ECommerce

Kaufverhalten, Infosuche: Die Allmacht von Amazon in Zahlen

12.09.2023 - Der Shop, der Leute shoppen macht: Gäbe es kein Amazon, würden KonsumentInnen de facto weniger kaufen, das belegt eine Studie nun.

von Sebastian Halm

73 Prozent der KonsumentInnen empfinden Marktplätze als einfachen und bequemen Anlaufpunkt für Onlinekäufe. In der Praxis bedeutet das in der Regel: Amazon   . Der amerikanische Marktplatzriese ist für viele die erste Anlaufstelle, weit vor anderen etablierten Marktplätzen (Ebay   , Zalando   und Co.), lokalen Marktplätzen oder neuen Anbietern mit Ware aus Asien wie Wish   , Temu   oder AliExpress   . Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue 'Trend Check Handel Vol. 8' des ECC KÖLN   , der neben der aktuellen Konsumeinstellung bzw. -zurückhaltung den Status quo des Online-Marktplatzgeschäftes in Deutschland untersucht.


Amazons Marktmacht reicht in den stationären Handel rein

Bevor ein Produkt gekauft wird, holen KosumentInnen verschiedenste Informationen ein. Und egal, ob schlussendlich im Geschäft oder online gekauft wird: Amazon ist vor einem Kauf die Informationsquelle Nummer Eins. Rund einem Drittel aller stationären Käufe geht eine Informationssuche auf Amazon voraus. Bei Onlinekäufen ist es sogar jeder zweite Kauf, bei dem sich vorab gezielt auf Amazon informiert wird.
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Amazon beflügelt Konsumstimmung

Wäre Amazon als Kaufkanal nicht mehr verfügbar, würden 20 Prozent der KonsumentInnen in der Folge weniger kaufen. 2019 war dieser Wert mit 10 Prozent gerade erst zweistellig. Umso mehr profitierten vor vier Jahren von einem hypothetischen Wegfall von Amazon andere Onlineshops: 61 Prozent gaben damals an, alternativ woanders im Netz kaufen zu wollen, heute ist es noch jedeR Zweite (55 Prozent). Den Wechsel in den stationären Handel würde ein Viertel (26 Prozent) der Befragten als Alternative zu Amazon erwägen, auch dieser Wert fiel leicht im Vergleich zu 2019 (29 Prozent).

Keine Konkurrenz von Wish, Temu und Co.

Sind neue Marktplätze mit günstiger Ware aus Asien die Zukunft? Nein. Anbieter wie Wish, Shein   oder Temu stellen (noch) keine Konkurrenz für Amazon dar. Auch wenn die Nutzerzahlen steigen, überwiegt noch die Skepsis: 41 Prozent der KonsumentInnen geben an, niemals bei Marktplätzen mit günstigen Waren aus Asien einkaufen zu wollen. Die beliebtesten Online-Marktplätze bleiben die bekannten Namen Amazon, eBay und Otto. Aber: Der neue Player Temu ist mit seinem Gamification-Ansatz erfolgreich und hat bei der regelmäßigen, monatlichen Bestellung bereits eBay und Otto   überholt.

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  • Bild: Michael Poganiatz
    Joachim Graf
    (ibusiness.de)

    Wie billig ist Temu wirklich?

    Der chinesische F2C-Marktplatz Temu rollt mit Niedrigpreisen, subventioniertem Porto und Zolltricks den europäischen Markt auf. Temu ist billig - aber wie billig sind die Chinesen wirklich? Und welche Chance haben deutsche Marktplatz- und Onlinehändler? Zukunftsforscher Joachim Graf präsentiert exklusiv eine Studie von iBusiness in Zusammenarbeit mit Billiger.de, bei der Temu-Preisen mit denen deutscher Shops verglichen wurden. Er enthüllt, wo Temu wirklich seine Stärken hat und wo Temu-Produkte tatsächlich teurer sind. Außerdem zeigt er anhand der Studienergebnisse, wie ECommerce-Verantwortliche hierzulande sich gegen die Billigflut wehren können.

    Vortrag im Rahmen der Marktplatz- und Commerce-Trends 25. am 25.02.25, 09:00 Uhr

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