Rundruf

Connected Cars, Wearables, IoT - was halten Sie davon?

10.03.2015 - Wearables, Smart Home, Connected Cars, Internet of Things (IoT) - unser Leben wird immer digitaler. Man kann Licht und Heizung von unterwegs steuern, intelligente Blumenvasen sagen uns, wann wir unsere Pflanzen gießen oder düngen müssen, und Smart Watches bieten Healthcare-Funktionen. Auch unsere Fahrzeuge werden immer vernetzter - teilweise kommen sie schon ganz ohne Fahrer aus, wie der auf der CES in Las Vegas vorgestellte Mercedes F015. Von unseren Lesern wollten wir diesmal wissen, was sie von diesen Möglichkeiten halten und ob sie sie nutzen würden.

Detlef Rump, rumpdialog, HamburgMal ehrlich, eine Uhr oder was auch immer sagt mir, wann ich zu Bett gehen oder was ich essen soll! Geht`s noch? Als ich zehn Jahre alt war, hat meine Mutter das getan. Und ich hatte den Eindruck, es gehört zum Erwachsensein, selber für sich zu entscheiden. Mich nervt das, und ich kann diesen Wunsch nach Bevormundung überhaupt nicht nachvollziehen. Wissen wir denn nicht mehr, was uns gut tut und was nicht? Wenn ich in der Woche mal länger in Altona oder vor dem Fernseher unterwegs bin, dann geht es mir am nächsten Tag eben nicht soooo gut. Dazu brauche ich keinen Chip! Das weiß ich. Aber das Web of things hat ja noch andere things. Meinen Haushalt, die Heizung beispielsweise zu kontrollieren - kein schlechter Punkt. Es gibt bestimmt Anwendungen, die uns sinnvolle Hilfe sein können, ohne uns zu entmündigen.

Michael Busch, Carat Deutschland, HamburgKlare Antwort: Ich würde sie nicht nur nutzen, ich nutze sie heute schon intensiv - sei es über einen Stauassistenten beim Fahren, eine Smartwatch oder das vernetzte Heim, das ich mit einer App steuere. Dabei sind es vor allem zwei Dinge, die über den Erfolg von Innovationen entscheiden: Neue Produkte müssen einen klaren Mehrwert schaffen, der weit über den reinen Selbstzweck hinausgeht, und ihre Nutzer mit intuitiven Funktionen und einfacher Usability überzeugen. Auch ich habe schon einige Smart Tools ausprobiert, sie jedoch wieder verworfen, da sie diese wichtigen Kriterien nicht erfüllt haben. Dennoch brenne ich für technologische Innovationen und kann die intelligenten Hilfsmittel der Zukunft kaum erwarten.

Sven Krahn, Singlepoint, BerlinIch persönlich benutze begeistert einen Fitness Tracker, den ich als Armband trage und der mich lobt, wenn ich aktiv bin. Bin ich faul, ist mir sein Feedback allerdings egal. Insofern verändert er mein Verhalten nicht, sondern quantifiziert es nur. Mit der Healthkit-Anbindung werden später auch mal Gesundheits- und Ernährungsdaten zusammengeführt. Das finde ich schon spannend. Viele andere "Industrie 4.0"-Produkte sind heute aber noch kaum genutzte technische Spielereien - aus vielen Gründen: Die Nachrüstung eines Hauses, um die Heizung "smart" zu regeln, ist beispielsweise noch bei weitem teurer als die erzielbare Kostenersparnis. Hinzu kommen der Konfigurationsaufwand und die große Abhängigkeit von Elektronik und deren Herstellern.

Dr. Claudia Lang, Community Life, KerkheimDie Vernetzung wird trotz aller datenschutzrechtlicher Gefahren unsere Lebensqualität und Lebenserwartung erhöhen. Ich würde mich freuen, wenn mein Kühlschrank für heute Abend schon etwas bestellt hätte. Im Moment liegen da nur einige eingetrocknete Mohrrüben und alter Käse. Zusammen mit den neuen Supermarkt-Lieferdiensten könnte der Traum vom immer gut gefüllten Kühlschrank Wirklichkeit werden.

Markus Schindler, hurra.com, StuttgartSofern die Hersteller datenschutzrechtliche und gewisse ethische Grenzen einhalten, finde ich die Innovationen großartig! Ich selbst optimiere meine Fitness und Ernährung begeistert durch elektronische Guides. Ein fahrerloses Auto ist natürlich noch viel faszinierender. Doch so faszinierend die Entwicklungen auch sein mögen, jeder Fortschritt bringt auch Risiken mit sich: Viele Automobilhersteller beziehungsweise deren Entwicklungsabteilungen beschäftigen sich heutzutage maßgeblich mit Datenschutz und IT-Security. Denn ein Software-Bug, oder ein Cyberangriff auf Self-Driving Cars könnte Millionen von Menschen gleichzeitig in Gefahr bringen.

