Agenturen kooperieren für mehr Schlagkraft im Ausland

04.06.2012 - Um großen Networks auch auf internationalem Parkett Paroli zu bieten, gründen deutsche, inhabergeführte Agenturen immer häufiger eigene Dependancen im Ausland oder schließen sich globalen Netzwerken an. ONEtoONE sprach mit den Agenturen Kolle Rebbe, Die Crew, Brüggemann & Freunde, Defacto X und der Pitch-Beratung Cherrypicker über die aktuellen Entwicklungen.

Die Expansion und Internationalisierung inhabergeführter, deutscher Agenturen sind in vollem Gange. Immer mehr Kreativschmieden eröffnen eigene Dependancen im Ausland oder empfehlen sich durch die Mitgliedschaft in einem globalen Netzwerk als Lead-Agentur für große Marken. "Es gibt eine Vielzahl deutscher, inhabergeführter Agenturen wie Jung von Matt, Serviceplan oder Media Consulta, die sehr erfolgreich im Ausland vertreten sind", sagt Oliver Klein, Inhaber der Pitch-Beratungsagentur Cherrypicker. "Die Entscheidung zur Eröffnung einer Auslandsrepräsentanz erfolgt meist in direktem Zusammenhang mit einem Kunden oder weil bereits entsprechendes Geschäft für die Agentur im Ausland vorhanden ist. Allerdings haben deutsche Agenturen es nie geschafft, ein deutschstämmiges globales Agenturnetzwerk aufzubauen."

Ob sich Pitch-Vorteile daraus ergeben, wenn inhabergeführte Agenturen global in Netzwerken organisiert sind, macht Klein vom Agenturmodell des Unternehmens abhängig. "Wenn ein Kunde die Kreativität, Arbeitsweise und die Menschen einer konkreten inhabergeführten Agentur sehr schätzt und die Arbeitsergebnisse ins Ausland übertragen möchte, kann es Sinn machen, dass diese Agentur als Lead-Agentur fungiert und die Netzwerkagenturen als Adaptionspartner."

Seit zehn Jahren bei The Networkone

So geschehen ist es auch bei der Hamburger Agentur Kolle Rebbe, die seit dem vergangenen Jahr die Airline Lufthansa als Lead-Agentur betreut. Ausschlaggebend für den Etat-Erhalt dürfte wohl auch die Mitgliedschaft von Kolle Rebbe im internationalen The-Networkone-Netzwerk gewesen sein. Neben Lufthansa betreut die Agentur Unternehmen wie Hansgrohe, Otto, Velux, Warsteiner und Google. "Aufgabe des Networks ist es, dass eine Leitidee oder eine zentral entwickelte Kampagne formal sowie inhaltlich in dem jeweiligen lokalen Markt funktioniert", sagt Andreas Winter-Buerke, Geschäftsführer Beratung bei Kolle Rebbe. Es gehe dabei nicht um eine 1 : 1-Adaption, sondern um "Transcreation", wie Winter-Buerke es ausdrückt. Voraussetzung dafür sei ein enger Austausch zwischen Lead- und lokaler Agentur. Kampagnen müssten stets auf die Insights aus den jeweiligen Märkten reagieren. "Und ganz wichtig: Die handelnden Personen müssen gern zusammenarbeiten. Nicht, weil sie es müssen, wie das in klassischen Networks oft der Fall ist, sondern weil sie wirklich zusammenarbeiten wollen."

Allein und im Netzwerk

Die Stuttgarter Agentur Die Crew ist wie Kolle Rebbe im weltweiten Netzwerk The Networkone Mitglied. "The Networkone koordiniert internationale Anfragen aus den einzelnen Ländern und spricht die jeweils geeigneten Partner an", sagt Martin Süßmuth, Vorstand und Partner bei Die Crew, über die Aufgaben des Netzwerks. "Im nächsten Schritt werden die Aufgabenstellung und der Leistungsumfang definiert. The Networkone vermittelt dann den direkten Kontakt zwischen den ausgewählten Agenturpartnern."

Ob es sich für inhabergeführte Agenturen lohnt, sich einem Netzwerk im Ausland anzuschließen, kommt laut Süßmuth allerdings ganz darauf an. "In den deutschsprachigen Nachbarländern sehen wir beispielsweise ein hohes Neugeschäftspotenzial für Netzwerke. Darum sind wir letztes Jahr den Weg gegangen, in Wien und Zürich eigene Dependancen zu gründen." Der bisherige Erfolg gebe der Agentur Recht, den richtigen Schritt getan zu haben. Für den Rest nutze Die Crew The Networkone.

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