01.06.2012 - Der Online-Händler Zalando setzt seine Expansionsstrategie fort und hat eine virtuelle Filiale in Spanien eröffnet. Außerdem sollen im Laufe dieses Monats weitere Länder wie Finnland, Dänemark und Polen folgen. Zalando behält dabei das Prinzip kostenloser Versand und Rückversand bei.
War Zalando ursprünglich mit einem Schuhsortiment gestartet, deckt der Händler mittlerweile den gesamten Fashion-Segment ab. Nach eigenen Angaben hat Zalando 100.000 Produkte und mehr als 1.000 Marken im Portfolio, das weiter ausgebaut werden soll. Der Distanzhändler hat bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Holland sowie Frankreich, UK, Italien, Schweden und Belgien Web-Shops aufgebaut. Nun sollen weitere europäische Länder folgen.
Aktuell ist Zalando.es in Spanien online gegangen. Noch im Juni sollen weitere drei Märkte folgen. Wie bisher üblich, sollen die Endkunden keine Kosten für den Versand und die Retouren der Waren zahlen müssen. Zudem gibt es eine Gratis-Service-Hotline sowie ein 30-Tage-Umtauschrecht.
Zalando ist ein Unternehmen des Start-up-Inkubators Rocket Internet (Samwer-Brüder) und 2008 mit dem Online-Verkauf von Schuhen gestartet. Mittlerweile spricht der E-Shop seine Kunden nicht nur über digitale Kanäle an, sondern veröffentlicht auch regelmässig ein eigenes Print-Magazin. Außerdem ist im April 2012 ein erstes Outlet des Versenders in Berlin als stationäres Geschäft eröffnet worden.
Die starke Expansion von Zalando wird durch finanzstarke Investoren unterstützt. So haben bereits in diesem Jahr Digital Sky Technologies (DST, Russland) und der schwedische Miteigner Kinnevik ihre Anteile an dem Online-Händler erhöht. Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter sagte in diesem Zuge gegenüber der "Financial Times Deutschland": "Wir sehen weiterhin großes Wachstumspotenzial. Dieses wollen wir realisieren, indem wir in neue Märkte expandieren und unser Sortiment weiter verstärken, insbesondere in den neuen Kategorien Kleidung, Sport und Heimtextilien." Zugleich müsse Zalando in die Infrastruktur investieren, damit das Unternehmen trotz Wachstum die Kundenzufriedenheit noch bedienen könne. Der Händler hatte kürzlich unter anderem die Erweiterung des neuen Logistikzentrums in Erfurt bekannt gegeben.
Durch die zunehmende Multi-Channel-Ausrichtung und Sortimentserweiterung erhöht Zalando den Wettbewerbsdruck auf etablierte Universalversender wie die Otto Group und Neckermann.de. Die Branchenpioniere nehmen derzeit deutliche Umstrukturierungen vor, bei Neckermann stehen massive Personalentlassungen an. Mehr zu der Entwicklung des Versandhandels und eine Einschätzung der Strategien der Versender lesen Sie in der aktuellen ONEtoONE 06/2012. (kr)
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