Versandhandel

Neckermann verabschiedet sich vom Big Book

27.10.2009 - Die neue Neckermann-Führung - gerade einmal ein halbes Jahr in Amt und Würden - will sich Stück für Stück vom Hauptkatalog trennen und das Versandhaus zu einem "echten" Online-Händler umbauen. Dabei kommt dem Management offenbar das Aus von Quelle zugute.

"Die Zukunft des Versandhandels liegt im Internet", sagte Henning Koopmann, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO von Neckermann.de. "Deshalb richten wir das Unternehmen konsequent auf diesen Vertriebskanal aus. Wir wollen ein echter Online-Händler werden." Bereits heute erwirtschaftet Neckermann.de laut Koopmann rund 60 Prozent der Umsätze online. Aktuell wächst der Versandhändler in diesem Vertriebskanal um 11 Prozent. Jeden Tag gewinnt Neckermann eigenen Angaben zufolge online mehr als 4.000 Kunden neu dazu. Im Schnitt wird mit den Online-Käufern pro Kopf rund 200 Euro pro Jahr umgesetzt.

Es werde in Zukunft zwar weiterhin gedruckte Werbemittel geben, da diese auch als Impuls für Einkäufe im Internet dienen. "Ob wir in 10 Jahren noch einen 1.000 Seiten starken Katalog haben, bezweifle ich allerdings", sagte Koopmann. Bereits heute arbeite man an neuen Angebotskonzepten, die auch Werbemittel einschließen.

Die neue Geschäftsführung von Neckermann.de - neben Koopmann sind dies Ulf Cronenberg (Marketing und Vertrieb), Ludger Schöllgen (Einkauf) und Helmut Steurer (Finanzen, IT und Logistik) - ist seit rund einem halben Jahr im Amt. Die Aussichten sind offenbar positiv. Die Umsatzziele für 2009 werden nach aktueller Planung sogar leicht übererfüllt. Im Jahr 2009 wird Neckermann.de in Deutschland nach eigenen Prognosen knapp 750 Millionen Euro umsetzen. "Unser Ergebnis haben wir gegenüber dem Vorjahr um einen zweistelligen Millionenbetrag verbessert", so CEO Koopmann. Für 2010 erwartet er eine schwarze Null. 2012 will er sogar fünf Prozent Rendite erwirtschaften.

Neckermann gehört seit 2008 zu 51 Prozent dem Finanzinvestor Sun Capital Partners. Minderheitsgesellschafter ist Primondo, die Versandhandelssparte des insolventen Arcandor-Konzerns. Offenbar ist Neckermann aber nicht in den Abwärtssog geraten. Ganz im Gegenteil, wie Marketing-Geschäftsführer Cronenberg auf einer Pressekonferenz betonte: "Das überraschende Aus für Quelle führt zu zahlreichen Anfragen von Quelle-Kunden." Dr. Helmut Steurer, Geschäftsführer Finanzen, ergänzte: "Die Entflechtung vom Arcandor-Konzern verläuft planmäßig und ist nahezu abgeschlossen."

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