Banken wollen durch Kooperationen im M-Payment aufholen

31.10.2012 - Banken und Finanzinstitute haben mit ihren bestehenden Strukturen im Geldgeschäft beim Ausbau von Mobile-Payment-Standards einen großen Vorsprung, nutzen diesen aber zu wenig, so der Marktanalyst Bearing Point. Ob kundenseitig das Zahlen per Smartphone im Ladengeschäft oder die Möglichkeit mobiler Zahlsysteme für den Handel, vielfach gehen Impulse von Start-ups und Digitalunternehmen anderer Branchen aus. Nun haben die Volks- und Raiffeisenbanken eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen M-Payment-Dienst iZettle zu dessen Deutschlandstart beschlossen.

Eine aktuelle, internationale Untersuchung des Bearing Point Institute zeigt, dass Banken ihren Wettbewerbsvorteil im E- bzw. M-Payment zu wenig nutzen und nur schleppend in innovative, digitale Services investieren. "Andere, branchenfremde Anbieter wie z. B. Google, Paypal, Facebook oder Apple drängen längst mit eigenen Angeboten in den Markt und drohen, die Banken zu überholen", so Bearing Point. Dabei würden den Banken beim Thema Mobile-Payment das größte Vertrauen entgegengebracht, habe ein zusätzliche Befragung unter Verbrauchern in Deutschland, England, Frankreich und den USA im Rahmen der Analyse gezeigt. Die Finanzinstitute überzeugen demnach mit ihrer Erfahrung, weltweiten Vernetzung und hohen Standards im Datenschutz. Aufgrund der Finanzkrise seien die Verbraucher mittlerweile jedoch auch neuen Anbietern gegenüber offener geworden.

"Der Markt um Mobile-Payment ist von einem starken Konkurrenzkampf geprägt: Traditionelle Finanzinstitute, Telekommunikationsanbieter, aber auch führende Logistik- und Internetunternehmen versuchen, mit ihrem Angebot Standards zu setzen und so den Markt für mobiles Bezahlen zu dominieren", so Christian Bruck, verantwortlicher Partner bei Bearing Point für den Beratungsbereich Mobile-Payment und Co-Autor der Studie. "Während der Markt für neue Akteure ein verlockendes Zusatzgeschäft ist, geht es für Banken um ihre bisherige Vorherrschaft im Zahlungsverkehr. Ignorieren sie die Ansprüche der Konsumenten und integrieren mobile Bezahlsysteme nicht zügig in ihr Service-Portfolio, können sie schnell ihren Vorsprung verlieren. Der Angriff der neuen Player mittels Mobile-Payment gilt nicht nur der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Am Ende ist das Führen des Kundenkontos - die Basis des Retail-Bankengeschäfts - das Ziel."

In Deutschland haben erst wenige Geldinstitute aktive Mobile-Payment-Konzepte auf den Markt gebracht. Das Projekt "Girogo" der Sparkassen und Volksbanken Raiffeisenbanken geht zwar in diese Richtung, ist bislang allerdings eine Prepaid-Lösung zum kontaktlosen Bezahlen. Mobile ist in dem Konzept aktuell noch nicht berücksichtigt.

Die Landesbank Berlin (LBB) ist an verschiedenen Mobile-Payment-Aktivitäten der Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard beteiligt. Die Bank gibt bei den Near-Field-Comunication-Projekten so genannte iCaisses heraus, die als Gehäuse das iPhone für das mobile Bezahlen aufrüsten.

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