imode oder WAP: Wer gewinnt?

31.12.2001 - Chatten, mailen, flirten, spielen, Tickets reservieren, aber auch Online-Banking betreiben und sich informieren, das kann der Handy-Besitzer, sofern er ein WAP-f�higes Ger�t sein Eigen nennt.

Das japanische Pendant nennt sich imode, wird zurzeit von rund 30 Millionen begeisterten Japanern genutzt und soll nun auch in Europa Furore - und WAP Konkurrenz - machen. Der japanische Netzbetreiber und imode-Besitzer NTT DoCoMo, hat sich daf�r auch schon einen europ�ischen Partner ins Boot geholt: KPN Mobile, Mehrheitsgesellschafter bei E-Plus, will imode schon im Fr�hjahr 2002 nach Deutschland bringen.

Catrin Gl�cksmann, Pressesprecherin bei E-Plus in D�sseldorf: "imode bietet im Gegensatz zu WAP farbige Displays, polyphone Klingelt�ne, animierte Grafiken und relevanten Content!" Die Inhalte werden wie bei WAP �ber Partnerschaften generiert, jedoch nach einem anderen Gesch�ftsmodell: Sie werden bei imode nicht gekauft, sondern vermittelt. Anbieter und Netzbetreiber teilen sich das Risiko beim Content-Verkauf. Daf�r bleiben rund 90 Prozent des Umsatzes beim Content-Anbieter, nur zehn Prozent flie�en in die Kassen der Telekommunikationsanbieter.

Der Kampf der Dienstleistungsgiganten wird nicht auf technologischer Ebene, sondern auf konzeptioneller und strategischer Ebene ausgetragen. So zahlen Europ�er eher missmutig f�r die gesamte Zeit, die sie im Netz verbringen, Japaner werden nur f�r empfangene Datenpakete zur Kasse gebeten, die Kosten liegen hier im Eurocent-Bereich. Daran k�nnten sich die WAP-Anbieter jederzeit ein Beispiel nehmen. Au�erdem zahlen die imode-Nutzer nur 2,50 Euro Grundgeb�hr im Monat.

imode-Content wird mit dem HTML-Ableger cHTML programmiert, f�r WAP-Content wurde die neue WAP Markup Language wml entwickelt. Die Folge: Der Content f�r imode w�chst rasanter, denn HTML ist nicht nur Programmierern gel�ufig, sondern auch Privatpersonen, die eigene Inhalte ins Netz stellen. Nicht ohne Grund nutzen 60 Prozent der mobilen Internetsurfer weltweit imode.

"imode ist eine Marke, keine Technik", betont Gl�cksmann. In Deutschland soll der breite Markt angesprochen werden, nicht nur der Jugendsektor wie in Japan. Thorsten Rehling, Gesch�ftsf�hrer von Handy.de in Hamburg, setzt auch auf �ltere Interessenten, w�hrend Christina Bock, Pressesprecherin des Handy-Portals Jamba!, die Hauptzielgruppe in den "Fun-Seekern" sieht.

Thomas Lammoth, Gesch�ftsf�hrer von Lammoth Mailkonzept in Wiesbaden, berichtet, dass Kunden und Mitarbeiter in imode neue Dialogm�glichkeiten und Werbeplattformen sehen. Fazit: imode k�nnte WAP in Deutschland und Europa gef�hrlich werden. go

Bild: Prof. Dr. Claudia B�nte

Prof. Dr. Claudia B�nte
(KIRevolution: Institut f�r Marketing-Innvovation)

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