24.08.2003 - Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Sagt sich der CRM-Anbieter SAP und versucht derzeit, die verunsicherten PeopleSoft-Kunden abzuwerben.
Seit Oracle-Chef Larry Ellison sich vorgenommen hat, den Konkurrenten PeopleSoft zu übernehmen, geht bei den PeopleSoft-Kunden die Angst um, sie könnten ihre teuer erstandenen PeopleSoft-Programme in den virtuellen Papierkorb schieben, sollte Oracle die feindliche Übernahme gelingen.
Wie ONEtoONE aus Konzernkreisen erfuhr, spricht SAP derzeit gezielt PeopleSoft-Kunden auf diese Problematik an und rät den Firmen, doch besser gleich auf SAP-Produkte umzusteigen. Außerdem werben die Walldorfer in ganzseitigen Zeitungsanzeigen für eine Hotline, bei der sich verunsicherte Kunden der Konkurrenz beraten lassen können.
Laut SAP-Sprecher Markus Berner sind durch die Hotline schon einige neue Kontakte entstanden. Er verschweigt aber die Zahl der neu gewonnen Kunden. Dass die PeopleSoft-Kunden direkt angesprochen werden, will er nicht bestätigen. Er schließt jedoch nicht aus, dass einzelne Kundenberater auf diese Weise vorgehen.
Ellision hatte gleich bei seinem ersten Übernahmeangebot ausposaunt, dass er nur an der Kundendatei und einigen Programmteilen von PeopleSoft interessiert ist, was PeopleSoft veranlasste, das Angebot dankend abzulehnen. Nun wirbt Ellision um die Aktionäre. Er ist bereit, mehr als 7,5 Milliarden Euro für die Aktien zu bezahlen. Dass sich der Kauf amortisiert, ist allerdings zweifelhaft. Einer Gartner-Studie zufolge wird nur ein Teil der PeopleSoft-Kunden auf Oracles Software umsteigen. Die meisten würden zu Produkten von SAP wechseln. Auch das Investmenthaus UBS geht davon aus, dass SAP als klarer Gewinner aus der Übernahmeschlacht hervorgeht. brö
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