24.04.2012 - Die Otto Group erwägt, ihre drei Universalversender Otto, Baur und Schwab näher zusammenzurücken. "Wir wollen Synergieeffekte erzielen", sagte Thomas Voigt, Leiter der Unternehmenskommunikation gegenüber ONEtoONE. Der Schritt könne möglicherweise auch zu einem Stellenabbau führen. Berichte über Mißstimmung in der Belegschaft dementierte Voigt.
Aktuell werde bei den drei Universaldistanzhändlern bereits die Sortimentierung übergreifend vorgenommen; nun könnten weitere Bereiche zusammengelegt werden. In Frage dafür kommen würden der Einkauf, das Category Management und das Marketing, so Voigt. "Wir verfolgen einen integrativen Ansatz." Es werde jedoch keine Zentralisierung geben. Sowohl die Standorte in Burgkunstadt (Baur) als auch in Hanau (Schwab) sollen erhalten bleiben.
Der Otto-Group-Vorstand habe ein Umstrukturierungsprogramm mit dem Namen "Fokus" angekündigt, bestätigte Voigt. Dieses könne möglicherweise auch zu einem Personalabbau führen. Insgesamt arbeiten für alle drei Unternehmen 4.000 Mitarbeiter, 3.500 davon für die Kerngesellschaft Otto in Hamburg. Die Entscheidung über einen Stellenabbau soll jedoch erst nach einer Analyse im Herbst fallen.
Die Unternehmensgruppe hatte Anfang April bekannt gegeben, dass sich im vergangenen Geschäftsjahr ihr Gewinn unterdurchschnittlich entwickelt habe. Genaue Zahlen nannte Otto nicht. Der Umsatz ist laut vorläufigen Zahlen um 1,5 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro gestiegen. Laut dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) wuchs das Umsatzvolumen des gesamten Versandhandel im vergangenen Jahr demgegenüber um 12,2 Prozent.
Medienberichten, nach denen die Ankündigung des Vorstands für Unmut bei den Mitarbeitern gesorgt hat, widersprach Voigt. Das "Hamburger Abendblatt" hatte den Betriebsratvorsitzenden Uwe Rost mit den Worten zitiert, er vermisse vom Vorstand eine klare Strategie, in welche Richtung sich Otto eigentlich entwickeln solle. Die "FTD" berichtete von Kritik an der Unternehmensführung in anonymen Schreiben.
"Es geht uns entgegen anderslautenden Berichten gut", sagte Voigt. "Wir führen diese Umstrukturierung aus einer Position der Stärke heraus durch." Das Ziel sei nicht Sparen, sondern eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Wachstumschancen. Potenzielle Einsparungen könnten wieder in die Marke investiert werden. (re)
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