Christian Jenewein, Teradata, MünchenDen Autopiloten einzuschalten wünsche ich mir höchstens, wenn ich mal wieder auf der A8 im Stau stehe. Dass mein Auto mir aber sagt, wann ich in die Werkstatt muss, und dass dort das richtige Ersatzteil auf mich wartet, weil mein "Connected Car" es vorbestellt hat, finde ich sehr praktisch. Und natürlich freue ich mich auch, wenn mir für die Dauer der Reparatur genau das Modell als Leihwagen zur Verfügung gestellt wird, mit dem ich vor kurzem online geliebäugelt habe. Und wer weiß, vielleicht fährt mein neues Traumauto dann ja irgendwann auch mal ganz allein zur Werkstatt.

Bernd Stieber, netzeffekt, MünchenDie Möglichkeiten, die uns Wearables, Smart Home und Connected Cars bieten sind einfach sensationell. Durch die neuen Technologien können wir unser Leben gesünder und effizienter gestalten. So kann ich selber meinen Schlafrhythmus im Blick behalten, steuere meinen Energieverbrauch im Haus via Smartphone-App effizient und lasse mein Auto für mich einparken. Einfach toll. In Las Vegas auf der CES ist sogar ein Auto 700 km ohne Fahrer angereist. Wer bewusst gesünder und effizienter leben will, der kommt an Wearables, Smart Home und Connected Cars-Technologien nicht vorbei. Persönlich möchte ich auf die Vorteile grade von Connected Cars nicht mehr verzichten, da ich so auch von unterwegs bequem arbeiten kann.

Philipp Man, CHRONEXT.com, KölnWearables, Smart Home, Connected Cars bereichern unser Leben zum Teil extrem. Allerdings sehe ich im Wearable-Markt auch die Gefahr, dass zu hohe Erwartungen von Anfang an nicht eingehalten werden. Ich denke, dass dies nachhaltig problematisch sein kann und Wearables stigmatisiert werden wie "Cleantech" vor einigen Jahren. Apple und Co. müssen jetzt nachziehen und sicherstellen, dass wirklich reife Produkte auf den Markt kommen.

Mathias Sinn,Hi-ReS!, BerlinDie fortschreitende Digitalisierung ist eine unumkehrbare Entwicklung mit fundamentalem Einfluss auf unser Leben. 80 Prozent der Dinge, die wir heute gerne machen und als Teil unseres Alltags betrachten, waren so vor fünf bis zehn Jahren noch nicht möglich. Und wir sind erst am Anfang der Transformation, deren Dynamik eher zu - als abnimmt. Von daher: Ich kann nicht exakt sagen, was in der Zukunft für mich persönlich alltäglich sein wird. Aber ich kann sagen, dass Smartphone, Facebook & Co. ein ganz alltäglicher Bestandteil meines Lebens geworden sind. Dasselbe geschieht gerade, wenn ich im Auto sitze - dank ConnectedDrive von BMW wird Musik gestreamt, Hoteladressen direkt ins Navi übertragen und vieles mehr. Oder ganz kurz: Alles was einfach zu bedienen ist und mein Leben wirklich bereichert oder einfacher macht, werde ich zukünftig nutzen.

Nils Wulf, Jost von Brandis, HamburgWie immer im Leben gilt: Nicht alles, was machbar ist, ist auch sinnvoll. Solange das Internet of things unser Leben vereinfacht, sicherer macht oder manchmal ganz einfach auch nur verschönert, werde ich die Möglichkeiten der Entwicklungen sicher nutzen. Gerade im Bereich Healthcare gibt es spannende Entwicklungen, die zum Beispiel das Leben mit diversen Krankheitsbildern komfortabler macht. Also ein klares Ja zur Nutzung, wenn diese sinnvoll und nutzenstiftend ist. Bemerkenswert empfinde ich allerdings die gefühlt diametrale Entwicklung zwischen der erhofften Erleichterung, welche die technischen Hilfen mit sich bringen, und dem gleichzeitig gestiegenen Druck ständiger Transparenz und Selbstkontrolle.

Jochen Toppe, CoreMedia, HamburgWearables an sich sind interessant und werden irgendwann an Bedeutung gewinnen, aber ich bezweifle, dass beispielsweise Google Glass zum nächsten iPhone wird. Google Glass - ich denke, der Vergleich "Segway in your face" ist hier durchaus treffend. Das zeigt sich jetzt auch an der schlagartig eingestellten Produktion. Die Akzeptanz und auch die Marktfähigkeit muss sich erst noch entwickeln. Erst dann können auch Unternehmen die neuen Touchpoints aktiv für sich und ihre Business-Strategie nutzen.

