Nicht mehr gratis

Googles kostenpflichtige Produktsuche: "Ich finde das toll!"

31.07.2012 - Online-Händler müssen künftig zahlen, wenn sie mit ihren Artikeln in Googles Produktsuche auftauchen wollen - bekannte Branchenvertreter begrüßen die Pläne erstaunlicherweise.

Internet-Branchenprimus Google hat angekündigt, die Teilnahme an der eigenen Produktsuche für Händler kostenpflichtig zu machen. Die Produktsuche werde in Google Shopping umbenannt und in naher Zukunft rein auf Produktlistenanzeigen basieren, so das Unternehmen. Letztere sind eine bereits existierende Variante von Googles Suchwortanzeigenformat Adwords, in der genauere Daten zu bestimmten Artikeln, wie etwa Preis und Verfügbarkeit, eingeblendet werden.

Bisher mussten Online-Händler Google lediglich Daten zur Verfügung stellen, wenn sie mit ihren Artikeln innerhalb der Google-Suche gelistet werden wollten. Die Daten aus der Produktsuche tauchten dank "Universal Search" teilweise auch innerhalb der regulären Ergebnisseiten der Suche auf. Künftig sollen die Händler nach dem bekannten Adwords-Auktionsmodell für ihren Platz bei Google zahlen. Durch diese Maßnahme steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Händler bessere Daten zur Verfügung stellen und damit auch die Qualität der Such-ergebnisse, meint Google.

Internationale Ausweitung erst 2013

Außerdem will Google ein eigenes Prüfsiegel namens "Trusted Stores" etablieren. Dieses soll an Shops mit gutem Service und verlässlichem Versand verliehen werden. Der Web-Konzern testet ein entsprechendes Programm seit dem vergangenen Herbst. Nun soll es für alle Händler geöffnet werden.

Beide Neuerungen betreffen zunächst nur US-Händler. Eine Internationalisierung sei für nächstes Jahr geplant, so ein Google-Sprecher gegenüber ONEtoONE. Schon die Ankündigungen sorgten jedoch hierzulande für viel Resonanz. Vertreter von Dienstleisterseite bezeichneten die Pläne etwa als "Zäsur", "bisher nicht dagewesenem Vorgang" oder "Tabubruch", warben aber gleichzeitig gegenüber potenziellen Auftraggebern für ihre Kompetenz im Umgang mit dieser "Herausforderung".

[f1]Die Online-Händler selbst sind jedoch von den Neuerungen offenbar weniger beunruhigt: "Ich finde das toll!", äußert sich etwa Globetrotter-Geschäftsführer und Versandhandelsverbandspräsident Thomas Lipke beim Capital H@ndelsgipfel in Hamburg. "Das wird für die Unternehmen zwar teurer werden, aber all die weichgespülten Konzepte wegspülen, die bisher gleich gerankt wurden. Das könnte so manche Agentur überflüssig machen." Zudem könne dies mehr Transparenz bringen und die Qualität erhöhen, so Lipke. Matthias Hunecke, Geschäftsführer von Brille 24, sagte: "Der Schritt kam nicht unerwartet. Amazon und Ebay lassen sich von den Händlern ja auch den Traffic vergüten, den sie ihnen zuführen." (re)

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