"Und Steve Jobs ist doch Gott!"

von Gastbeitrag

Andreas Pauli, Chief Creative Officer bei Leo Burnett, hat das iPad von Apple bereits gemeinsam mit der Familie getestet. Hier seine - durchaus persönlichen - Eindrücke.

Nach "Du hast das iPad!?", "Ich werd wahnsinnig!" und einigen weiteren nicht identifizierbaren Begeisterungslauten war die abschließende Feststellung meiner 16- und 19-jährigen Söhne: "Und Steve Jobs ist doch Gott." Und dabei zeichnen sich meine Söhne im Allgemeinen nicht durch eine unkritische Haltung aus.

Aber der Reihe nach: Gekauft hatten wir das iPad bei Leo Burnett natürlich aus "rein professionellem" Interesse. Aber nach einem offiziellen Kundentermin ist es mir gelungen, es unbemerkt einzustecken und es endlich dorthin zu bringen, wo es eigentlich hingehört: nach Hause. Und an diesem Abend, als für meine Söhne Weihnachten und Ostern auf einen Tag fielen, haben wir gespielt, gesurft, gemalt, geblättert, gelesen, kommuniziert, gekauft und einen Film geschaut. Am Tisch sitzend, auf dem Sofa lümmelnd und auf dem Boden liegend.

Wie es da so auf dem Sofa liegt, integriert sich das iPad in Windeseile in das tägliche Leben. Es liegt wie ein Magazin in der Hand. Perfekter Blickabstand, perfekte Größe, beeindruckende Bildqualität.

[f1]Und plötzlich kann auch ich mir als hartnäckiger Analogi, der tatsächlich noch für jede Überweisung zur Bank rennt, so etwas wie "Zukunftstechnologie" ein bisschen besser in meinem Leben vorstellen. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm, einen eingebauten Wunderscreen im Kühlschrank zu haben, über den ich mich mit meinen Freunden über Rezepte austausche, mir anschließend die entsprechenden Lebensmittel im Supermarkt bestelle, um mir dann vom Profi-Koch in einem Video die Zubereitung meines Abendessens erklären zu lassen.

Das iPad mag vieles nicht können, wie die meist selbst ernannten Experten bemängeln. Aber für die ist es auch nicht gemacht. Das iPad wird ein Erfolg, weil es ein Stück analoges Gefühl zurück in die digitalisierte Welt bringt. Die Art wie ich es halte, die Art wie ich es bediene, die Art wie es sich ganz natürlich in mein Leben einfügt.

Einem Laptop gegenüber muss ich mich "in Stellung bringen", um es vernünftig bedienen zu können. Es muss aufgeklappt, angeschaltet und hochgefahren werden. Das iPad vermittelt mir das gegenteilige Gefühl, nämlich dass es sich mir, dem Menschen, unterordnet. Es ist für jeden schnell verständlich und wird sofort selbstverständlich. Damit wird es die Kommunikationslandschaft nicht nur weiter verändern, sondern diese Veränderungen auch auf breiter Basis noch schneller vorantreiben.

Und ich vermute, dass auch mein 70-jähriger Vater ganz schnell zum "Early Adaptor" wird, wenn ich ihm das iPad in die Hand drücke. Ein Grund mehr für Unternehmen, Verlage, Marketeers und Agenturmitarbeiter, sich schleunigst damit auseinanderzusetzen.

P. S: Ob Steve Jobs jetzt Gott ist oder nicht, haben wir nicht weiter erörtert. Von der Machtfülle her könnte es in die Richtung gehen. Aber das ist ein anderes Thema.

(Text: Andreas Pauli, Chief Creative Officer bei Leo Burnett)

[hl]Über den Autor[/hl]Als Chief Creative Officer ist Andreas Pauli für den kreativen Output der Leo Burnett Group Germany verantwortlich. Zusammen mit CEO Anthony Gibson und COO Peter Roos bildet er das Management der Agentur.

Er blickt auf 20 Jahre Erfahrung im Agenturgeschäft zurück. Dabei arbeitete er sowohl in internationalen als auch in inhabergeführten Agenturen auf Kunden wie Puma, Braun, Mövenpick, Ferrero, Focus, GM, Fiat und Landliebe.

Andreas Pauli kam 1999 zu Leo Burnett, wo er 2004 zum Executive Creative Director und 2009 zum Chief Creative Officer befördert wurde. Sein Bestreben ist es, alle Disziplinen an einen Tisch zu bringen und so den Herausforderungen der sich schnell verändernden Kommunikationslandschaft gerecht zu werden. Als Kreativer zeichnet er für über 90 nationale und internationale Auszeichnungen verantwortlich.

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