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Fortbildung: Aber nur so lange die Kohle reicht?

04.05.2012 - Fast alle Agenturen wollen in Fortbildungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter investieren. Doch sobald das Geld knapp wird, spart man als Erstes wieder an genau dieser Stelle. Ein Gastbeitrag von Katrin Klemm.

Fast alle Agenturen wollen in Fortbildungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter investieren. Das ergab eine Umfrage, die wir letztes Jahr unter Kommunikationsagenturen durchgeführt haben. Solche Pläne machen ja auch nicht zuletzt bei Bewerbern einen guten Eindruck. Denn spätestens seitdem es der Branche an Fachpersonal mangelt, muss sie etwas in Richtung Weiterbildung zu bieten haben. Doch sobald das Geld knapp wird, spart man als Erstes wieder an genau dieser Stelle - auch das gab zumindest fast die Hälfte der befragten Agenturen an.

Aus der täglichen Praxis wissen wir, dass sich interessante Parallelen zwischen Agenturen und deren Kunden feststellen lassen, wenn es ums Geld geht. Denn beide wollen es möglichst billig. Aber eine Standardlösung darf es natürlich nicht sein. In etwa so sparsam ist die Vorgabe der Agenturen, wenn es um Trainingsziele geht.

Richtiges Briefing kann erfolgsentscheidend sein

Kaum ein Agenturchef ist von vornherein bereit, in ein gründliches Briefing mit den Trainingsanbietern einzusteigen. Obwohl er ja aus eigener Erfahrung wissen müsste, dass ein solches oft über Erfolg und Misserfolg einer Kampagne entscheidet und man mit dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!" kaum das gewünschte, nämlich ach so innovative Ergebnis erzielt. Denn nur in einem ausführlichen Vorgespräch kann ehrlich zur Sprache kommen, was noch nicht so gut funktioniert. Nur eine gründliche Klärung des Rahmens, in dem die Teilnehmer ihre Fähigkeiten umsetzen sollen, wirft ein Licht auf das, was sie wirklich lernen müssen. Und eben nur dann ist ein Training, etwa in Sachen Social Skills oder digitale Strategien, auch eine sinnvolle Investition.

Nachwuchs sollte besonders gefördert werden

Besonders Nachwuchskräfte sollten noch häufiger Weiterbildungen in Anspruch nehmen können, denn gerade im Zeitalter von Social Media kommt das frische Denken nicht immer zwangsläufig von oben. Es gilt, die Innovationskraft und die Social Skills aller Mitarbeiter zu entwickeln und zu fördern, denn nur so lässt sich ihr gesamtes, bislang verborgenes Potenzial für den Agenturbetrieb erschließen.

So führt ein größeres Verständnis für die Anforderungen, denen sich die Kollegen stellen müssen, zu mehr Teamgeist und gegenseitiger Unterstützung. Eine intensivere Dialogbereitschaft innerhalb der Agentur erhöht außerdem die Chancen, richtungweisende Lösungen zu entwickeln und durch schlüssige Argumentationen selbst an anspruchsvolle Kunden zu verkaufen, die sich bisher nur schwer überzeugen ließen. Und nur, wenn die Mitarbeiter dementsprechend gut trainiert sind, können sie sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich auf die Arbeit für den Kunden, statt ständig an der Kundenbeziehung arbeiten zu müssen.

Gleichzeitig wirken die erworbenen Kompetenzen auf die persönliche Weiterentwicklung jedes Einzelnen und damit auf die Fähigkeit, einen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit zu gestalten. Das ist einerseits die beste Burn-out-Prophylaxe und versetzt andererseits Mitarbeiter in die Lage, souverän mit einem "Always on"-Anspruch ihrer Kunden umzugehen.

Bekenntnis zu kontinuierlichen Investitionen fehlt

Doch bevor die Agenturchefs den Nutzen des Trainings verinnerlichen, braucht man wie gesagt überhaupt erst einmal das Bekenntnis, kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Mitarbeiter investieren zu wollen - und das nicht zuletzt auch, um die Relevanz und den Mehrwert einer Agentur dem Kunden gegenüber langfristig zu gewährleisten.

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