03.07.2012 - Nun haben auch die Deutsche Telekom und Mastercard eine Zusammenarbeit beschlossen, um das Zahlen mit dem Smartphone zu etablieren. Die Telekom will nach eigener Aussage "ein vollständiges Ökosystem" für Payment aufbauen. Als einer der ersten Schritte soll noch in diesem Jahr eine Telekom-Mastercard mit einem NFC-Chip sowie eine Sim-Karten-basierte mobile NFC-Lösung in Deutschland auf den Markt kommen. Damit ist auch die Telekom-Tochter Click and Buy an Bord.
Vor gut zwei Jahren hat die Deutsche Telekom den Digital-Wallet-Anbieter Click and Buy gekauft. Im Herbst 2011 sagte Click-and-Buy-Group-CEO Peter Vesco gegenüber ONEtoONE, dass Click and Buy eine wesentliche Rolle in der Payment-Strategie des Telekommunikationsanbieters spiele. "Digitale Wallets, die im Online-Segment entstanden sind, werden künftig in ganz verschiedenen Nutzungssituationen wie über Mobile am PoS zu verwenden sein", so Vesco damals. Bisher waren aber kaum konkrete Pläne des Unternehmens für den Mobile-Payment-Bereich bekannt.
Die nun verkündete Partnerschaft mit Mastercard ist einer der ersten Schritte der Telekom in diese Richtung. Im Zuge der Zusammenarbeit wird die Telekom über Click an Buy eine eigene Telekom-Mastercard herausgeben, die mit einem NFC-Chip-Aufkleber (Near Field Communication) versehen sowie über Sim-Karten mit NFC-Chips auch auf dem Smartphone verwendbar ist. Die Einführung der Telekom-Mastercard soll dem Konzern zufolge noch 2012 umgesetzt werden, weitere Märkte in Europa sollen in den kommenden Jahren folgen. Insgesamt könne die Kreditkarte in weltweit mehr als 33 Millionen Mastercard-Akzeptanzstellen genutzt werden.
[f1]"Das ist ein großer Schritt auf dem Weg zum mobilen Bezahlen per Smartphone. Mit Mastercard haben wir einen etablierten Partner an unserer Seite, um uns in diesem Wachstumsmarkt zu positionieren", so Thomas Kiessling, Chief Product and Innovation Officer der Deutschen Telekom. "Unser Ziel ist es, ein vollständiges Ökosystem rund um das Bezahlen mit dem Smartphone aufzubauen. Dafür ist diese Kooperation eine wichtige Voraussetzung."
Neben der reinen Bezahlfunktion sollen Smartphone-Besitzer auch Bahn fahren, ins Konzert gehen, Rabatte einlösen sowie Kundenkarten nutzen können, so das Ziel der Telekom. Als weitere Möglichkeit sei geplant, dass Nutzer künftig auch weitere Karten auf der Sim-Karte hinterlegen können. Im polnischen Markt soll im Laufe dieses Jahres die Einführung dieser Funktionen erfolgen, im deutschen Markt sei für das vierte Quartal 2012 eine Testphase sowie erste Produkte für das erste Halbjahr 2013 geplant, kündigt die Telekom an. Eine Ausweitung in anderen europäischen Ländern soll anschließend folgen.
Mit der Sim-Karte als Basis der Zahlfunktion (gegenüber App-Lösungen anderer Anbieter) sind laut Telekom verschiedene Vorteile für den Endkunden verbunden. Dazu gehören neben der Sicherheit während des Zahlvorgangs die Transparenz und Kontrolle aller Ausgaben. So würde jede Transaktion per SMS bestätigt werden.
[hl] Das Payment-Ökosystem der Deutschen Telekom[/hl][f2]Das "Ökosystem" des Telkoanbieters für das Payment-Segment beruht nach eigener Aussage auf vier strategischen Feldern:
1. Im Bereich [b]Online-Payment [/b]ist das Unternehmen über die Tochterfirma Click and Buy mit rund 14 Millionen Kunden vertreten.
2. Das Smartphone soll zur [b]mobilen Geldbörse[/b] werden. Dazu gehört neben dem Bezahlen auch die Verwendung im Bereich Digital Couponing sowie der Transfer von Geld zwischen zwei mobilen Endgeräten, so die Telekom.
3. Die [b]Telekom-Mastercard als eigenes Bezahlprodukt[/b] soll das Portfolio vervollständigen. Durch die so genannte E-Money-Lizenz von Click and Buy sei die Telekom selbst in der Lage, (ohne eine Partnerbank im Hintergrund), Bezahlkarten herauszugeben. Die strategische Zusammenarbeit mit Mastercard soll eben dieses ermöglichen.
4. Um das Bargeldlos-Zahlen zu etablieren, plant die Telekom nach Eigenaussage, auch in den Bereich [b]NFC-fähige Terminals am Point-of-Sale[/b] zu investieren. Das unternehmen will als Partner für den Vertrieb von Terminals für den Handel fungieren und eine "zukunftsfähige Infrastruktur" entwickeln. Hier hat die Telekom bereits eine Kooperation mit Apcoa beschlossen, einem europäischen Parkraumbewirtschafter.
Über diese Payment-Strategie erhofft sich der Konzern neue gewinnbringende Geschäftsfelder zu erschließen. Man sieht sich gegenüber Anbietern von Bezahl-Applikationen für Smartphones im Vorteil, da die Sim-Karten "eine sichere Umgebung" bieten, in der "sensible Transaktionen wie das Bezahlen abgewickelt werden können", so die Telekom. Zudem könne man als Unternehmen einerseits auf Endkundenseite die Verbreitung von NCF-fähigen Smartphones gezielt unterstützen und andererseits über Angebote für Geschäftskunden und Partner "den Kreislauf für eine ganzheitliche Payment-Strategie" schließen. (kr)
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