Branchenumfrage

Rundruf: Gehen Sie vorsichtiger mit ihren Daten im Web um?

29.06.2012 - Die Auskunftei Schufa musste ihre Pläne, die Möglichkeit der Nutzung von Daten aus sozialen Netzwerken für die Bonitätsprüfung zu erforschen, nach öffentlicher Empörung zurückziehen. Gleichzeitig ließ das Netzwerk Facebook seine Mitglieder über neue Datenschutzbestimmungen abstimmen, jedoch ohne diese ausdrücklich darüber zu informieren. ONEtoONE fragte Branchenvertreter, ob sie zuletzt im Netz zurückhaltender im Umgang mit Daten geworden sind.

Martin Nitsche, Solveta, PinnebergRechte und Pflichten sind zwei Seiten derselben Medaille. Wenn ich das Recht auf informationelle Selbstbestimmung habe, dann ist es auch meine Pflicht, mit meinen Daten auf angemessene Weise umzugehen. Meiner Mutter habe ich vor zwanzig Jahren auch nicht alle Party-Fotos gezeigt. Warum soll ich jetzt also die Fotos der letzten Vatertags-Tour auf Facebook veröffentlichen?

Norbert Facklam, Spiegel QC, HamburgMeine Sensibilität im Umgang mit persönlichen Daten im Internet hat sich innerhalb der vergangenen Monate nicht verändert. Grundsätzlich sollte man bei diesem Thema immer eine gewisse Vorsicht walten lassen und nur das bekanntgeben, was man auch öffentlich - wo auch immer - hören oder lesen möchte. Getreu dem Grundsatz: Immer schön wachsam bleiben!

Thomas Koch, TK-One, DüsseldorfWir wissen besser als andere um dieses `Issue`. (Anekdote: Mein Steuerberater hat mich darauf hingewiesen, dass das Finanzamt meine Tweets mitliest...) Nichts desto trotz haben mich die aktuellen Meldungen aufgeschreckt. Seitdem lasse ich keinerlei Programmzugriffe mehr auf meinen Facebook-Account zu.

Holger Mews, Efficient Frontier, HamburgTue Recht und schade niemanden - unter dem Motto sollte man sich eigentlich vor einer Transparenz persönlicher Daten im Internet nicht fürchten. Ich schätze das Internet als Arbeits- und Unterhaltungsmaschine zu sehr, als das ich nicht bereit wäre ein paar Daten zu opfern. Insofern hat sich aufgrund der Datendauerdebatte mein Datenumgang im Internet nicht verändert. Einschränkend muss ich dazu sagen, das ich schon seit Jahren einen recht kontrollierten Datenumgang pflege.

Andreas Klemp, Red Urban, MünchenIch war eigentlich schon immer vorsichtig im Umgang mit Daten. Die aktuelle Diskussion zeigt lediglich, dass ich das auch in Zukunft sein sollte.

Harald Kratel, Madaus, Licht + Vernier, HamburgMit einer 13-jährigen Tochter wird man "automatisch" sensibler bei diesem Thema. Nun noch die Nachricht über die Schufa und Facebook - Ja! Ich bin da deutlich sensibler geworden.

Wolfgang Wagner, Columbus Interactive, RavensburgWenn man das Internet jeden Tag nutzt und selbst in der Digital-Branche arbeitet, dann geht man automatisch viel sensibler mit den persönlichen Daten um. Generell sollte man die User früher und besser über den Umgang mit ihren persönlichen Daten im Netz aufklären und bei der Anwendung für mehr Transparenz sorgen - insbesondere wenn es um die Freigabe von Daten geht.

Stefan Mies, Artegic, BonnDie Bedeutung personenbezogener Daten für die Werbeindustrie ist enorm. Umso feiner Profile sind, desto genauer können Zielgruppen selektiert und Kosten gespart werden. Ob dem Verbraucher ersichtlich ist, wie mit seinen personenbezogenen Daten umgegangen wird, kann leider nicht immer nachhaltig geklärt werden. Ich persönlich bewerte den Anbieter: Besteht Vertrauen in die Marke, in welchem Land hat das Unternehmen seinen Hauptsitz? Meine personenbezogenen Daten sind für mich ein hohes Gut, welches ich seit jeher nicht jedem Unternehmen anvertraue.

Kai Wermer, Freshmilk, BerlinEigentlich habe ich den Eindruck, dass ich sogar etwas offener damit umgegangen bin, da sich das schlicht auch nicht vermeiden lässt. Allerdings poste ich auch nicht jeden Tag meine Erlebnisse, Fotos und Kurznachrichten ins Social Web, lösche ab und an alle Cookies, verändere meine Browsereinstellungen und verbiete mit einem kleinen Hilfsprogramm, dass ständig Daten an irgendwelche Angebote zurückgesendet werden, wenn ich Webseiten besuche. Aber ob das ausreicht? Jedenfalls erreichen mich immer noch massenweise Werbung und Informationen, die mich so gar nicht interessieren.

Jessica Schmidt, BSI, MünchenAuch wenn ich wirklich Social-Media-begeistert bin und diese Kanäle intensiv nutze, bin ich sehr vorsichtig mit meinen persönlichen Daten. Ich überlege mir genau, was ich wo und an wen preisgebe - das schon von Anfang an. Die Entwicklungen rund um Facebook (Werbung vor einiger Zeit und nun Schufa) haben mich in dieser Vorgehensweise bestärkt. In diesem Zusammenhang bestürzt es mich manchmal regelrecht, welche Details und Informationen Freunde und Kontakte auf Social Networks preisgeben.

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