30.04.2015 - Eng verknüpft mit dem Unternehmen Tupperware ist die Tupperparty. Inzwischen gibt es sie seit mehr als 60 Jahren, die Verkaufsparty, auf denen die Produkte im heimischen Umfeld vorgeführt und ausprobiert werden können. Der neue Geschäftsführer von Tupperware Deutschland, Christian Dorner, hat sich nun die Modernisierung der Tupperparty auf die Fahne geschrieben. Warum sie heute noch zeitgemäß ist und wie er den Imagewechsel erreichen will, berichtet er im ONEtoONE-Interview.
Vor einigen Monaten startete das Unternehmen Viral-Marketing-Maßnahmen und veröffentlichte zwei Videos über die sozialen Netzwerke. Die Spots sollen Tupperware und die Verkaufsparty auf frische und junge Art inszenieren. Ein erster Schritt in Richtung junge Zielgruppe.
[f1] [b]Sie sind seit Kurzem neuer Geschäftsführer von Tupperware Deutschland und die Nachfolge von Georges Jaggy angetreten. Was wollen Sie anders machen als Ihr Vorgänger?[/b][b]Christian Dorner[/b] Es geht nicht darum, etwas anders zu machen, sondern ich habe vielmehr den Staffelstab von meinem Kollegen Georges Jaggy übernommen, der einen fantastischen Job gemacht hat. Er ist das Thema moderne Medien neu angegangen, hat viele Entwicklungen erkannt und dann auch aufgenommen. In die Richtung werde ich weiter arbeiten. Was mir persönlich am Herzen liegt, ist die Modernisierung der Tupperparty, vor allem in den Köpfen der Menschen, denn ich bin davon überzeugt, dass viele Menschen eine falsche Vorstellung von der Tupperparty haben. Das würde ich sehr gern ändern und geändert sehen. Dafür werden wir neue Zielgruppen ansprechen und müssen in die Marke, das Markenimage, investieren.
[b]Wie definieren Sie Ihre jetzige Zielgruppe, und wen möchten Sie darüber hinaus ansprechen?[/b]Unsere Zielgruppe ist sehr breit gestreut. Wenn Sie auf eine Tupperparty gehen, finden Sie die 18-Jährige neben der 80-Jährigen sitzen. Eins ist klar, künftig wollen wir vor allem die Jüngeren zwischen 20 und 35 Jahren gezielter ansprechen.
[b]Es geht Ihnen also darum, die junge Zielgruppe frühzeitig an die Marke zu binden?[/b]Es wird viel von Generation zu Generation weitergetragen. Viele haben noch die Dosen im Schrank, die sie früher von Muttern mitgenommen haben, wo Lasagne oder Nudelreste drin waren. Wer einmal Tupperware im Haushalt gelebt hat, lebt es auch weiter.
[b]Das Unternehmen vertreibt seine Produkte ausschließlich über die Tupperpartys. Wieso sind die Verkaufspartys aus Ihrer Sicht noch zeitgemäß, vor allem in Zeiten von E-Commerce?[/b]Für mich ist Tupperware der Erfinder des Social Networks. Wir sind schon immer ein "Zeige-wie-Geschäft" gewesen. Wir bringen Menschen zusammen. Der echte Mehrwert von Tupperware zeigt sich, wenn man die Produkte vorführt und selbst ausprobiert, live erlebt und darin vielleicht schon etwas zubereitet. Unsere Partymanager präsentieren die Produkte mit Expertise. Bei den Tupperpartys geht es nicht nur um das Verkaufen. Es geht auch um den Austausch, darum, etwas zu lernen, beispielsweise beim Zubereiten der Rezepte, und ganz wichtig um das Zusammensein. Das hat der E-Commerce eben nicht zu bieten. Die Party ist dabei ein ideales Instrument. Auf der Tupperparty generieren wir auch Folgegeschäft. Die Party würde ich nie gegen den E-Commerce ausspielen.
[b]Wie wollen Sie die Tupperparty für die junge Zielgruppe attraktiv machen?[/b]Meiner Meinung nach müssen wir die jüngere Zielgruppe dort abholen, wo sie sich aufhält, und sie hält sich viel in der digitalen Welt auf. Darum haben wir vor Kurzem Maßnahmen gestartet, die sich vor allem in Social Media abspielen. Dort haben wir sehr gute Resonanz erhalten. Die Spots und flankierenden Maßnahmen waren ein erster Schritt hin zu einer moderneren Kommunikation mit der jüngeren Zielgruppe. Ich weiß, dass Tupperware attraktiv ist für diese Zielgruppe. Die jüngeren Leute müssen es nur noch wissen, deshalb müssen wir auch auf sie zugehen.
[b]Was haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen?[/b]Wir werden auf den sozialen Netzwerken ordentlich Bewegung machen. Dieses Jahr wird sehr dynamisch, was unseren Markenauftritt angeht. Aber ich will hier noch nicht zu viel verraten. Was die Ansprache der jungen Generationen angeht wollen wir das Netz wachrütteln und für Tupperware sensibilisieren.
[b]Was war der Impuls für die Modernisierung der Tupperparty?[/b]Wir müssen uns wie jedes andere Unternehmen für die Zukunft aufstellen. Hierbei gehört es zum guten Ton, auch digital aktiv zu sein. Die Frage ist, was können wir zusätzlich machen, um einfach präsenter zu sein für die Menschen.
[b]Wie kann der Direktvertrieb vom Digital-Trend profitieren?[/b]Wir nutzen den Digital-Trend vor allem, um eine ordentliche Kommunikation aufzubauen. Nicht nur zu unseren Kunden, sondern auch intern für unseren Vertrieb. Wir haben viele Plattformen der Kommunikation für unseren Vertrieb, unsere Bezirkshändler und deren Partymanager geschaffen. Auf Facebook haben wir 260.000 Fans. Da ist derzeit viel Bewegung. Ich sehe den Digital-Trend nicht im Gegensatz zum Direktvertrieb, das ist eher ein Verstärker, der uns die Möglichkeit gibt, besser zu kommunizieren, nah am Menschen zu sein und schnell zu sein.
[b]Ist es für Tupperware denkbar irgendwann einen ergänzenden Online-Shop zu haben?[/b]Nein (lacht). Die Tupperparty ist unser Vertriebskanal.
Das Interview führte Stefanie Müller.
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