25.11.2008 - Für OgilvyOne war 2008 ein sehr gutes Jahr, was die Ausbeute an Awards betrifft - so wurde OgilvyOne beispielsweise mit dem DDP zum zweiten Mal in Folge zur Agentur des Jahres gekürt. CEO Thomas Strerath resümierte für ONEtoONE das Jahr 2008 aus Agentursicht und gibt einen Ausblick auf 2009.
OgilvyOne wurde dieses Jahr mit Auszeichnungen ja geradezu überhäuft. Was ist das Erfolgsrezept der Agentur?Strerath: Ich habe nicht den Eindruck, dass sich im Vergleich zu den Vorjahren viel geändert hat. Was Awards betrifft, kann man sagen, dass wir in den vergangenen fünf Jahren recht erfolgreich waren. Wir sehen es generell nicht als Nebenprodukt einer Kampagne, vielleicht einen Award zu gewinnen. Eine Award-Fähigkeit wird stattdessen bei der Ausarbeitung unserer Kampagnen von vornherein strategisch mit berücksichtigt. Außerdem arbeiten wir ausschließlich Kampagnen für reale Kunden aus, keine Fakes. Und wir freuen uns über jeden Award wie kleine Kinder.
Machen sich diese Erfolge auch beim Umsatz der Agentur bemerkbar?Strerath: Ja, das hält uns schon im Gespräch, und wir haben ausreichend Anfragen im Neugeschäft. Aber abgesehen davon, müssen wir uns beweisen wie alle anderen auch. Große Dialogetats strategisch zu meistern bedeutet mehr, als kreativ zu sein. Andererseits kommen Unternehmen mit besonderen Vorstellungen von Kampagnen zu uns, wo wir uns fragen: Will das betreffende Unternehmen wirklich Kreation, lassen sich die Ideen für den betreffenden Konzern überhaupt nach deren Vorstellungen umsetzen?
Vor einigen Monaten ist Ogilvy mit der Dienstleistungstochter Red Works an den Start gegangen. Warum hat die Agentur ihr Portfolio um den Bereich Produktionsvorstufen erweitert?Strerath: Unsere großen, globalen Kunden suchen nach Einsparmöglichkeiten, sie fordern höhere Effizienz, Schnelligkeit und eine neue Kostenstruktur. Vorher hatten wir in den verschiedenen Ogilvy-Units einzelne Produktionsabteilungen, jetzt können wir zu wettbewerbsfähigen Preisen die ganze Bandbreite der Produktionsvorstufen aus einer Hand anbieten. Wer früher eine Broschüre für seine Kampagne wollte, ging zu Ogilvy & Mather. Für Online-Maßnahmen, die parallel stattfinden sollten, war OgilvyInteractive zuständig. Jetzt gibt es von der Printproduktion über die Reinzeichnung bis hin zu Online-Services einen integrierten Workflow. Red Works in Frankfurt und Düsseldorf ist ein Teil von Red Works Worldwide, das bereits in 28 Ländern in Asien, Nordamerika, Europa und Lateinamerika vertreten ist. Das Unternehmen arbeitet schon seit Längerem erfolgreich für große Ogilvy-Kunden wie American Express, Kodak, IBM oder Unilever. Von besonderem Interesse ist die globale Vernetzung, durch die zentral von einem Standort aus die Produktionsvorstufen für alle Märkte geleistet werden können. Das Angebot der Sprachadaptionen durch Red Works ist dafür ein essenzieller Bestandteil.
Diverse Agenturen haben in letzter Zeit ihre Interactive-Units aufgelöst und auf mehrere Tochteragenturen aufgeteilt, damit überall alle Disziplinen bedient werden können. Gibt es ähnliche Pläne bezüglich Ogilvy- Interactive?Strerath: Nein. OgilvyInteractive ist schon seit 2006 in OglivyOne integriert und hat ein gemeinsames Management. Aber wir brauchen OgilvyInteractive auf jeden Fall weiterhin als eigenständige Unit, um herausragende Arbeiten leisten zu können - denn das Thema Interactive wird immer komplexer und schwieriger.
Im digitalen Bereich hat Ogilvy dieses Jahr ausgebaut und die Spezial-Unit Healthworld Digital gegründet. Betreut die Agentur auf dem Gebiet der Medizin inzwischen so viele Etats, dass diese Spezialisierung notwendig wurde?Strerath: Der Healthcare-Markt ist eine Branche, die anders tickt. Digitale Entwicklungen haben auf diesem Gebiet vergleichsweise sehr viel später stattgefunden, dann wuchs ihr Einfluss allerdings schlagartig. Früher waren Patienten dem Urteil der Ärzte sozusagen ausgeliefert. Jetzt haben sie selbst die Macht übernommen - und zwar übers Internet. Hier tauschen sich die User aus, stellen Diagnosen ihrer Ärzte und die Wirksamkeit von Medikamenten in Frage. Über Impotenz oder Haarausfall redet man nicht unbedingt mit seinen Freunden, aber man sucht sich Foren im Internet zu diesen Themen und führt auf diese Weise Dialoge. Glaubwürdigkeit im Bereich Online-Healthcare-Marketing ist deshalb unheimlich wichtig geworden. Wir können mit der neuen Unit Kunden strategisch beraten, arbeiten aber auch für Unternehmen, die den Fokus auf Suchmaschinenoptimierung und -marketing legen. In der Spezial-Unit paart sich sozusagen die Expertise im Bereich digitaler Kommunikation mit einem umfassenden Verständnis für integrierte Healthcare-Kommunikation.
Denken Sie, 2009 wird ein gutes Jahr für Ogilvy?Strerath: 2009 ist ein Jahr, das wohl alle am liebsten überspringen möchten - trotzdem wird auch dieses Jahr vorübergehen. Man darf sich nichts vormachen: Die Budgets werden reduziert werden, Marken werden weniger Geld fürs Marketing ausgeben - ob das nun Sinn macht oder nicht. Aber ich denke, der Anteil digitaler Kommunikation wird im kommenden Jahr extrem wachsen, im Marketing wird der Schwerpunkt klar in diesem Bereich liegen. Und dafür sind wir gewappnet und sehen auch 2009 eine große Chance für OgilvyOne.
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