29.05.2008 - Eher überraschend ging die ARD-Mediathek am 11. Mai in die öffentliche Betaphase. Auch die Landesrundfunkanstalten bündeln auf einer Gemeinschaftsseite Audio- und Video-Formate.
Der Start des Angebots ist wohl auch ein Versuch, die politische Diskussion um die öffentlich-rechtlichen Aufgaben im Internet durch Taten zu beeinflussen. Nach jahrelanger Vorbereitung und unter Federführung des Südwestrundfunks haben zeitgleich die ARD-Mediathek als Plattform der regionalen Sender und das Hauptprogramm Das Erste ihre Ausspielstation im Web erhalten. Die ARD-Mediathek erfreut den ARD-Vorsitzenden Fritz Raff, denn "nun werden zahlreiche Inhalte zeit- und ortsunabhängig angeboten, und die Menschen können so das Programm, für das sie Gebühren bezahlt haben, auch auf den heute üblichen vielfältigen Verbreitungswegen nutzen". In der aktuellen Debatte betont die ARD immer wieder das Recht der Gebührenzahler, verpasste Sendungen nachzuhören oder nachzuschauen, neue Sendungen zu entdecken und sich somit ihr Wunschprogramm zusammenzustellen.
Die Wirklichkeit ist ernüchternd
Zum Start des Online-Angebots waren die Experten recht enttäuscht von Inhalt und Umfang des Angebots. Besonders der Zugang zu den Features steht in der Kritik. Die Strukturierung erscheint weder intuitiv noch konsequent. Und die Suchfunktion hat noch große Schwächen. Während die Das-Erste-Mediathek wenigstens noch ganz ansehnlich daherkommt, ist die Gemeinschaftsseite der Landesrundfunkanstalten nach Meinung der Kritiker ein buntes Sammelsurium überwiegend von Audiobeiträgen. Regelmäßige Sendungen benutzen in den Suchergebnissen identische Bilder und lassen sich nur schwer einordnen. Und wer gehofft hatte, eine entgangene "Tatort"-Folge am Rechner sehen zu können - keine Chance. Diese Sendung wird gar nicht erst angeboten. (hp)
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