Hi-Media kauft Adlink Media

Die Übernahme kam überraschend. Noch zum Jahreswechsel diskutierte die Adlink Group eine stärkere Verflechtung mit dem Schwesterunternehmen United Internet Media. Grund dafür war die schlechte Geschäftsentwicklung bei Adlink. Besonders Adlink Media musste in den vergangenen Monaten herbe Rückschläge hinnehmen. So verlor das Unternehmen wichtige Kunden wie OMS (s.u.) und den MTV-Vermarkter Viacom. Im ersten Quartal 2009 sank der Umsatz laut Geschäftsbericht auf 14 Millionen Euro und damit um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Auf dem Weg der Besserung

David Bernard, Leiter des operativen Geschäfts von Hi-Media, glaubt dennoch an das Potenzial von Adlink Media. Auch wenn das Unternehmen in Deutschland einige Kunden verloren habe, seien zur selben Zeit die Einnahmen aus den Websites, die im Portfolio verblieben, gestiegen. "Das weist auf die gute Performance hin", so Bernard. Außerdem sei Adlink Media "schon wieder dabei, sich zu erholen".

Bald werde das Werbegeschäft im Internet wieder boomen, glaubt der Manager. "Sobald der Markt sich erholt hat, werden wir davon profitieren, ein großer Player zu sein." Außerdem spricht Hi-Media bereits jetzt von "Kostensynergien" in Höhe von fünf Millionen Euro.

Weitere Chancen sieht Bernard im Bereich Micropayment. Die Finanzierung von Web-Inhalten durch von den Usern zu zahlende Kleinbeträge betreibt Hi-Media bereits in mehreren Ländern. Mit dem Dienst Allopass, der mehrere Online- und Mobile-Zahlungsformen bündelt, habe Hi-Media im vergangenen Jahr über 70 Millionen Euro eingenommen, den Großteil davon in Frankreich. Nun soll Allopass auch den Adlink-Media-Kunden schmackhaft gemacht werden. "Paid Content war nie weg", sagt Bernard. "Es ist auch gar nicht die Frage, ob man kostenlose oder Bezahl-Inhalte anbietet - man muss beides mischen." (re)