Vom Ramschmarkt zur Schatzkammer

03.07.2009 - Kaum eine Dienstleistungssparte des Marketings hat sich die Möglichkeiten des Internets so schnell und konsequent zunutze gemacht wie Bildagenturen. Bereits 1991 startete mit Photodisc die erste Bildagentur, die Bilder zu verschiedenen Themen auf CD-Rom anbot. Im so genannten Royalty-Free-Modell wurden die Bilder einmalig bezahlt und konnten dann unbegrenzt verwendet werden. Kostete früher ein Bild mehrere hundert Euro, gab es für diesen Betrag in den Neunzigern schon eine ganze CD-Rom.

Heute, mit der rasanten Entwicklung des Internets und der digitalen Spiegelreflextechnik, wird eine Vielzahl von Bildern von Amateurfotografen auf so genannten Microstock-Portalen zur Verfügung gestellt. Das ersetzt nicht die Profifotografen, die beispielsweise für Geschäftsführerporträts oder Modehäuser unterwegs sind. Doch nun haben auch kleine und mittelständische Unternehmen, etwa im Verlagswesen und in der Werbung, die Möglichkeit, zu äußerst günstigen Preisen an Bildmaterial zu gelangen. Was früher als Ramschmarkt oder Reste­rampe gehandelt wurde, hat sich mitterweile zu einer kleinen Schatzkammer semiprofessioneller und bisweilen sogar professioneller Fotografie entwickelt.

Interaktiver Marktplatz

Neuester Player auf dem Markt der Microstock-Agenturen ist das Portal Polylooks - betrieben von keinem geringeren Unternehmen als der Deutschen Telekom. Der Konzern stellt diesen Service nicht ganz uneigennützig zur Verfügung. "Mit Polylooks ergänzen wir unsere Produkte rund um digitale Medien und Fotodienstleistungen - einem Teil unserer Strategie für vernetztes Leben und Arbeiten", sagt Harald Eisenächer, früher Marketingchef von Ebay, heute Segmentvorstand Personal & Social Networking der Deutschen Telekom. Polylooks biete Fotografen eine Plattform, auf der sie ihre Arbeiten präsentieren und zu transparenten Konditionen anbieten könnten. Außerdem soll eine Community für regen Austausch unter den Fotografen sorgen.

Und natürlich will die Telekom mit dem Portal auch Geld verdienen. Sie lockt nicht nur Hobby-, sondern auch Profifotografen, ihr digitales Bildmaterial zum Kauf anzubieten. Polylooks eröffnet zudem Werbetreibenden die Möglichkeit, Bildkäufer und -verkäufer über verschiedene Standard- und Sonderwerbeformen zu erreichen. Um die Vermarktung kümmert sich Interactive Media.

Wachsende Relevanz

Das Wachstum im Microstockmarkt hat seinen Zenit noch nicht erreicht. Das zeichnet sich allein schon an der wachsenden Bedeutung von Digitalkameras ab. Nach Angaben des Photoindustrie Verbands wurden 2008 in Deutschland mit 9,32 Millionen so viele Digitalkameras verkauft wie nie zuvor. Dabei stieg der Anteil an digitalen Spiegelreflexkameras im Vergleich zu 2007 um 28 Prozent auf 880.000 Stück. Der Absatz von Wechselobjektiven kletterte im gleichen Zeitraum um 32 Prozent auf 1,16 Millionen. Und: Mehr als 50 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren sind im Besitz einer digitalen Kamera. (te)

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