04.05.2012 - Während viele Branchen gerade erst von der Digitalisierung erfasst wurden oder sich noch mitten im Umwälzungsprozess finden, sieht sich die Internet-Intelligenzija erneut viel weiter: Die Revolution sei vorbei, Digital habe gewonnen. Auf der Next in Berlin will die Branche in die Zukunft nach der Digitalisierung schauen.
Der Siegeszug des Digitalen sei nur der Beginn weiterführender gesellschaftlicher Veränderungen, glaubt Russel Davies. Davies ist "Post-Digital Evangelist" und spricht in dieser Funktion eine der Keynotes der Next. Im Rahmen der Konferenz sollen, so der Wille der veranstaltenden Agentur Sinner Schrader, digitale Pioniere in die Zukunft der vernetzten Welt blicken und erklären, was auf die Digitalisierung folgt. Die Veranstalter erwarten 100 Referenten und 2.000 Teilnehmer.
Das Thema der Next 2012 lautet in Anlehnung an Davies "Post-Digital". Verhandelt werden in Berlin technologische Themen wie Roboter, mobile Gadgets von morgen, das "Internet der Dinge" und 3-D-Drucker - Maschinen, die auf Basis virtueller Modelle dreidimensionale Werkstücke aus Kunststoff erstellen können. Aber auch abstrakte Themen wie das "Maker Movement", eine jüngere Ausprägung der "Do it yourself"-Philosophie, finden sich im Programm wieder.
Weil die Next nicht nur für Techniker und Kreative, sondern auch für Marketing-Entscheider und andere Wirtschaftsvertreter interessant sein soll, stehen den eher avantgardistischen gleichermaßen handfeste Themen gegenüber.
Die Telekom etwa, die in den vergangenen Monaten massiv in das Portfolio ihrer digitalen Services investiert hat (wie etwa die De-Mail oder My Taxi), tritt bei Next nicht nur als Hauptsponsor auf. CEO René Obermann persönlich wird über die Online-Strategie des Unternehmens sprechen.
"Das Internet transformiert die Wirtschaft weit stärker als gedacht", sagt Chairman Matthias Schrader. Die Next wolle "den Blick auf die aktuellen Trends und die signifikanten Themen der kommenden zwölf bis 24 Monate richten. Die Beziehungen zwischen Menschen und Marken werden sich weiter radikal verändern, meinen die Veranstalter. Konsumenten würden zu Prosumenten, und Daten ermöglichten neue Wege gezielten Marketings.
Ein Beispiel: "The People`s Car Project", eine Online-Plattform von Volkswagen, mit der der Autobauer in China die Verbraucher das VW-Modell der Zukunft mitentwickeln lässt. George Warga und Sven John, die beiden Projektverantwortlichen, werden auf der Next erste Ergebnisse vorstellen.
Innovative Gründer hatten vorab die Chance, sich für den Start-up-Wettbewerb der Next zu bewerben. Mittels einer Online-Abstimmung wurden zwölf Neugründungen (da-runter 10 Stamps, s. OtO 02/12) gekürt, die sich bei der Konferenz gegenüber einer Fachjury präsentieren dürfen. Die beste Geschäftsidee erhält ein "Start-up-Package" im Wert von 10.000 Euro.
Für junge Gründer (so ihr Unternehmen nicht sowieso bereits in der deutschen Start-up-Metropole angesiedelt ist) könnte sich die Reise nach Berlin ohnehin lohnen: Vom 2. bis zum 9. Mai findet dort die Berlin Web Week statt, zu der neben der Next auch mehrere andere Veranstaltungen gehören, etwa ein "Startup Weekend" und die "Blogger-Konferenz" Re:publica. Und über die Veränderungen im Datenschutz kann man sich auf dem Datenschutzkongress (s. Seite rechts) ebenfalls gleichzeitig informieren. (re)
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