15.03.2001 - Kiosk-Terminals sollen das Einkaufen einfacher machen
E-Commerce am heimischen PC ist inzwischen ein akzeptiertes Phänomen. Aber die Wirklichkeit könnte schon bald anders aussehen. Multimediale Kioskterminals sind laut Günter Silberer und Lars Fischer die Points of Sale (POS) der Zukunft.
Die Verfasser des Buches "Multimediale Kioskterminals, Infotankstellen, Telekommunikationsstellen und Smart Shops der Zukunft" sehen den Vorteil der Terminals darin, dass sie praktisch überall aufgestellt werden können und nicht mehr als einen Quadratmeter Raum beanspruchen.
Über eine interaktive Projektionsfläche wählt der Kunde Produkte via Laser aus und gibt persönliche Wünsche an. So kann er zum Beispiel Farbe und Ausstattung eines Autos aussuchen. Anschließend bestätigt er den Kauf. Die so genannten identifizierbaren Laser (IDPS) könnten Unternehmen im eigenen Interesse verteilen. Die Autoren "empfehlen jedem Handelsunternehmen, an fre- quentierten Plätzen (Bahnhöfe, Flugplätze, U-Bahn-Stationen, Sport- stätten, Einkaufszentren, Freizeitparks) ihre konventionelle Werbung gegen interaktive Systeme auszutauschen und IDPS-Laser kostenlos in großer Anzahl zu verteilen".
Da die Laser demoskopische Daten enthalten, können Angebote und Werbung am Terminal an spezielle Zielgruppen angepasst werden. Auch in Schaufenstern kann die Lasertechnologie zum Einsatz kommen. Die Kunden markieren etwa Produkte mit ihren Lasern, sehen sich multimediale Produktpräsentationen an oder lassen sich via E-Mail nochmals Informationen an den eigenen PC senden. Bestellen können die Interessenten dann in Ruhe zu Hause.
Oder auch sofort: Der Kunde kann signalisieren, dass er ein Produkt kaufen und mit einem Berater sprechen möchte. Eine ISDN-Videoverbindung zu einem Call Center wird aufgebaut und neben dem Produkt erscheint ein Verkäufer auf der Bildfläche, mit dem der Passant das Geschäft abwickeln kann. Dabei kann der Call-Center-Agent über eine eingebaute Kamera auch den Kunden auf seinem Bildschirm sehen. Das Produkt wird dem spontanen Käufer zugesandt, der Kunde zahlt per Kreditkarte. Schöner einkaufen?
Die Verfasser zeigen anhand von Praxisbeispielen, welche Terminal-Technologien heute möglich sind. Auch auf Planung und Controlling von Kioskprojekten gehen sie ausführlich ein. Fazit: Die Kioskterminals sind als "eine Mischung aus physischer Kontaktaufnahme zum Kunden und virtueller Anwendung vor Ort" wahre Alleskönner. "Es gibt fast nichts, was sie nicht beherrschen und kaum eine Anwendung, für die sie nicht nutzbar sind."
Steht die Zukunft also in Form von Lasern, Projektoren und Bildschirmen vor der Tür und kaufen wir bald alle über die Multimedia-Stationen ein? Die Autoren sehen´s differenziert, ein kleines Problem gäbe es noch: Es fehle Kiosksystemen an breiter Akzeptanz, und zwar sowohl auf Händler- wie auf Verbraucherseite. Freilich fragt man sich als Zeitgenosse einer technologieaffinen Gesellschaft: Wie lange noch? Ist der Anfang doch längst gemacht. Die klassischen Touch-Screen-Terminals in Banken oder auf Messen kennen und nutzen wir inzwischen alle. Nicht zuletzt deshalb, weil es keine Alternative mehr gibt. go
Günter Silberer, Lars Fischer: Multimediale Kioskterminals,
Infotankstellen, Telekommunikationsstellen und Smart Shops der Zukunft. Gabler Verlag,
Wiesbaden 2000, 299 Seiten,
ISBN 3-409-11667-2, 98 Mark
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