24.06.2009 - Die Mailingtage wollen gegensteuern. Mit Blick auf die Unsicherheiten beim Datenschutz und die gleichzeitige Wirtschaftskrise hat sich die Nürnberger Kongressmesse vorgenommen, jetzt erst recht Optimismus zu verbreiten. Ein schwieriges Unterfangen.
Sieht man einmal von Datenschutz und Krise ab, mussten die Mailingtage in diesem Jahr erstmals in ihrer Geschichte einen Rückgang der Ausstellerzahlen hinnehmen. Auf der Messe präsentieren sich am Mittwoch und Donnerstag 400 Aussteller. 2008 waren es 422. Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsführung des Veranstalters Nürnberg Messe, begründete den Rückgang mit gleich mehreren Ursachen. Einige Aussteller seien wohl unzufrieden gewesen, zudem hätten wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt, und schließlich seien die ausländischen Aussteller zurückhaltender gewesen.
Auch ein Blick auf das Konjunkturbarometer des Deutschen Dialogmarketing Verbands (DDV) gibt kaum Anlass für Optimismus. Zwar gibt gut die Hälfte der DDV-Mitglieder für 2008 einen gestiegenen Umsatz an, doch die Zahl derjenigen, bei denen der Umsatz gesunken ist, hat sich gegenüber 2007 verdoppelt. Die Prognose für 2009: Nur 6,5 Prozent (Vorjahr: 23 Prozent) der deutschen, österreichischen und Schweizer Dialogmarketingunternehmen gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens sehr zufrieden stellend verlaufen wird.
Für Optimismus sollte auf den Mailingtagen Keynote-Speaker Sven Gábor Jánszky sorgen. Der Trendforscher beschäftigte sich mit dem Kundendialog des Jahres 2020 - mit ungewöhnlichen Perspektiven. Die Menschen würden in den nächsten Jahren mit intelligenten Geräten umgehen, die die Bedürfnisse der Nutzer erkennen und ihnen persönliche Angebote einspielen könnten. Dies verändere auch die Diskussion über den Datenschutz. "Wir erleben einen Paradigmenwechsel des Datenschutzes", sagte Jánszky. "Die Annahme, dass Bürger ihre Daten nicht freigeben wollen, stimmt nicht mehr." Die heutige Datenschutzdebatte sei ein Relikt der alten Zeit und das vielleicht letzte Gefecht des überkommenen Datenschutzes. Was derzeit in den Medien und der Politik diskutiert werden, sei nicht trendführend, so der Trendforscher. Seine Prognose, mit der das Dialogmarketing sicher gut leben könnte: "Die Politik wird eine Möglichkeit schaffen, die den Unternehmen die Nutzung der persönlichen Daten nur gestattet, wenn gleichzeitig jedem Kunden eine Kontrollmöglichkeit über seine Daten gegeben wird." Das stärke das Vertrauen zwischen Wirtschaft und Bürgern - jedenfalls im Jahr 2020.
Zu den Mailingtagen in Nürnberg werden am Mittwoch und Donnerstag etwa 8.000 Besucher erwartet. Die Kongressmesse feiert in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag. (te)
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