26.10.2009 - Einen reibungslosen Ablauf zwischen Online-Einkauf und Zahlungsabwicklung wollen Payment-Anbieter gewährleisten. Zusätzlich versuchen sie Online-Händler mit Risikomanagement-Lösungen vor Betrug und Missbrauch zu schützen.
So gut wie jeder hat schon einmal über einen Online-Shop etwas gekauft. Doch beim Thema Bezahlung würden laut Martin Singbartl, Product Manager Risk Management beim Payment-Anbieter Wirecard, weder Kunde noch Händler gern ein Risiko eingehen. Abhängig von der Bezahlart müsse aber eine der beiden Seiten in Vorleistung treten und damit ungewollt das Risiko übernehmen.
Zu diesem Ergebnis kommt auch eine von Paypal in Auftrag gegebene Studie über den E-Commerce, die von EUPD Research durchgeführt wurde, einem internationalen auf
B-to-B-Marktforschung ausgerichteten Full-Service-Dienstleister. Rund 1.000 User und 500 Online-Händler wurden für die Studie befragt. Dabei offenbarten sie, dass vor allem das Thema Sicherheit eine entscheidende Rolle spielt, damit ein Kaufvertrag zwischen Kunde und Händler via Web zustande kommt.
"Online-Händler können am sichersten per Vorauskasse an ihr Geld kommen", erklärt Singbartl. Doch dies sei die unpopulärste Bezahlvariante beim Verbraucher. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Studie von Paypal.
"Die Kaufabbruchrate ist hier hoch", ergänzt Arnulf Keese, Geschäftsführer für den Bereich Geschäftskunden bei Paypal D-A-CH, und erklärt weiter, dass ein Online-Shop transparent sowie benutzerfreundlich aufgebaut sein sollte, damit Verbraucher nicht zur Konkurrenz wechseln. Aus diesen Gründen müssten Händler ein Portfolio kundenfreundlicher Bezahlungsmöglichkeiten anbieten, umgekehrt aber auch vor Betrug geschützt werden. E-Payment-Anbieter wie Paypal, Click and Buy oder Wirecard integrieren die gängigsten Bezahlsysteme automatisch in Online-Shops. Bei T-Pay kann der Händler selbst wählen, welche Zahlungsarten er in seinen Shop einbetten will. "Dafür sollten Online-Händler darauf achten, dass die Shop-Softwarelösung einen Warenkorb bildet", meint Axel Hübner, Product Management Payment & Cards bei T-Pay, um eine technische Schnittstelle zu einem Dienstleister zu haben.
Bei allen Providern ist gleich, dass sie das Risikomanagement, samt so genannter Fraud-Protection, liefern. Diese Technik soll Online-Händlern helfen, potenzielle Gefahren schon bei der Zahlungseinreichung zu erkennen und frühzeitig zu minimieren.
Um Händler vor Zahlungsausfällen durch Betrug oder unzureichende Bonität des Kunden zu schützen, haben Payment-Anbieter verschiedene Möglichkeiten entwickelt, die ständig verbessert werden. "Zum Start kann man die Adresse des Kunden verifizieren und eine Bonitätsprüfung durchführen", sagt Singbartl. Dann könne der Abgleich mit Negativlisten erfolgen. Darüber hinaus ließen sich mittels Überprüfung der Parameter der Zahlung, z.B. der IP-Adresse des Users, mögliche Betrugsmuster aufdecken. Paypal sichert den Online-Händlern darüber hinaus ohne Aufpreis die volle Zahlungsgarantie des Kunden zu. Bei Click and Buy sowie Wirecard gibt es diesen Service gegen Aufschlag. Auch für internationale Kunden ist dieses Vorgehen beim Risikomanagement gängig. Um den Online-Händlern jedoch auch außerhalb Deutschlands eine einfache Zahlungsabwicklung zu gewährleisten, integrieren die großen Payment-Anbieter innerhalb des Zahlungsvorgangs die üblichsten ausländischen Bezahlmethoden sowie Währungen internationaler Kunden, wenn der Händler dem Kaufwunsch zustimmt.
Da der E-Commerce auch immer mehr das Handy erobert, bieten die Provider ihre Bezahlsysteme nach und nach als mobile Lösung an. So ist Paypal bereits über Blackberry als Bezahlapplikation erhältlich. Eine Anwendung für das I-Phone ist geplant. Auch Click and Buy wird zeitnah eine Applikation veröffentlichen. "Ovi-, Android- und Symbian-Lösungen werden folgen", kündigt Marcus Greven an, der als Director Sales D-A-CH bei Click and Buy tätig ist.
Der E-Commerce-Markt wächst, die Umsätze steigen, auch die Zahl der Jobs in der Branche nimmt laut Studie von Paypal und EUPD Research zu. Künftig wird aber die Sicherheit noch stärker in den Fokus rücken. "Wir bemerken, dass das Betrugsrisiko und der Identitätsmissbrauch, der in Amerika bereits seit einigen Jahren zu beobachten ist, vermehrt nach Deutschland rüberschwappen", sagt Martin Singbartl. Um sich vor Missbrauch besser zu schützen, könne man laut Arnulf Keese deshalb Konten via generierter SMS-PINs doppelt absichern. Dabei müssen sich Kunden neben dem Passwort mit einer PIN anmelden, die als stets neu generierte SMS beim Empfänger landet. (sl)
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