27.04.2012 - Das Unternehmen Neckermann.de kündigt einen personellen Kahlschlag an. Rund 1.380 Mitarbeiter - mehr als die Hälfte der Beschäftigten - sind betroffen. Das Kataloggeschäft werde zugunsten des Online-Vertriebs komplett eingestellt, teilte der Händler mit. Zudem werde es eine neue Sortimentsausrichtung geben. Noch stärker als bisher sollen externe Vertriebspartner in den Online-Shop eingebunden werden. Die eigenen Textil-Marken werden komplett aufgegeben.
Seit 2010 verzeichnet Neckermann.de nach eigenen Angaben zweistellige Umsatzzuwächse im E-Commerce. 2011 habe das Online-Wachstum knapp 19 Prozent betragen, im ersten Quartal habe es um 30 Prozent zugelegt. Dahingegen ist das Kataloggeschäft des Händlers offenbar deutlich geschrumpft. Neckermann.de nennt in diesem Zusammenhang einen Umsatzrückgang um 50 Prozent im ersten Quartal 2012. 2011 habe der Rückgang im Printgeschäft insgesamt 18 Prozent betragen. "Hier ist vor allem das Print-lastige Textilsortiment angesichts abnehmender Mengen bei marktbedingtem Rückgang des Kataloggeschäfts insgesamt sowie der hohen Kosten einer komplexen Infrastruktur nicht wettbewerbsfähig", teilte das Unternehmen mit.
[f1]Künftig will sich Neckermann.de als reiner Online-Händler positionieren. Dabei sollen auch die Budgets, die bisher in das Printgeschäft geflossen sind, in Richtung digitale Maßnahmen verlagert werden. Damit soll die positive Entwicklung des E-Commerce weiter vorangetrieben werden. In Zukunft werde es weder einen Hauptkatalog noch sortimentsübergreifende Kataloge geben. Kunden sollen zunehmend im Web angesprochen und gewonnen werden. Die Verschiebung der Werbebudgets koste rund 50 Mitarbeitern den Arbeitsplatz, so die Angaben von Neckermann.de.
Insgesamt werde Neckermann.de 2012 rund 40 Prozent mehr als bisher in die Online-Kundenansprache investieren, so das Unternehmen. Der Online-Händler plant für das laufende und kommende Jahr, insgesamt 90 Millionen Euro in die Neupositionierung und die Kundengewinnung im Web zu stecken.
Mit der Neuausrichtung verändert sich auch das Sortiment von Neckermann.de. "Die konsequente Fokussierung auf das wachsende Segment der Online-Kunden wird gehemmt durch die gleichzeitige Beibehaltung des abnehmenden Segments Print-affiner Kunden. Dadurch werden zu viele Ressourcen gebunden. Das erschwert die nachhaltig profitable Entwicklung von Neckermann.de", so CEO Henning Koopmann. "Deshalb wird die E-Commerce-Transformation jetzt mit einer neuen Sortimentsstruktur vorangetrieben. Damit beschleunigen wir die E-Commerce Entwicklung von Neckermann.de."
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