Russen setzen auf Sachwerte

29.06.2009 - Russlands Wirtschaft hat es in der weltweiten Finanzkrise hart getroffen. Der Wert des Rubels ist eingebrochen, die Fachleute rechnen damit, dass die Volkswirtschaft dieses Jahr über acht Prozent schrumpft.

In ihre Währung haben die Russen ebenfalls wenig Vertrauen. Kein Wunder, stieg die Inflationsrate in den vergangenen Monaten doch von 11 auf 13,3 Prozent. Trotzdem streben die Menschen in Richtung Zukunft. Ihre größte Angst ist, dass die Regierung wieder zu viel Einfluss bekommt und die Unternehmen nationalisiert werden.

Da trifft es sich gut, dass die Russen in vielen Dingen noch Nachholbedarf haben. Also setzen sie, anstatt auf Bankkonten und Versicherungen, auf Sachwerte und tätigen Anschaffungen, soweit es ihre finanzielle Situation zulässt. Besonders begehrt sind dabei internationale Güter und Waren. Ganz hoch im Kurs stehen natürlich die Dinge, auf die sie über Jahrzehnte verzichten mussten. So interessieren sich laut TNS Infratest/MRSC etwa 45 Prozent der Russen für Mode, 53 Prozent für Kosmetik, 48 Prozent für Unterhaltungsmedien und 31 Prozent für Autos. Das ist in allen Bereichen mehr als im europäischen Vergleich. Entsprechend der finanzwirtschaftlichen Situation und dem Vertrauen in die eigene Wirtschaft ist es bei den Interessen kaum verwunderlich, dass lediglich 14 Prozent der Russen angeben, sich gern mit Versicherungs- und Finanzthemen auseinander zu setzen. Allerdings sieht das im europäischen Vergleich (16 Prozent) nicht viel anders aus.

Wer schreibt, der bleibt

In Sachen Werbung haben die Russen dann aber wieder andere Vorlieben als ihre europäischen Nachbarn. Bei ihnen stehen Print-Anzeigen mit 28 Prozent und Mailings mit 23 Prozent ganz oben im Ranking der Werbebeliebtheit. Im Mittelfeld liegt das Internet mit 16 Prozent. E-Mail, Radio und TV sind mit 9 bzw. 8 Prozent dagegen weit abgeschlagen. Also bleibt, wer schreibt. Doch nicht alles, was im Briefkasten landet, erreicht auch die Gunst der Konsumenten: Mehr als die Hälfte der Befragten fühlen sich von einem hochwertig gestalteten Mailing besonders angesprochen. Ist ihnen dann noch der Absender bekannt, und verspricht die Botschaft einen Mehrwert, steht für sie einem Kauf kaum noch etwas entgegen. Besonders beliebt sind Warenproben und Gutscheine. Gewinnspiele dagegen sind keine Zugpferde. Für beide Geschlechter gilt auch, dass im Alter alles unwichtiger wird. Je älter die Russen werden, desto weniger Wert legen sie auf Gestaltung, Ansprache und Inhalt von Mailings. Daher dürfte es sich lohnen, einen russischen Werbetexter zu beauftragen. Schließlich weiß der am besten, wie man den richtigen Ton trifft.

Mailings generieren Umsatz

Was wiederum auch dafür spricht, dass die Russen, haben sie sich einmal entschieden, auch dabei bleiben.Das gilt auch für ihre Markentreue. 74 Prozent der russischen Konsumenten bleiben einem Produkt treu, solange sie damit zufrieden sind. Dabei ist ihnen die Qualität wichtiger als der Preis.
Was nicht heißen soll, dass Neues keine Chance bekommt. Immerhin probieren 76 Prozent auch gern neue Angebote aus. Und genau diejenigen, die sich Neuem gegenüber offen zeigen, werden von Werbung treibenden Unternehmen in den jüngeren Zielgruppen gefunden. Die wiederum sind es auch, die Mailings gegenüber besonders reaktionsfreudig sind. Sie leben meist in Single-Haushalten, sind bis 30 Jahre alt, gebildet und gehören dem oberen Einkommensdrittel an. Außerdem steht bei ihnen der Konsum ganz hoch im Kurs. Und dem werden sie weiter folgen. Sie werden ihr Geld ausgeben für Sachwerte, die ihren Wert behalten. (cb)

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