02.10.2009 - Die restriktiven Regeln, die der One Club für die Bestrafung von Fakes festgelegt hat, rufen bei anderen Veranstaltern großer Award-Verleihungen geteilte Meinungen hervor.
Fakes sind in der Kreativ-Branche kein neues Thema. Seit Jahren beschäftigen sich Veranstalter von Award-Shows mit dem Umgang von Einreichungen, die nur für den Wettbewerb entwickelt wurden. Erst kürzlich erweckte die Kreation "Tsunami" von DDB Brasil für den brasilianischen World Wildlife Fund (WWF) großes Aufsehen. Nun führt ein Veranstalter Sanktionen ein.
Die neuen Richtlinien des amerikanischen One Club sollen ab 2010 für die One Show in Kraft treten. Werden diese Regeln nicht eingehalten, droht Agenturen oder den regionalen Büros von Agentur-netzwerken ein Ausschluss aus der One Show. Doch anders als schon derzeit, beispielweise beim ADC, werden die Verantwortlichen nicht nur aus dem laufenden Wettbewerb ausgeschlossen. Alle in den Credits stehenden Personen erhalten eine fünfjährige Sperre für Einreichungen bei der One Show. Auch bei einem Wechsel der Agentur bleibt diese Sanktion erhalten. Wurde zum Beispiel ein TV-Spot nur einmal im Nachtfernsehen auf Kosten der Agentur gezeigt, sind immerhin drei Jahre Ausschluss vorgesehen.
Nach den One-Club-Richtlinien gelten so genannte "Fake Ads" per Definition als Werbemittel, die für einen nichtexistierenden Kunden oder ohne Erlaubnis des Kunden kreiert bzw. geschaltet wurden oder Werbung, die speziell für Awards kreiert und nur einmalig geschaltet wurde, um den Einsendebedingungen gerecht zu werden.
Die strittige Werbung, die Auslöser für die Richtlinien war, verglich den Anschlag des 11. September mit einem Tsunami. Sie war jedoch nur für die Einreichung in Cannes gedacht, wo sie mit einem Löwen ausgezeichnet wurde. Lediglich ein einziges Mal wurde der Spot in Brasilien gezeigt und eine Anzeige in einer kleinen Zeitung geschaltet. Mittlerweile haben sich der WWF Brasilien und der Präsident von DDB Brasilien auf den Homepages öffentlich entschuldigt (siehe Screenshot oben).
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