FDP: Update 2.0

01.04.2009 - Die Freien Demokraten bauen ihre Wahlkampfkampagne auf Dialogmarketing auf und wollen 4,5 Millionen Mailings aussenden.

Die FDP will im Bundestagswahlkampf mehr denn je auf Dialogmarketing setzen. "Dialog gewinnt", sagte der FDP-Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz bei einer Rede im Rahmen der Strategiekonferenz der Partei in Erfurt. "Dialog soll intern wie extern unsere Kampagne auszeichnen." Im Gespräch mit ONEtoONE zeigte sich Beerfeltz als Fan der dialogischen Kommunikation. Sein Credo: "Schick nichts raus, wo nicht eine Response-Möglichkeit integriert ist!" Stets müsse eine Botschaft mit einer Einladung zur Interaktion verbunden sein.


Mitmach-Arena im Web als Herzstück
Auch angesichts des schmalen Wahlbudgets der Partei berge Dialogmarketing Vorteile: "Zeitungsanzeigen können wir uns sowieso nicht leisten, deshalb wenden wir uns mit Briefen, mit E-Mails, mit SMS direkt an die Menschen." Herzstück der Online-Kommunikation soll die so genannte Mitmach-Arena werden, über die sämtliche externe wie interne Informationen laufen. Die Bürger können darüber auf Informationen und Services wie etwa eine personalisierbare Startseite zugreifen und den SMS-Dienst "FDP aufs Handy" zugreifen, über den FDP-Kandidaten auch eigene SMS-Verteiler einrichten können. Mehr als 7.000 Nutzer seien bereits für die Mitmach-Arena registriert. Die Partei will aber auch abseits der eigenen Plattform in den großen sozialen Netzwerken kommunizieren. "Obamas Wahlkampf hat gezeigt, wie wichtig ein dezentraler Wahlkampf ist, ein Wahlkampf, der selbstständig läuft, eben der Wahlkampf von unten", sagte Beerfeltz. "Wir wollen den breiten, offenen Dialog." Auch für den örtlichen Wahlkampf sollen Dialogmaßnahmen entwickelt werden.

Im Offline-Dialogmarketing, glaubt Beerfeltz, wird die FDP "wahrscheinlich die Partei sein, die die meisten Aussendungen macht". Im letzten Bundestagswahlkampf seien es 4,5 Millionen gewesen. "Das haben wir diesmal auch wieder vor."


Marketingbeirat statt fester Agentur
Bei der Planung und Umsetzung ihrer Dialogmaßnahmen nutzt die FDP keine feste Agentur. "Da sind wir stolz drauf", sagt Beerfeltz. Die Koordinierung laufe über einen Marketing-Beirat, in dem sich ehrenamtlich Fachleute wie der ehemalige BBDO-Vorstand Andreas Hartwig oder Mediamarkt-Gründer Walter Gunz engagieren. "Auch die Mitmach-Arena haben wir selber gemacht", sagt Beerfeltz nicht ohne Stolz. Lediglich die technische Umsetzung besorgte die sich teilweise im FDP-Besitz befindende Universum Group. Im Adressbereich arbeite die FDP mit den "üblichen Verdächtigen" zusammen, so Beerfeltz, der Deutschen Post, Schober und der Bertelsmann Global Group. Im E-Mail-Bereich kooperiere man unter anderem mit E-Circle. In einem Mitmach-Zentrum in Berlin sollen 22 Leute - größtenteils Freiwillige - eingehende Anfragen und Kontaktwünsche bearbeiten.

Das zentrale Aufmerksamkeitsinstrument bleibe weiterhin das Plakat. Auch dieses wird bei der FDP zum Dialogwerkzeug: Schickt ein Bürger mit dem Handy ein Foto des Plakats an die Nummer 4242, wird er zu einer Videobotschaft im Web weitergeleitet. (re)

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de