05.04.2012 - Der Kreditkartenanbieter Mastercard sowie die Landesbank Berlin (LBB) haben ein Pilotprojekt zum mobilen Bezahlen in Deutschland an den Start gebracht. Erstmals wurde das auf NFC (Near Field Communication)-basierende kontaktlose Bezahlen per iPhone an einer Aral-Tankstelle bei Köln durchgeführt.
Für die Mobile-Payment-Lösung arbeiten Mastercard und LBB nach eigenen Angaben mit den Technologiepartnern Swiss Post Solutions sowie Vivotech zusammen. Für die Zahllösung werden Smartphones (vor erst iPhone) mit einem Kunststoffgehäuse, einem so genannten iCaisse, ausgestattet. Dieses enthält eine NFC-Antenne sowie eine Micro-SD-Karte. Swiss Post Solutions personalisiert die für die Zahlung notwendigen Daten und EMV-Schlüssel und sichert diese auf der Speicherkarte. Der Zugriff darauf ist den Anbietern zufolge nur durch die Verwendung von "hochsicheren Verschlüsselungs- und Zugangsverfahren" möglich. (Die LBB gibt die Micro-SD-Karten sowie die iCaisses nach eigenen Angaben heraus, an wen und zu welchem Kostenbeitrag, haben die Anbieter bisher noch nicht bekanntgegeben.)
Zusätzlich zu dem iCaisse muss dann die mobile Wallet-Lösung, also eine digitale Geldbörse, auf dem Handy installiert sein. Im Pilotprojekt wurde für die mobile Bezahlung an der Aral-Tankstelle eine ADAC Kreditkarte (Mastercard) im Mobile Wallet hinterlegt. Bei den Akzeptanzstellen wiederum muss das Kassensystem auf das NFC-Verfahren "Paypass" von Mastercard umgestellt sein. Bei einer Zahlung fungiert NFC dann als Übertragungstechnologie, die keinen Kontakt erfordert und so ein Smartphone in Reichweite zur Kreditkarte macht.
Wenn der Kunde bezahlen will, kann er laut Mastercard zwischen zwei Methoden wählen. Beim automatischen Verfahren, das nur für Zahlungen unter 25 Euro gilt, kann die Summe ohne Passwortfreigabe direkt erfolgen. Im manuellen Modus wird vor jeder Bezahlung ein vorher festgelegtes Passwort abgefragt. Nach Angaben der Anbieter ist Paypass im Vergleich zu herkömmlichen Bezahlmethoden schneller, komfortabler und sicherer. "Die einfache, bequeme und gleichzeitig sichere Bezahlung spielt für uns eine entscheidende Rolle", so Dr. Tilo Schürer, Leiter Direktmarketing der LBB. "Mastercard Paypass basiert auf denselben Sicherheitsstandards wie die Chip- und Pin-Technologie und ist weltweit im Echtbetrieb erfolgreich."
Mastercard hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten das Akzeptanznetzwerk für NFC-Zahlung in Deutschland ausgebaut. Insgesamt werde bereits in 37 Ländern an über 350.000 Akzeptanzstellen kontaktlos bezahlt, so der Kreditkartenanbieter. In Deutschland sind laut Mastercard die Tankstellenketten BP/Aral sowie Star/Orlen Vorreiter mit Kassensystemen, die NFC-fähig sind. Außerdem bieten auch HDS Retail am Frankfurter und Berliner Flughafen, die Gastronomiekette Vapiano, Familia, Galeries Lafayette sowie die fünf Geschäftsbereiche der Douglas Gruppe kontaktloses Bezahlen an.
Bisher war das Bezahlen per NFC in Deutschland auf Endkundenseite allerdings nur mit einer entsprechend ausgestatteten Karte möglich, u. a. weil kaum eines der gängigen Smartphones NFC bisher integriert hat. Mit dem iCaisse und der Mobile-Wallet-App wollen Mastercard und die LBB mit ihren Technologiepartnern nun das Zahlen mit dem Smartphone vorangetrieben. (kr)
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