13.07.2010 - "Ich will, dass mein Handy mir sagt, was ich als nächstes tun sollte, ohne dass ich es dazu anweisen muss" - das ist die Vision von Amit Singhal, "Google Fellow" und Herr über den Suchalgorithmus des Web-Konzerns. Im Rahmen des "Google Search Roundtable" in Hamburg malte der Technologie-Experte aus, wie Internet-Services in fünf Jahren aussehen könnten. Schon jetzt hätte das Web die Keyword-getriebene Suche weit hinter sich gelassen.
"Mein nächster großer Traum ist Suche ohne zu suchen", sagte Singhal. Über das Handy könnten Funktionen wie eine To-do-Liste, ein Kalender, Informationen aus dem Echtzeitnetz und der Ortungsservice GPS miteinander verbunden werden. Als Anwendungsbeispiel führte Singhal einen Geschäftstermin in Palo Alto an, in dessen Vorfeld ein Flugzeug über einem Elektrizitätswerk abgestürzt war, was zu einem Stromausfall geführt hatte. Hätte Singhals Smartphone Informationen aus dem Echtzeitnetz (Nachrichten bei Twitter über den Stromausfall und das daraus resultierende Verkehrschaos) mit denen aus seinem Handy-Terminkalender verbunden, hätte es ihm emfpehlen können, nicht nach Palo Alto zu fahren, sondern den Termin neu anzusetzen. Ein weiteres Beispiel: der Kauf eines iPads für Singhals Frau anlässlich des Hochzeitstages. Mit Googles Social Search kann der Google-Ingenieur bereits von Bekannten geschriebene Testberichte über das Gerät im Netz finden. In fünf Jahren, so glaubt Singhal, werde sein Terminkalender ihn auch rechtzeitig und selbstständig daran erinnern, das Gerät zu bestellen, weil sich im Netz Informationen über eine Lieferfrist von drei Wochen finden lassen.
"Wir alle müssen Suchen durchführen und die richtigen Entscheidungen treffen", sagte Singhal. "Meine Vision ist ganz einfach: Ich will dabei helfen, diese Dinge so einfach wie möglich erledigen zu können - in einer den Datenschutz einhaltenden Art und Weise." Dass Google schon an der Umsetzung solcher Modelle arbeite, wollte Singhal nicht bestätigen: "Das ist noch eine Vision. Es kann einfach sinnvoll sein, ab und an innezuhalten und darüber nachzudenken, was in fünf Jahren sein könnte."
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