02.10.2009 - Die Verschmelzung von Fernsehen und Internet ist schon jetzt Realität. So klangen zumindest die Aussagen der Hersteller auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (Ifa) in Berlin. Unternehmen wie Philips, Samsung und Panasonic bieten TV-Geräte, die mit Lan- oder Wlan-Anschluss Web-Inhalte anzeigen können.
Wenn diese Geräte das Versprochene tatsächlich leisten, steht in kurzer Zeit eine Revolution bevor - könnte man vermuten. Vor allem der Werbemarkt müsste sich umorientieren, denn klassische Werbeblöcke würden im Angebot der Mediatheken und Video-on-Demand-Angeboten immer weniger Beachtung finden. Andererseits böte sich Sendern, Mediaagenturen und Unternehmen eine unbegrenzte Spielwiese, um mit interaktiven Funktionen den Kundendialog zu stärken. Direkte Buchungen von Reisen nach Touristikwerbung oder die Auswahl von Tests und Probefahrten nach einem Autospot wären simple Beispiele. Bei genauerem Blick scheint das jedoch noch immer Zukunftsmusik zu sein.
Einheitliche Standards fehlenPhilips stellt beispielsweise mit Net-TV eine Plattform bereit, die auf dem seit der Ifa in Deutschland neuen offenen Standard Consumer Electronics HTML (CE-HTML) basiert. Dieser ermöglicht es Web-Inhalte relativ schnell und kostengünstig in ein TV-kompatibles Format umzuwandeln. Doch die europaweit rund 150 Philips-Partner, die ihre Internet-Inhalte umgestellt haben, bieten primär Bewegtbild an. Interaktion findet maximal über Banner-Klicks statt. E-Mail-Clients und Chat-Dienste sind zwar denkbar, nach Aussage von Philips ist der hybride Fernseher jedoch eher für die "Lean-Back-Position" auf dem Sofa geeignet.
Das Viera-Cast-Angebot von Panasonic versucht mit einer eigenen proprietären Lösung (Widget-ähnlich) die Zusatzinformationen der Anbieter auf der Plattform zu integrieren. Armando Romagnolo, General Manager und Head of Product Marketing TV & Trainer Team CE bei Panasonic Deutschland, setzt auf Qualität statt Quantität. Statt nur die Usability, wie bei Philips, werden zusätzlich die Inhalte der Partner überprüft und speziell ausgewählt. Dabei soll auch hier das Fernsehgerät nicht den Computer ersetzen, sondern dem Endverbraucher einen zusätzlichen Mehrwert bieten. "Viera Cast ist eine Art moderner Videotext und ein Informations- und Entertainment-Medium", so Romagnolo. Für die Werbenutzung fehlten nach seiner Aussage aber noch Geschäftsmodelle.
Internet@TV von Samsung bietet mit Partnern ebenfalls Zugriff auf Sonderfunktionen. Ähnlich wie Panasonic setzt man dabei auf Widgets.
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