Wie es bei Wunderloop weitergehen soll

"Es gibt bis dato über 15 Interessenten", sagte Ahlers. Darunter seien die Deutsche Telekom und United Internet. Wunderloop soll nun zügig verkauft werden. "Ich gehe davon aus, dass wir mit drei bis fünf Partnern in tiefere Verhandlungen einsteigen werden. Wir wollen den Verkauf in der letzten Juni-Woche abschließen." Für die Transaktion ist Corporate Finance Partners verantwortlich. Das Beratungshaus hatte schon die Übernahme von Zanox durch Axel Springer und die Beteiligung von Burda an Xing in die Wege geleitet.

Das Geschäft von Wunderloop laufe derweil stabil, so Dr. Sven-Holger Undritz von der Sozietät White & Case, der zum vorläufigen Insolvenz­verwalter von Wunderloop bestellt worden ist. Durch eine Vorfinanzierung der Bundesagentur für Arbeit könnten die Gehälter der Mitarbeiter bis Ende Juni sicher gezahlt werden. Trotzdem musste Wunderloop entlassen. "Wir haben rund 30 Prozent Personal abgebaut", sagte Ahlers. Weitere Entlassungen unter den 50 Mitarbeitern seien nicht vorgesehen.

Wie der Insolvenzverwalter bekannt gegeben hatte, stünden die beiden Wunderloop-Gesellschaften Wunderloop Media Services und Wunderloop S.A. (Luxemburg) wegen unterschiedlicher Auffassungen zwischen den Gesellschaftern über eine gemeinsame Finanzierungsstrategie derzeit vor kurzfristig nicht mehr lösbaren Liquiditätsproblemen. Beide Gesellschaften hatten deswegen Insolvenzanträge gestellt.

Die Neuigkeit hatte in der Branche für Aufsehen gesorgt, auch weil Wunderloop kurz zuvor die Targeting-Allianz Ad Audience als Kunden gewonnen hatte. "Ad Audience setzt unsere Technologie bereits ein", so Ahlers. "Momentan arbeiten wir auf monatlicher Projektbasis zusammen. Der Vertrag soll nach dem Insolvenzabschluss finalisiert werden." (re)