20.04.2012 - Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) hat am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche die Premiere des neuen E-Commerce-Kongresses BVH 2.012 gefeiert. Die Veranstaltung in Hamburg sollte mit neuen Formaten der Branche neue Impulse verleihen. Mit einem regen Interesse - 510 registrierte Teilnehmer - und gut-, teils überfüllten Sessions ist das gelungen. Es gab allerdings auch einige Startschwierigkeiten.
In der Handelskammer Hamburg, die als Location optisch und inhaltlich gut zur Veranstaltung passte, wurde zu Beginn der Konferenz die Bedeutung des digitalen Handels für die Hansestadt unter anderem dadurch hervorgehoben, dass Bürgermeister Olaf Scholz die Zeitgeistbühne betrat und selbst einige Worte an die Teilnehmer richtete. Während auch anschließend zur Eröffnungs-Keynote von Adam Greenfield (Urbanscale) der große Vortragsraum gut gefüllt war, verteilten sich die laut Veranstalter rund 500 Teilnehmer anschließend in den verschiedenen Sessions.
Die stark Praxis-orientierten Workshop-Formate "Masterclass", "Clinic" und "Boardroom-Gespräche" waren trotz vorher erbetener Anmeldung teilweise deutlich überfüllt. Insgesamt war das Feedback der Teilnehmer aus Handel und Dienstleistung trotz Platzmangels jedoch positiv. Die Referenten hätten konkrete Fragen und Probleme angesprochen, Lösungsansätze geboten und, anders als auf vielen Veranstaltungen, nicht nur ihr eigenes Produkt verkaufen wollen, so einige Teilnehmer im Gespräch mit ONEtoONE.
Etwas weniger gut besucht war die Zeitgeistbühne, auf der vor allem Themen platziert waren, die am Rande des E-Commerce stehen. Beispielsweise wurde "Das Internet im urbanen Raum" und "Gamification" in den Mittelpunkt gerückt. Auch hier wurde versucht von üblichen Vortrags-Konzepten abzuweichen. So wurden im Anschluss an kurze Präsentationen Diskussionsrunden eröffnet, die von Martin Groß-Albenhausen (BVH Services Geschäftsführer und Hauptverantwortlicher der Veranstaltung) moderiert wurden. Im Fokus der Gespräche stand aber auch immer die Bedeutung für den digitalen Handel.
Wie der Verband selbstkritisch feststellen musste, war die Integration der Ausstellungsfläche in die Veranstaltung hingegen weniger gelungen. Die etwa dreißig Unternehmen, unter anderen Paypal, Giropay, MeinPaket.de, Getaline und Hermes, waren im Erdgeschoss der Veranstaltung platziert, während alle weiteren Vortrags- und Workshop-Räume im ersten Stock der Handelskammer stattfanden. So schreibt auch Martin Groß-Albenhausen im Verbands-Blog: "Und was gar nicht ging: Die Ausstellung und Aussteller-Bühne. Vielleicht ist das so - eine starke Konferenz verträgt sich nicht mit einer Ausstellung. Aber da waren auch echte hausgemachte Fehler dabei: Falsche Positionierung des Caterings in den Kaffeepausen, generell zu wenig Zeit zwischen den Classes, um mal durchzuschnaufen und auch über die Mini-Messe zu schlendern, kein offener Zugang für Besucher, die nicht an der Konferenz teilnehmen. Sicher war auch der Raum an sich - so eindrucksvoll das Ambiente der Handelskammer auch war - mit seinen zwei Ebenen nicht eben förderlich."
Es gibt also erste Lehren für das kommende Jahr. Nicht umsonst hatte Globetrotter-Chef und Verbands-Präsident Thomas Lipke in seiner Eröffnung um "Welpenschutz" gebeten.
Etwas mehr Aufmerksamkeit hätte wohl auch der Start-up-Preis "Rising Star" verdient, der am ersten Veranstaltungsabend nach einem so genannten Elevator Pitch gewählt wurde. Während einige Praxis-Workshops noch im Gange waren, präsentierten sich die von einer vierköpfigen Jury um Ventures-Experte Sarik Weber bestimmten Finalisten. Smartcollect, Billpay und Tradebyte stellten in drei Minuten ihr Unternehmen vor, die anwesenden Kongress-Teilnehmer hatten dann die Chance per Smartphone zu voten. Mit relativ knappem Abstand sicherte sich schließlich Tradebyte, ein Dienstleister aus dem Bereich der Marktplatz-Integration, den "Rising Star".
Abends war die Branche ins ehemalige Hauptzollamt im Hafen geladen. Dort wurde der Start-up-Preis verliehen sowie der Gewinner der neuen Auszeichnung "Innovationspreis der Preferred Business Partner" bekanntgegeben. Dabei konnte sich Mad Geniuses gegen Advertzoom und Satzmedia durchsetzen. (kr)
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