von Gastbeitrag
Im Internet erfolgreich suchen, heißt die goldene Nadel im Terabyte-Heuhaufen finden. Hier ist eine kleine Auswahl von Möglichkeiten, mit denen man Marktstudien im Internet findet. Dialogmarketing-Berater Robert K. Bidmon hat die Praxistipps in seinem Gastbeitrag für ONEtoONE zusammengestellt.
Hier die Tipps von Robert K. Bidmon
Erste Informationen bietet häufig ein Wikipedia-Eintrag zu dem Produkt, das im Mittelpunkt der gesuchten Marktstudie steht. Häufig finden sich hier aktuelle Zahlen zum Produkt, Hinweise auf Verbände und weitere Links. Ein gutes Beispiel hierfür ist z. B das Stichwort "Automobil".
Der häufigste Startpunkt für eine Suche im Internet ist in Deutschland Google.de. Doch häufig bringt hier die Eingabe eines Wortes zu viele Ergebnisse - "Marktstudie" z. ?. Liefert eine knappe halbe Million Internetseiten.
Bessere Ergebnisse erhält man meist, wenn man vor der Suche eine Suchstrategie entwickelt. Sie besteht aus mindestens drei Überlegungen:
Mit welchen Worten aus der englischen und deutschen Sprache lässt sich die gesuchte Marktstudie genau beschreiben? Hilfe leisten hier ein Englisch- (www.leo.org) und ein Synonymlexikon (synonyme.woxikon.de).
In welchen Dateiformaten werden die Ergebnisse vorliegen? Die Antwort ist bei Marktstudien bekannt: Sie liegen häufig als PDF- oder Powerpoint-Datei vor.
Welche möglichen Suchseiten, Institutionen, Organisationen und Websites könnten die gesuchten Marktstudien und verwandte Informationen anbieten (eine erste Hilfe bietet die folgende Übersicht)?
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Die erste Überlegung konzentrierte sich auf die Worte, die die gesuchte Marktstudie möglichst genau beschreiben. Diese werden in das Google-Suchfeld eingegeben. Es könnten z. B. folgende drei Worte sein: Marktstudie Direktmarketing Dialogmarketing. Die Ergebnisse sind aber immer noch nicht zufriedenstellend.
Jetzt kommt die zweite Überlegung zum Zug: Die Suchergebnisse werden meist besser, wenn man nur nach bestimmten Dokumentarten sucht: Dazu klickt man rechts neben dem Google-Suchfeld auf "Erweiterte Suche". Unter "Dateiformat" kann nun die Einschränkung "PDF-Datei" oder "Powerpoint-Präsentation" eingestellt werden. Möglichst aktuelle Ergebnisse erhält man über die Einstellungen unter "Datum". Eine interessante Suchoption ist auch "Position". Wählt man hier "im Titel der Seite" aus, erhält man nur Ergebnisse, die die Suchbegriffe im Titel einer Webseite enthalten. Das reduziert gewaltig die Menge der Ergebnisse. Mehr Informationen zu den Google-Suchmöglichkeiten erhält man nach dem Anklicken von "Hilfe" (ganz klein, unten in der Fußzeile).
Nach Schätzungen weist Google nur zwischen 0,25% bis unter 10% der Informationen nach, die man über das Internet finden kann. Einer der vielen Gründe dafür: Viele Informationen liegen in Formaten vor, die Suchmaschinen nicht lesen können: Die Deutsche National Bibliothek (DNB) weist z. B. alle seit 1913 erschienen Bücher und andere Publikationen nach, z. Z. sind das mehr als 25 Millionen Nachweise (www.d-nb.de). Doch über Google findet man davon nur wenige Seiten: Informationen über die Bibliothek und einige Such-Startseiten verschiedener Medien-Kataloge. Über die Suchseiten kann man dann, in dem - von Google nicht nachgewiesenen - Gesamtbestand, recherchieren. Der allergrößte Teil der Informationen des Internets befindet sich in solchen "unsichtbaren Netzen". Deshalb ist die dritte Überlegung nach den möglichen Suchmaschinen, Institutionen und Websites, die die Informationen liefern könnten, einer der wichtigsten.
Spezialisierte Suchmaschinen für Marktstudien liefern meist Nachweise für kostenpflichtige Studien. www.markt-studie.de versteht sich als "unabhängiges Recherche- und Verkaufsportal für kostenpflichtige Marktstudien unterschiedlicher Herausgeber". Es weist ca. 60.000 Marktstudien nach.
Viele Marktinformationen erhält man über Verbände, denn sie erheben häufig Daten für ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit. Man findet die für ein Thema relevanten Verbände über die Suche von www.verbaende.com und www.verbandsforum.de. Die Marktinformationen finden sich dann auf den angegebenen Verbandsseiten unter Menüpunkten wie "Studien", "Daten und Fakten" oder "Marktdaten", manchmal auch unter "Publikationen".