Martin Zander, Yapital, HamburgKeine Frage: In Zeiten ständig steigender beruflicher Belastung gewinnt das Thema Freizeitgestaltung, gewinnt der Faktor Entspannung extrem an Bedeutung. Aus meiner Sicht ist es deshalb nur zu begrüßen, wenn die Digitalisierung - auch in ganz neuen Bereichen - dabei hilft, das eigene Leben einfacher und komfortabler zu gestalten. Das kann die Smart Watch sein, mit der ich auch bezahlen kann, das mag das Connected Car sein, das mich ohne mein Zutun sicher und bequem von A nach B bringt. Es kommt dabei aber immer und ganz entscheidend darauf an, dass das jeweilige Produkt am Wunsch und an der Lebenswelt des Nutzers ausgerichtet ist. Es zählt allein die Customer Experience. Einfach gesagt: Technik muss funktionieren. Wenn sie stattdessen dafür sorgt, dass ich in meiner Freizeit nur noch mehr Dinge im Kopf habe, zusätzliche Programmierungen, Updates, Synchronisationen vornehmen muss, wird der Mehrwert schnell vom damit verbundenen digitalen Stress aufgefressen. Übrigens: Ich halte mich für Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. Dennoch bin ich zum Beispiel ganz zufrieden mit meiner Uhr und möchte gar keine, die dauernd kontrolliert, ob ich genügend Schritte mache und mein Blutdruck stimmt. Und ich glaube, das geht vielen anderen ganz genauso.

Max Weiland, CEO, beaconsmind, ZürichDie Vernetzung unseres Lebens ist eine Konsequenz der fortschreitenden Digitalisierung. Wir nehmen die damit verbundenen Chancen gern an. Wir schätzen den Komfort, der mit dieser Vernetzung einhergeht. Weil sie unser Leben einfacher macht, uns zum Beispiel besser und preisgünstiger einkaufen lässt. Und weil jeder genau die Möglichkeiten in Anspruch nimmt, die er braucht. Deshalb schreitet diese Entwicklung auch weiter voran. Und ich sehr gern mit ihr.

Tim Wiengarten, rabbit mobile, FrankfurtEs kann sich zwar jeder von uns entscheiden, ob er eine Smartwatch tragen will oder gerne seine Heizung übers Mobiltelefon steuern möchte, doch das ist eine Frage des Geschmacks und oft auch des Geldes. Es ist allerdings keine Frage mehr, ob man generell beim "vernetzten Leben" mitmachen will oder nicht. Das vernetzte Leben findet schon jetzt, häufig im Hintergrund, statt, und fast alle sind mittendrin. Viel interessanter: Wie bewusst ist uns das und wie mündig gehen wir damit um?

Lennart Wegner, Philipp und Keuntje, HamburgDas Internet of Things besteht schätzungsweise aus 30 Milliarden Geräten - meine Heizung gehört noch nicht dazu. Auch mein Auto, die Turnschuhe und Blumenvasen warten noch auf eine sinnvolle Nutzung der Informationen, die sie bereithalten. Aber der Weg in Richtung eines Smartphones als Life Remote Control, auf dem alle Informationen - vom Blutzucker bis zum Turnschuh-Verschleiß - zusammenlaufen, ist kurz geworden. Dass aus dem ganzen Datenverkehr am Ende auch einmal lernende, also schlaue Systeme entstehen, bleibt die Hoffnung.

Simon Loebel, United Digital Group, HamburgInternet of Things gehört zu den Top-Themen in 2015 wie man auch schon auf der CES sehen konnte. Ich gehöre zu den sogenannten Early Adoptern - und das nicht nur aus beruflichen Gründen. Ich bin quasi die Personifizierung der Digitalisierung. Deshalb glaube ich auch, dass zum Beispiel Wearables wie die Smartwatch in zwei Jahren massentauglich sind und damit entsprechend große Implikationen auf die Ausgestaltung und Mechanik digitaler Kampagnen haben werden. Ich nutze auch schon Smart Home - die intelligente, einfache Steuerung des Haushaltes per App wie die der Heizung von unterwegs bietet viele Vorteile und erleichtert mein Alltagsleben.

Gregor Bieler, Microsoft Deutschland, MünchenVom Ernährungsplan bis zum Sportprogramm, Selftracking ist mehr als nur ein neuer Fitnesstrend. Wearables und Smartphones werden in Kombination mit Gesundheits-Apps wie beispielweise Runtastic, micoach, fitbit oder MSN Gesundheit & Fitness zum Cockpit einer nachhaltigen und bewussten Lebenseinstellung. Die Einkaufsliste direkt aus dem Wunschrezept erstellen und sich über den Kaloriengehalt informieren, im Supermarkt via Scan des Verpackungscodes die Inhaltsstoffe überprüfen und sich vom digitalen Trainingscoach zum Workout motivieren lassen: Das ist bereits heute durch moderne Technik möglich und weist den Weg in ein neues Zeitalter, das man als "Digital Conscious Lifestyle" bezeichnen kann. Mit innovativen Gadgets und Sensoren können wir unsere Verhaltensweisen und Ernährungsgewohnheiten bewusstmachen und unseren Lebensstil entscheidend verbessern. Das Schöne dabei: Die Apps sind nicht nur intelligent, sie sehen auch gut aus. So läuft das alles ganz spielerisch ab und wir haben neben dem sichtbaren Erfolg auch Spaß an der Sache.

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