27.04.2012 - Der deutsche Web-Konzern United Internet beginnt als letzter von aktuell drei Anbietern mit der Vermarktung des eigenen De-Mail-Dienstes; zunächst für Geschäftskunden. Ab sofort können sich Unternehmen eine De-Mail-Domain über die United-Internet-Marke 1&1 sichern. Mit einem Kampfpreis will sich United Internet von den Mitbewerbern absetzen. ONEtoONE hatte schon im Vorfeld mit dem Projektleiter Philipp Lüders über die De-Mail-Strategie von United Internet gesprochen.
Noch ist der De-Mail-Dienst von United Internet offiziell noch nicht gestartet. Er soll ab der zweiten Jahreshälfte nutzbar sein. Bis dahin will das Unternehmen möglichst viele Geschäftskunden gewinnen. Gegenüber diesen tritt United Internet mit der Marke des unternehmenseigenen IT-Dienstleisters 1&1 als De-Mail-Anbieter auf. Ganz offensichtlich spekuliert das Unternehmen darauf, den Geschäftskunden bei ihren Internetangeboten Rundumpakete aus Internet-Domain, Website-Hosting und De-Mail-Postfach verkaufen zu können. "Viele Unternehmen haben kräftig in ihre digitale Identität investiert und die Firmen-Domain zur zentralen Drehscheibe für ihre Kommunikationsaktivitäten entwickelt. Daher macht es Sinn, dieses Markenkapital auch für die De-Mail Kommunikation zu nutzen", sagte 1&1-Vorstand Jan Oetjen.
Mit Kosten von 33 Cent für eine einzelne De-Mail unterbietet United Internet den Preis der Mitbewerber Telekom und Francotyp Postalia, die beide 39 Cent für eine einzelne Nachrichten verlangen. Bei 1&1 erhalten die Geschäftskunden zu einem monatlichen Abo-Preis von knapp zehn Euro 50 Inklusiv-De-Mails (mehr zur Preisgestaltung der anderen Anbieter in einem älteren ONEtoONE-Artikel). Bei der Adress-Domain setzt United Internet ebenfalls auf das Format Unternehmensname.de-mail.de.
[f1]"Auf Geschäftskundenseite wollen wir erst einmal vor allem Banken, Versicherungen und Versorgungsunternehmen sowie Behörden gewinnen. Aus diesen Branchen verzeichnen wir schon viele aktive Anfragen", sagte Philipp Lüders, Leiter De-Mail Solutions bei United Internet Dialog, in einem Gespräch mit ONEtoONE auf der Cebit im März. Lüders kündigte damals auch volumenabhängige Rabattstaffeln für Geschäftskunden an.
In die neue technologische Infrastruktur hat United Internet kräftig investiert: "Für die Entwicklung von De-Mail sowie der zusätzlichen Marketing-Dienstleistungen, die wir mitanbieten wollen, waren Investitionen in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe notwendig." Der Konzern bietet über die Tochter United Internet Dialog bereits Marketing-Dienstleistungen - bisher vor allen Dingen im E-Mail-Bereich, mit dem E-Mail-Prüfsiegel "Trusted Dialog" an. Nun soll auch die De-Mail das Portfolio erweitern. "Der TKP von De-Mail wird im Vergleich zu ,Trusted Dialog` höher liegen - es ist aber auch ein anderer Dialogkanal mit anderen Qualitäten", so Lüders.
Im Wettbewerb mit der Telekom und Francotyp Postalia wolle United Internet vor allen Dingen aus dem Privatkundenstamm der E-Mail-Dienste GMX und Web.de Vorteile ziehen. Beide Dienste verzeichnen laut Lüders insgesamt 30 Millionen aktive Mailkunden. Die Privatnutzer sollten De-Mail stark nutzen, um den Dienst an sich in Schwung zu bringen, so der Projektleiter. Mit einer Werbekampagne auf den eigenen Online-Angeboten will das Unternehmen den Dienst unter den Verbrauchern bekannt machen. "Auch in der Funktionalität unseres Webclients wollen wir uns von unseren Mitbewerbern absetzen - schließlich ist Usability bei uns gelernt." (re)
[k]UPDATE: In einer früheren Version dieses Artikels schrieb ONEtoONE, dass sich United Internet bei der Preisgebung an den Mitbewerbern Telekom und Francotyp Postalia orientiere. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.[/k]
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