Bild: Sebastian Halm/Midjourney
Daten sind das neue Gold - doch nicht jeder weiß, wie man damit umgeht. Eine aktuelle internationale Studie von Canva
offenbart ein wachsendes Spannungsfeld in deutschen und internationalen Marketing- und Vertriebsteams: Während 86 Prozent der Fachkräfte wöchentlich mit Daten arbeiten, fühlt sich fast die Hälfte im Umgang damit unsicher oder überfordert. Die Folge: "Data Anxiety" - und ein messbarer Produktivitätsverlust.
Die Studie "Beyond the Numbers: How Data Storytelling Redefines Communication"
basiert auf den Aussagen von über 2.400 Marketing- und Sales-Experten, darunter 300 aus Deutschland. Sie zeigt, dass trotz des steigenden Datenvolumens und der zunehmenden Abhängigkeit von Zahlen (69 Prozent bestätigen dies), vielen die nötigen Kompetenzen fehlen, um aus der Datenflut klare, verständliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Fehlendes Selbstvertrauen trotz häufiger Nutzung
Zwar geben 71 Prozent der deutschen Befragten an, sich bei der Analyse und Interpretation von Daten sicher zu fühlen, doch 45 Prozent machen regelmäßig Fehler in Tabellen, die sich auf ihre Arbeit auswirken. 29 Prozent kämpfen mit der Interpretation komplexer Excel-Tabellen, 35 Prozent verstehen die zugrunde liegenden Formeln nicht.
18 Prozent vermeiden den Umgang mit Daten sogar komplett - ein Wert, der immerhin unter dem internationalen Schnitt von 30 Prozent liegt. Trotzdem zeigt sich: Selbst tägliche Nutzung ist kein Garant für Kompetenz oder Sicherheit.
Data-Storytelling
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Daten entfalten ihre Wirkung erst dann, wenn sie richtig erzählt werden. Data Storytelling - also die visuelle und narrative Aufbereitung von Zahlen - wird zunehmend zur Schlüsselkompetenz. 89 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Datenvisualisierungen ihre Argumente glaubwürdiger machen, 83 Prozent fühlen sich durch ansprechende Visualisierungen in Präsentationen sicherer.
Gleichzeitig haben 30 Prozent Schwierigkeiten, Daten überhaupt visuell darzustellen. Hier zeigt sich ein klarer Bedarf an besseren Tools und Schulungen.
KI als Hoffnungsträger
Die gute Nachricht: Neue Technologien könnten die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit schließen. 76 Prozent der Fachkräfte sind optimistisch, dass Künstliche Intelligenz ihnen helfen kann, technische Hürden abzubauen und datenbezogene Aufgaben effizienter zu lösen. Gleichzeitig wünschen sich 85 Prozent benutzerfreundlichere Tools zur Datenvisualisierung - klassische Datentools gelten vielen als zu komplex und wenig intuitiv.
"Daten allein bewegen Menschen nicht, Geschichten hingegen schon", bringt es Duncan Clark, EMEA-Leiter bei Canva, auf den Punkt. Unternehmen, so Clark, sollten weniger darauf setzen, ihre Mitarbeitenden zu Data Scientists auszubilden, als ihnen einfache Werkzeuge und Grundlagen des Storytellings an die Hand zu geben.
Denn klar ist: Wer in Marketing und Vertrieb Daten nicht nur sammelt, sondern sie verständlich erzählen kann, verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.