27.10.2011 - Rund 1.500 Teilnehmer verzeichnete der Veranstalter Messe Frankfurt zum Debüt seines Trios aus Digital Touch, Voice + IP und Be Connected. Neben Trendthemen wie Social Media, Cloud und Collaboration, die im zweitägigen Kongress abgedeckt wurden, konnten Interessierte auch mit insgesamt 90 Ausstellern in den Dialog treten. Den Erfolg der Messe schätzten die Teilnehmer unterdes ganz unterschiedlich ein, was wiederum die Frage aufwirft: Wohin entwickelt sich die Messe im kommenden Jahr?
Der Kongress und die Vortrags-Areale der Digital Touch, Voice + IP und Be Connected waren laut Messe Frankfurt an beiden Tagen offenbar gut besucht. Die Referenten sprachen über Strategien aber auch Best-Practise-Beispiele. So wurde unter anderen das Thema "Mobile Revolution" zur Diskussion gestellt, mit dem Ergebnis, dass Unternehmen zukünftig offenbar nicht mehr am Thema Mobile vorbeikommen. Hingegen wurde die Bedeutung von Applikationen in Frage gestellt.
Zudem konnte die Messe Frankfurt Redner wie Buchautor Bill Price, Gestalter der Services von Amazon und heute President von Driva Solutions USA, Markus Ernesti, Geschäftsführer von Avaya und Robert Zimmermann, Geschäftsführer der Berlin Phil Media, für den Kongress gewinnen. Zimmermann zeigte in seiner Keynote, wie klassische Musik zu einem gewinnbringenden digitalen Geschäftsmodell ausgebaut werden kann und sprach damit offenbar ein Thema an, dass viele auf der Veranstaltung brennend interessierte, nämlich wie digitale Konzepte zu Geld gemacht werden können.
Auch Social Media, Social CRM sowie die Möglichkeiten in der Unified Communication (UC, Vereinheitlichung der Kommunikation) von der Cloud bis hin zu kollaborativen Systemen waren Themen auf der Veranstaltung. Die Experten zeigten sich dabei einig, dass die privaten Innovationen der Kunden- und Business-Kommunikation vorauseilt. IT-Anbieter seien künftig gefordert, leistungsfähige, kostenfreie Angebote wie Facebook und Skype zu integrieren und Alternativen in einem gesicherten Umfeld anzubieten, so ihr Fazit. Zudem böten UC-Lösungen aus der Cloud nicht nur weltweit agierenden Konzernen Chancen. "Der Mittelstand hat jetzt die Möglichkeit, seine Telefonie neu zu gestalten - und zwar mittels Voice-over-IP und der Cloud", sagte Martin Januschewitz, Geschäftsführer Pro Save.
Zur Voice + IP präsentierten sich Unternehmen wie Business Systems Integration (BSI), Hewlett-Packard, Microsoft, Panasonic sowie die Deutsche Telekom und versuchten Lösungen für die zukünftige Business- und Kundenkommunikation zu zeigen. Hans Joachim Wolff, Vorstand des Deutschen Verbands für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation, sagte dabei, dass Unternehmen immer mehr gezwungen sind, interdisziplinär und abteilungsübergreifend zu denken sowie zu entscheiden. "Während bisher vor allem die Technologie Unified Communication, Arbeitswelten und Kundenkommunikation bestimmt hat, entscheidet jetzt der User, welchen Kanal oder welches Medium er für die Kommunikation nutzt - sei es Mobile, Social Media oder der direkte Draht."
Die Be Connected sollte parallel zur Voice + IP die Bereiche CRM, Prozesse und Kundenkommunikation abdecken. Christiane Nägler, Geschäftsführende Gesellschafterin von Nägler & Company, unterstrich die Bedeutung neuer Konzepte für die Kundenkommunikation: "Customer Experience Management und optimales Kundenmanagement ist zukünftig ohne den ,Digital Touch` sowie die sinnvolle Integration aller Kundenkontaktpunkte nicht mehr möglich."
Das Fazit der Teilnehmer zur Veranstaltung fiel ganz unterschiedlich aus. Zwar hätte sich nach Aussagen des Veranstalters der späte Start der Kommunikationsmaßnahmen im Vorfeld nicht negativ auf das Veranstaltungstrio ausgewirkt, doch war der Besucherstrom zumindest am zweiten Tag augenscheinlich gering. So spricht denn auch Markus Grutzeck, Vorstandsvorsitzender des Contact-Center-Networks, von einem gelungenen Veranstaltungskonzept, dass mehr Besucher verdient hätte. "Für die Contact-Center-Branche wäre eine Konsolidierung auf eine starke Veranstaltung im Herbst hilfreich."
Christopher C. Mickelthwate, Inhaber von NWS Dialog Group, würde sich bei der kommenden Ausgabe der Veranstaltung über einen gemeinsamen Namen der drei unterschiedlichen Messen freuen. "Der Bereich Voice + IP ist meiner Ansicht nach der Stärkste und eben auch sehr technisch. Wir als Unternehmen kommen aber mehr aus der Umsetzung und haben die für uns relevanten Kunden wie Marketingverantwortliche hier leider etwas vermisst." Auch Catherine B. Crowden, Marketing Managerin bei BSI und auf der Messe als Aussteller vertreten, hatte mit mehr Gesprächspartnern gerechnet: "Aus meiner Sicht funktioniert das klassische Messekonzept nicht mehr. Es muss viel offener und moderner werden. Vielleicht sollte man auch das Kongressangebot ausbauen und die Ausstellerliste streichen." Zudem wurde von Teilnehmern die Frage in den Raum gestellt, warum für die Veranstaltung zwei Tage eingeplant wurden, statt sie auf einen Tag zu reduzieren.
Der Veranstalter hält das Konzept indes für zukunftsfähig und will sein Engagement generell in den Bereichen Digitale Themen und Medien künftig ausbauen. "Das neue Trio aus Digital Touch, Voice + IP und Be Connected deckt die drei Bereiche UC und Technologie, CRM, im Sinne von Prozessen rund um das Contact Mangement, und die Anwenderseite moderner Customer Touch Points in zukunftsweisender Breite ab", sagte Klaus Reinke, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt. (sl)
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