24.09.2007 - Der Münchner Online-Marketing-Dienstleister bietet sein erfolgsabhängiges Abrechnungssystem jetzt auch außerhalb der Banken- und Versicherungsbranche an
Die ehemalige Online-Marketing-Agentur Zieltraffic weitet ihren Aktionsradius aus. Die Münchner bieten ihr so genanntes erfolgsverantwortliches Honorarmodell künftig allen Branchen an. Erste Kunden wurden bereits in den Bereichen Entertainment und Healthcare gewonnen, darunter das Online-Gaming-Portal King.com und die Visu Med AG, die Zentren für Augenlaser-Behandlungen betreibt. Bislang hatte sich die 2004 gegründete Zieltraffic AG, die seit Februar zum Finanzdienstleister Fidor gehört, vorsichtshalber auf die Branchen Banken und Versicherungen konzentriert. Der Grund: "Branchenwissen minimiert das Risiko", erklärt Zieltraffic-Geschäftsführer Bernd Stieber.
Inzwischen hat Zieltraffic ausreichend Erfahrung in der Handhabung des aus finanzieller Sicht nicht ganz ungefährlichen Honorarmodells gesammelt und das Team mit Beratern verstärkt, die Know-how aus bislang unbeackerten Branchen mitbrachten. Zieltraffic beschäftigt 32 Marketing-Experten an den Standorten München, Wien, Madrid und Torun (Polen). In der Finanzbranche gehört Zieltraffic eigenen Angaben zufolge zu den führenden Anbietern von Online-Marketing. Kunden sind unter anderem die Hypo Vereinsbank, Postbank, DAB, Easy Credit, Debeka und Karstadt Quelle Finanz Service.
Beim erfolgsverantwortlichen Honorarmodell vereinbart der Auftraggeber nach einer eingehenden Briefing-Phase mit Zieltraffic, was ihm ein neuer Kunde oder neuer Kontakt wert ist. Diese Summe wird anschließend nur im Erfolgsfall fällig. Das heißt: Zieltraffic schießt alle Kosten erst einmal vor. Anders als bei den meisten anderen Abrechnungsmodellen - von rein Performance-orientierten Werbeformen wie Suchmaschinen- und Affiliate-Marketing mal abgesehen - bekommt die Agentur keinen Fixbetrag als Agenturvergütung oder für Fremdkosten wie Media-Leistungen. Außerdem entfällt die sonst übliche Testphase vor der Preisfestlegung. "In dieser Radikalität sind wir die Einzigen in Deutschland", sagt Stieber. Schließlich drehe Zieltraffic "den Sicherheitsaspekt komplett um" und übernehme allein das Risiko. Zudem setzt Zieltraffic fast ausschließlich auf dieses Modell, während die Konkurrenten eher eine Mischkalkulation führen.
Doch warum lässt sich Zieltraffic auf dieses Risiko ein? Für Stieber ist dieser Schritt fast zwangsläufig: "Wenn Online-Marketing messbar ist, muss sich die Agentur auch messen lassen." Der Kunde habe somit die "Gewissheit, dass Zieltraffic das gleiche Interesse hat wie er, nämlich erfolgreich zu sein."
Diese Ansicht werde aber von vielen Mitbewerbern nicht geteilt. Entweder weil sie noch nie etwas mit Erfolgsmessung zu tun haben wollten, oder weil sie sich nicht trauten. "Viele Agenturen machen das nur, wenn die Kunden ausdrücklich danach fragen und ihnen quasi die Pistole auf die Brust gedrückt wird", berichtet Stieber. Proteste von Seiten der Konkurrenz, etwa wegen vermeintlicher Wettbewerbsverzerrung, habe es aber nicht gegeben. Ganz im Gegenteil: "Erfolgsbasierte Modelle sind nicht neu im Agenturumfeld und aus Kundensicht sogar wünschenswert", teilte Thomas Brummund, stellvertretender Vorsitzender der Fachgruppe Performance-Marketing auf Anfrage mit. Fachgruppenchef Harald Fortmann von Advertising.com sieht das ähnlich: "Wenn Zieltraffic hier stärker bzw. komplett in Vorleistung geht, wird sich das möglicherweise in höherem Cost-per-Orders (CPO) niederschlagen. Ein wirklicher Unterschied zu anderen Anbietern existiert deshalb nicht."
Bei Zieltraffic ging die Rechnung nach eigenen Angaben fast immer auf. Es habe lediglich ein bis zwei Fälle gegeben, die "bei denen wir richtig Lehrgeld gezahlt haben". "Das lag daran, dass wir lernen mussten, dass der ganzheitliche Ansatz wichtig ist", erklärt Stieber. In der Folge ging Zieltraffic darin über, den Kunden von Anfang bis Ende zu betreuen. Außerdem wurde die Branchenrecherche verstärkt, wodurch das Risiko eines finanziellen Misserfolgs deutlich gemildert worden sei.
Bei den Vertriebsabteilungen renne Zieltraffic mit dem Konzept offene Türen ein. Deutlich schwieriger gestalte sich die Überzeugungsarbeit bei den Marketingabteilungen. "Die suchen den Haken, den es gar nicht gibt", sagt Stieber. brö
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