13.05.2012 - Die Kreativschmiede Heimat aus Berlin ist der große Abräumer zur 48. Ausgabe des ADC Wettbewerbs geworden. Die Agentur um CCO Guido Heffels holte neben dem diesjährigen Grand Prix (die "CNN Ecosphere" für Turner Broadcsasting System) insgesamt 16 ADC Nägel. Zu den erfolgreichsten Agentur-Kampagnen zählten darüber hinaus ein sonnenbetriebener Jahresbericht und eine Auftragsarbeit für Daimler aus dem Bereich Kommunikation im Raum.
Das diesjährige Motto des ADC Festivals "Ideen sind das Geld von Morgen" wurde laut Präsidiumssprecher Jochen Rädeker vom ADC Wettbewerb bestätigt. "Ideen bilden die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg. Visionäre Arbeiten sieht man nach wie vor beim ADC. Unter den Höchstplatzierten sind 2012 viele, die in innovativen Medienformaten ein breites Publikum erreicht haben." Als visionär dürfte dabei der diesjährige Grand Prix gelten. Allein drei goldene Nägel staubte das Projekt von Heimat Berlin, "The CNN Ecosphere", ab. Die Ecosphere ist ein digitales Ökosystem, mit dem der UN Klimagipfel "COP17" begleitet wurde. Es speist sich aus Twitter-Feeds von Millionen von Nutzern, die über das Thema Umweltschutz schreiben. Zusätzlich gab es für die Berliner Werber einen weiteren Goldnagel für die Adidas-Kampagne "Im Angesicht des Marathons". Die Aktion nutzte Live Cams und Social-Media-Komponenten, um das Sportereignis Marathon erlebbar zu machen und die Marke Adidas in der Zielgruppe zu platzieren.
Mit je zwei Gold- und zwei Silbernägeln wurde die Arbeit von Jung von Matt für Daimlers "Das dritte Auge" bedacht. Dabei wurde Autofahrern über einen Hörfunkspot auf humorvolle Weise Angst vor anderen Autofahrern gemacht, um das automatische Abstand-Erkennungssystem zu bewerben. Dieselbe Nägelausbeute gab es für Serviceplan und den ersten sonnenbetriebenen Jahresbericht für den Verband Austria Solar. Kauffmann Theilig + Partner in Kooperation mit dem Atelier Markgraph überzeugten ebenfalls für Daimler mit einer Arbeit für die IAA 2011 "Mercedes Next! Medial-kinetische Bühne". "Unternehmen sollten viel mehr auf die Zusammenarbeit mit Kreativen setzen", plädierte ADC Jury-Chairman Hartmut Esslinger, Gründer und Geschäftsführer von Frog Design. "Sie profitieren davon. Die Gewinnerarbeiten sind der Beweis dafür. Sie heben sich von der Masse ab, provozieren und bleiben im Gedächtnis."
Insgesamt waren beim diesjährigen ADC Wettbewerb 2.838 Einreichungen mit rund 6.600 Einzelarbeiten vertreten. Die Jury vergab eigenen Angaben zufolge 19 mal Gold, 77 mal Silber, 127 mal Bronze sowie 266 Auszeichnungen.
"Insgesamt muss man wohl sagen, dass ein Großteil der kommerziellen kreativen Arbeiten in Deutschland Schrott ist", polarisierte Rädeker zur Preisverleihung und ergänzte, dass beim ADC 2012 nur 7,8 Prozent der eingereichten Arbeiten mit einer Ehrung bedacht wurden.
Die Preisverleihung der diesjährigen ADC Nägel in der Location der Messe Frankfurt kam beim Publikum insgesamt als "runde, kurzweilige Geschichte" an. "Man hat hier wunderbar gesehen, dass die Digital- mit der Offline-Welt verknüpft ist und dass es einfach keine Trennung mehr zwischen beiden gibt", sagte Britta Poetzsch, Kreativchefin von Serviceplan Sales, die neben Moderator Michel Abdollahi durch den Abend führte. "Dieses Jahr hat das Jury-System zum ersten Mal richtig gegriffen, die Bewertung war transparent und schlüssig", lobte auch Christian Daul, Managing Director von Scholz & Volkmer, nach der Verleihung gegenüber ONEtoONE.
Guido Heffels von Heimat hob vor allem das uneitle Vorgehen der Jury-Mitglieder während der Sitzungen hervor. "Man merkt, dass aus den Drei-Tage-Bärten mittlerweile Vollbärte geworden sind. Die Menschen sind wesentlich reifer geworden und haben auf hohem Niveau in der Jury diskutiert. Die Branche sieht nicht mehr nur sich selbst, sondern auch die Welt um sich herum." Dörte Spengler-Ahrens von Jung von Matt fand anerkennende Worte für den diesjährigen Grand-Prix-Gewinner Heimat, wollte die Leistung von Jung von Matt allerdings nicht weiter kommentieren. "Nur so viel: Wir waren mit unserer Leistung zufrieden." Auch Geschäftsführer Kreation Ulf Schmidt von TLGG aus Berlin gönnte Heimat für das CNN-Projekt den Grand Prix. "Für meinen Geschmack besteht die Kampagne allerdings aus zuviel digitalem Frontend und ist zu speziell."
Neben der Diskussion über die Siegerarbeiten kam nach der Preisverleihung auch das Feiern in der Messe Frankfurt nicht zu kurz. Ob der ADC mit seinem Festival allerdings auch in den kommenden Jahren in der Location gastieren wird, steht bislang noch in den Sternen. Der aktuell gültige Vertrag mit der Stadt Frankfurt läuft laut Veranstalter in diesem Jahr aus. "Wir fühlen uns wohl in Frankfurt, werden die Angebote anderer Städte aber gleichfalls genau betrachten", sagte Rädeker knapp dazu. Wirtschaftlich strebt das Festival laut dem geschäftsführenden Vorstand Stefan Preussler eine "operativ schwarze Null" an. Rund 5.000 bis 6.000 Tickets wurden in diesem Jahr verkauft. (sl/db)
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