Sparzwang im Postmarkt

01.09.2010 - Die Halbjahresbilanzen der nationalen Postdienstleister lesen sich allesamt, als würde es im deutschsprachigen Postmarkt immer noch nach oben gehen. Doch intern regiert der Rotstift. Die Zahlen offenbaren, dass an allen Ecken und Enden gespart werden muss.

[f1]Die Deutsche Post verfolgt offiziell die "Strategie 2015". Deren Vorgaben bedeuten beispielsweise im Unternehmensbereich Brief eine Steigerung des Gewinns trotz insgesamt gleich bleibender Volumina und gestiegener Löhne. Gleichzeitig investiert die Post in neue Technologien wie zum Beispiel in Briefsortiermaschinen und in den E-Postbrief. Allein im zweiten Quartal 2010 fielen konzernweit Inves­titionen von 286 Millionen Euro an. Dabei profitiert der Unternehmensbereich Brief hauptsächlich vom Internet-Handel, also von der Zustellung der Pakete. Im Dialogmarketing sank der Umsatz im ers­ten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Die Deutsche Post nennt die Gründe: "Der anhaltende Trend einer zunehmenden Substitution des physischen Briefs durch elektronische Medien sowie der Verlust des Quelle-Geschäfts in Deutschland führten zu Umsatzeinbußen."

[f2]Beim niederländischen Postdienstleister TNT ist bereits der so genannte Masterplan III angelaufen. In den Niederlanden ist das Volumen der adressierten Post um 8,4 Prozent gesunken. Insgesamt sollen in diesem Jahr 75 Millionen Euro eingespart werden. Zusätzlich müssen 168 Millionen Euro für Leistungen im Rahmen des Sozialplans und des TNT-Mobilitätsprogramms zurückgestellt werden. Mit anderen Worten: Es folgen Entlassungen in massivem Umfang. "Natürlich ist dies für viele unserer Postmitarbeiter in den Niederlanden schmerzhaft", sagte Konzernchef Peter Bakker, "strukturell schrumpfendes Postvolumen und anhaltende Konkurrenz mit Niedriglöhnen zwingen uns jedoch zu einer grundlegenden Neugestaltung der Postsparte." Nun sollen die Post- und die Expresssparte vollständig voneinander getrennt werden.

[f3]Die Österreichische Post nennt ihr Sparprogramm ganz modern "Post@2011". Dies beinhaltet im Wesentlichen die Umwandlung eigener Filialen in Partnerfilialen und Personalabbau. Im ersten Halbjahr 2010 beliefen sich die Aufwände an Sozialplanleistungen wie Abfindungszahlungen und Rückstellungen auf 18 Millionen Euro. Dennoch gibt es in Österreich einen kleinen Hoffnungsschimmer. Im Geschäftsfeld Infomail (adressierte und unadressierte Werbesendungen) erhöhte sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2010 um 1,5 Prozent. (te)

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