Drucker leiden unter Konjunktur

31.07.2009 - Der Druckindustrie geht es nicht erst seit der Rezession miserabel. Sie kämpft schon länger darum, vermeintliche Trends richtig zu interpretieren. Insofern lohnt ein Blick auf diese Branche, die ja einer der Dienstleister des Dialogmarketings ist.

Rolf Schwarz, Präsident des Bundesverbands Druck und Medien (BVDM), bestätigt jedenfalls die beispielsweise von Georg Kohl und GHP benannten Entwicklungsmöglichkeiten: "Die rasante Entwicklung technischer Möglichkeiten von Druck, Bilderkennung sowie der Verknüpfung von digitalen und gedruckten Inhalten schaffen neue Anwendungen."
Was er damit meint, lässt sich kurz skizzieren. Ein stetiges Wachstum verzeichne der Bereich Corporate Publishing mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 15 Prozent. Aus einer Mediendatenbank entstehen hierbei Print- und elektronische Medien gleichermaßen. Web-to-Print, individualisierte Druckprodukte,
Außenwerbung mit Großformatdrucken und der Trend zu stark veredelten Druckprodukten seien Wachstumsmärkte der Druckindustrie, sagte Schwarz.

Abhängig von Werbung

Das Konjunkturklima bleibt jedoch auch aus Sicht des BVDM wegen der anhaltenden weltweiten Rezession schlecht. Für das Jahr 2009 erwartet der Verband einen Rückgang der Werbeausgaben von fünf bis acht Prozent. Das ist zunächst problematisch. Denn: Etwa 60 Prozent der gesamten Druckproduktion sind von Werbeausgaben abhängig. Aber: Mit einem Produktionswert von rund sechs Milliarden Euro machen reine Werbedrucke und Kataloge mehr als ein Viertel der gesamten Druckproduktion aus. Ihr Druckvolumen konnte im vergangenen Jahr nach Angaben des BVDM um rund 2,5 Prozent zulegen.
Wenn auch positive Signale aus dem Direktmarketing kommen, so sieht die Gesamtlage für die Druckindustrie doch düster aus. Eine Folge: Die Preiskalkulation wird härter. Im Jahr 2008 erwirtschafteten die circa 11.000 Unternehmen der Branche einen Umsatz von etwa 23,3 Milliarden Euro. Dies ist rund ein Prozent weniger als noch im Jahr zuvor (23,6 Milliarden Euro). Die Kapazitätsauslastung der Betriebe sank im Jahresdurchschnitt 2007 von 83,2 Prozent über 81,9 Prozent für 2008 auf 79,4 Prozent bis April 2009. Die Umsätze liegen für die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten kumuliert bis April 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent niedriger.

Eine weitere Folge: Stellenabbau. In der deutschen Druckindustrie gibt es derzeit rund 172 000 Mitarbeiter. Nach stabilen Vorjahreszahlen 2008 rechnet der BVDM für 2009 bei anhaltender Rezession mit sinkenden Beschäftigtenzahlen in der Druck-industrie. Die Zahl der Arbeitslosen ist bei Druckberufen im ersten Halbjahr 2009 bereits um 13 Prozent gestiegen, die Zahl der offenen Stellen um 24 Prozent gesunken.
Zudem ist durch den von der Bundesregierung erleichterten Zugang die Zahl der Beschäftigten mit Kurzarbeit spürbar angewachsen. Im ersten Quartal 2009 arbeiteten durchschnittlich insgesamt 3.586 Beschäftigte kurz. Dies ist mehr als das Zwölffache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1. Quartal 2008: 260 Beschäftigte). te

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