Weiterhin gibt es für verschiedene Themen spezialisierte Seiten. Hier einige Beispiele regelmäßig erscheinender Marktinformationen:
Studien zur Konjunktur- und Wirtschaftslage findet man auf den Seiten verschiedener Wirtschaftsinstitute. Mehrfach jährlich erscheinen Wachstums- und Konjunkturanalysen, z. B. beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (www.zew.de, Menüpunkt Publikationen ZEWnews ).
Statistiken rund um Deutschland findet man über das Statistik-Portal aller Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (www.statistik-portal.de). Auch der Direkteinstieg beim Statistischen Bundesamt (www.destatis.de) bringt viele Ergebnisse. Unter dem Menüpunkt "Publikationen" Querschnitt finden sich eine Fülle statistischer Ergebnisse, u.a. das komplette Statistische Jahrbuch als kostenloser Download.
Europäische Statistiken liefert die Europäische Kommission unter http://ec.europa.eu/eurostat. Als führendes Statistik-Portal zu allen Arten von Statistiken versteht sich www.statista.de. Die Ergebnisse sind hier allerdings teilweise kostenpflichtig.
Viele Studien erhält man auch über Landes- und Bundesministerien, meist unter dem Stichwort "Publikationen". Ein idealer Startpunkt ist www.bund.de, dem zentralen Zugang von Bund und Ländern zu deren Informationsangeboten im Internet. Über den Reiter "Behörden" und einem dann einzugebenden Suchbegriff findet man die entsprechenden staatlichen Stellen.
Werbetrends veröffentlichen u.a. www.nielsen-media.de (Menüpunkt "Info & Presse"). Die Entwicklung der Werbebranche aus der Sichtweise von Agenturchefs kann man unter www.gwa.de/themen-wissen nachlesen. Aktuelle Entwicklungen im Dialogmarketing präsentiert der DDV mit seinem Dialog-Barometer (www.ddv.de, im Suchfeld "Barometer" eingeben). Studien zur nationalen und internationalen Lage unserer Branche veröffentlicht jährlich die Deutsche Post unter www.deutschepost.de/dmm. Weitere Studien bieten auch post.at und post.ch nach Eingabe des Suchworts "Studien" im Suchfeld.
Branchendaten und Informationen über Zielgruppen liefern viele große Verlage kostenlos auf ihren Mediaplanungsseiten, wie z. B. über www.medialine.de (Reiter "Marktinformation" ? "Marktanalysen"). Weitere Quellen sind z. B. www.axelspringer-mediapilot.de ("Branchen & Werbemarkt") oder www.bauermedia.de (Reiter "Studien")
Informationen aus den verschiedenen Markt-Media-Studien findet man mit dem Zielgruppenfinder von www.pz-online.de. Er bietet dem Nutzer einen schnellen Überblick in Form von kompakten Übersichtsmatrizen über die 17 wichtigsten Markt-Media-Studien.
Branchendaten zur Kreativwirtschaft liefert www.kreativwirtschaft-deutschland.de (Reiter "Information" bzw. in den kostenlos downloadbaren Jahrbüchern für Kulturwirtschaft).
Daten zur Nutzung der Printmedien findet man unter www.stiftunglesen.de, www.die-zeitungen.de und www.deutsche-fachpresse.de.
Daten zur Nutzung des Internets findet man im (N)Onliner-Atlas. Er gilt als Deutschlands größte Studie (www.nonliner-atlas.de) zu diesem Thema. Eine Fülle von Studien liefert der Bundesverband der digitalen Wirtschaft (www.bvdw.de, Reiter "Medienbibliothek" ? Typ "Marktzahlen und Studien"). Weitere Quellen sind: www.agof.de, www.ard-zdf-onlinestudie.de, die Forschungsgruppe Wahlen (www.forschungsgruppe.de, Menüpunkt "Umfragen und Publikationen" Internetstrukturdaten), der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (www.bitkom.org, Reiter "Markt & Statistik")
Thematisch orientierte Linklisten, wie z. B. Social Bookmarks Seiten, können ebenfalls hilfreich sein. So liefern unter dem Stichwort "Marktstudie" www.oneview.de oder www.mister-wong.de erste brauchbare Ergebnisse.
Thematisch orientierte Linkseiten finden Sie auch unter dem Blog des Autors unter dem Menüpunkt "Ressourcen".
Robert K. Bidmon. Forscher, Berater und Trainer im Dialogmarketing. www.bidmon.de/blog. Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen, Studienleiter für Dialogmarketing an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing, Dozent an der Blochererschule für Kommunikationsdesign.
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