Online Marketing Rockstars

"Marketers ruin everything"

20.03.2015 - Die Online Marketing Rockstars wollen vor allem eins sein: anders als die üblichen Branchen-Treffs, frisch und cool. Mit Content-Guru Gary Vaynerchuck war immerhin ein provokanter Speaker auf der Bühne, der etwas Rebellion verbreitete. Konnte das getypte Event seinen Rockstar-Ansprüchen ansonsten gerecht werden?

Wenn dir jemand auf einem Marketing-Event mit "der sieht völlig anders aus als alle anderen: Er hat ein graues Sakko an" beschrieben wird, kannst du eigentlich nur bei den Online Marketing Rockstars (OMR), in diesem Jahr am 26. und 27. Februar in Hamburg, sein. Einen inoffziellen Dresscode gab es trotzdem: Mit allem, mit dem man am Prenzlauer Berg nicht auffällt, trifft man auch hier genau den Ton.

Und so wie die Hipster-Hochburg der Hauptstadt will auch das Event sein: anders, frisch, cool. Man merkt die Mühe, die es sich gibt. Und so wird das Ziel leider nur teilweise erreicht. Die Rockstars starten 2015 mit einer Premiere: eine Expo am ersten der zwei Veranstaltungstage. Mehr als 4.000 Besucher drängten sich durch die proppevollen Gänge des Ballsaals im Hamburger Millerntor-Stadion. 65 Aussteller, Datenbrillen, eine Drohnen-Show begeistern, ein bunt angemaltes Hostessen-Quartett, das an einen KISS-Abklatsch erinnernd durch die Gänge schleicht, wirkt eher peinlich. Die angebotenen Masterclasses zu Themen von Engagement Marketing bis SEM waren schon im Vorfeld ausgebucht. Auch auf die, wegen der hohen Nachfrage ins Leben gerufenen, zusätzlichen Ersatztermine herrschte großer Andrang.

Trotz der kleinen Messestände und der dafür, so hört man zumindest, saftigen Preise, sind namhafte Aussteller gekommen: Facebook, Yahoo!, Adobe, Zalando und Otto, um nur die größten zu nennen. "Wir haben mit der Expo etwas Neues gewagt. Das wurde toll belohnt", sagt OMR-Initiator Philipp Westermeyer.

Vaynerchuck rockte das Theater

[f1]Am zweiten Tag des Events kamen 2.500 Teilnehmer ins Stage Theater am Hamburger Hafen. Normalerweise wird hier acht Mal in der Woche das Erfolgsmusiscal "Der König der Löwen" aufgeführt. Der einzige Löwe an diesem Tag war leider Gary Vaynerchuck, CEO von Vaynermedia und laut Veranstalter Content-Marketing-Guru. "Ein Name wie ein Nussknacker" schrieben die Jungs vom Grimme-Online-prämierten LiveTicker von "11FREUNDE", die das Event begleiteten. "Marketers ruin everything" sagte Vaynerchuck und die Aufmerksamkeit war ihm garantiert. Er rief die Marketer dazu auf, keinen angeblichen Trends hinterherzulaufen. Denn das, was alle machen, ist schon ein alter Hut. Man müsse den Mut haben, etwas Neues auszuprobieren. Auch wenn das nicht messbar oder skalierbar sei. Denn eine messbare Maßnahme ist keine neue Maßnahme mehr.

Das Kalkül der Veranstalter, das Highlight der Konferenz zur Rockstar-Unzeit um 9 Uhr morgens ganz an den Anfang zu setzen, machte sich bezahlt: Der Saal war voll. Leider reichten die anderen Speaker an Vaynerchucks Auftritt nicht mehr heran. Obwohl man sich hier nicht lumpen ließ und mit Instagrammerin Liz Esswein, Pinterest-Gründer Evan Sharp und SEO-Ikone Mike King internationale Online-Prominenz in die Hansestadt holte.

Rockstarmäßig gelungen war die Bühneninszenierung: Auf welcher Konferenz können sich sonst die Speaker einen Gin Tonic an der On-Stage-Bar bestellen, wenn der Mund vom ganzen Gerede trocken wird? Leider fiel auch Moderator Philipp Westermeyer mit seiner Unsicherheit vor dieser Kulisse ab: An ACDC-Gitarrist Angus Young erinnerte da nur noch dessen Bühnen-Outfit, die Schuluniform. Fehlen darf bei den OMR natürlich auch nicht der obligatorische Auftritt echter Rockstars. In diesem Jahr surften Deichkind auf einem Schlauchboot durchs Publikum. Die Hamburger Electro-Kombo betrat die Bühne zu ihrem Song "Arbeit nervt", was in diesem Moment wohl keiner der Anwesenden unterstrichen hätte. Zum perfekten Konzert-Feeling fehlte nur das Bier. (ks)

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