31.05.2012 - Deutschsprachige Großunternehmen haben in Zeiten sich potenzierender Datenmengen zwar die Notwendigkeit zur Analyse dieser Daten erkannt, scheitern aber häufig noch an der Umsetzung. Dieses Bild zeichnet eine qualitative Studie, die der Software-Hersteller SAS gemeinsam mit der Uni Potsdam durchgeführt hat. Während die Banken im Bereich "Business Analytics" schon relativ weit sind, hängt der Handel laut Studie noch deutlicher hinterher. Dabei sei dies eine "Überlegensfrage", so ein SAS-Manager.
Nur 17 Prozent der 164 Unternehmen, die an der Studie teilnahmen, sahen es als "voll zutreffend" an, über ein klar definiertes Vorgehen bei der Analyse von Geschäftsdaten zu verfügen. Immerhin 49 Prozent antworteten mit "trifft eher zu". 35 Prozent wählten "trifft eher nicht zu" oder "trifft nicht zu" als Antwort. "Business Analytics wird von Führungskräften generell schon als wichtiges Thema erkannt. In der Realität wird das aber noch kaum übergreifend durchgeführt, sondern nur für sich genommen in einzelnen Unternehmensbereichen", sagte Wolf Lichtenstein, Vizevorstand des Geschäfts in der D-A-CH-Region von SAS, bei der Präsentation der Studienergebnisse in Hamburg. Knapp 44 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gaben demzufolge auch an, für die Anwendung analytischer Methoden keinen speziellen Experten im Unternehmen zu beschäftigen.
Nach Darstellung von Studienleiter Prof. Dr. Norbert Gronau von der Universität Potsdam nutzen die meisten Unternehmen noch einfachere "Business Intelligence"-Modelle. Dies könnten statische, standardisierte Reports oder Alarme, etwa bei Unterschreiten eines Mindestumsatzes sein. "Business Analytics", also fortgeschrittene statistische Analysen, Prognosen und Optimierungen sind demgegenüber weniger verbreitet. Auch bei der Qualität des verfügbaren Datenbestands wiesen alle Branchen noch erhebliche Schwierigkeiten auf. Während die Daten laut den Unternehmen zwar verfügbar seien, fehle es fast immer an Übersichtlichkeit. Dabei sei dies ein entscheidender Faktor: "Ich kann zwar immer größere Lagerhallen für Daten bauen, aber das macht mich nicht automatisch schlauer", sagte SAS-Manager Lichtenstein.
Als "Best Practice" nannte Lichtenstein wiederholt den eigenen Kunden Allianz Versicherung. "Der Vorstandsvorsitzende hat zu seinen Mitarbeitern gesagt: ,Wir werden digital und analytisch.` - und das auf internationaler Ebene." Generell sei die Bankenbranche im Bereich "Business Analytics" schon sehr weit, Versicherungs- und Telekommunikationsunternehmen knapp dahinter. "Bei den Telekommunikationsanbietern sehen wir Unterschiede in den Details. Die Deutsche Telekom beispielsweise ist im Marketing sehr gut. Sie analysiert das Telefonierverhalten ihrer Kunden, segmentiert die Kunden und spricht diese dann mit gezielten Kampagnen an. Telefónica O2 tut sich demgegenüber im Finanzwesen hervor und prognostiziert die eigenen Umsätze mit einer sehr hohen Genauigkeit", so Lichtenstein.
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