Barcode-Scan zu erhalten.

Die Studie "European Mobile Internet Use" ist Teil des EIAA-Reports "Mediascope Europe 2010". Sie basiert auf computergestützten Telefoninterviews sowie Online-Fragebögen und wurde erstmals 2004 für zehn Länder durchgeführt. Für die letztjährige Version wurde der Fokus auf insgesamt 15 Länder erweitert. Eine Quotenregelung hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung und örtlicher Verbreitung soll die Repräsentativität der Studie gewährleisten. (re)

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