05.11.2008 - Die Hamburger Interaktiv-Agentur Sinner Schrader hat im vergangenen Geschäftsjahr einen neuen Umsatzrekord erzielt. CEO und Agenturmitbegründer Matthias Schrader blickt trotz Finanzkrise optimistisch in die Zukunft.
Mit 24,2 Millionen Euro konnte Sinner Schrader im Geschäftsjahr 2007/2008 den bisher höchsten Bruttoumsatz in der Unternehmensgeschichte erzielen. Dies gab der Unternehmensvorstand bei seiner Bilanzpressekonferenz in Hamburg bekannt. Die Agentur konnte gegenüber dem Vorjahr somit um 30 Prozent oder 5,6 Millionen Euro zulegen. Das operative Ergebnis (EBITA, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beläuft sich auf 2,3 Millionen Euro, die Bruttoumsatzmarge auf 9,5 Prozent. Das EBITA verbesserte sich um 1,3 Mio. Euro oder 121 Prozent, und die Bruttoumsatzmarge stieg um 3,9 Prozentpunkte.
Besonders das Bestandskundengeschäft hat sich im vergangenen Jahr als Wachstumstreiber erwiesen. Mit den zehn größten Agenturkunden (Tchibo, Deutsche Bank, Comdirect, Tui, Sixt, Scout24, Ecco, Deutsche Telekom, Talkline und Simyo) erzielte Sinner Schrader 89 Prozent seines Umsatzes. Alleine der größte Kunde Tchibo steuerte 35 Prozent Umsatz bei. Der Großteil der Agenturkunden (45 Prozent) kommt aus dem Bereich Handel & Konsumgüter.
Es sei ein dynamisches Jahr für Sinner Schrader gewesen, "weil sich das Internet so dynamisch entwickelt hat", sagte Thomas Dyckhoff, Finanzvorstand des börsennotierten Unternehmens. "Noch haben wir keine Lead-Position, aber wir wollen Lead-Agentur im Interactive-Bereich werden", so Dyckhoff weiter. Im Zuge dessen will die Agentur auch ihre Profitabilität noch weiter verbessern.
Als profitabel hat sich bereits die von Sinner Schrader gekaufte mittelständische Hamburger Interactive-Agentur Spot Media herausgestellt, die "von Tag Eins an zu Gewinn und Umsatz beigetragen hat". Sinner Schrader hatte Spot Media Anfang 2008 übernommen. Den letztendlichen Kaufpreis schätzt Dyckhoff auf etwa 3,5 Millionen Euro, die genaue Summe orientiert sich an einer erfolgsabhängigen Earn-out-Regelung, die bis ins Jahr 2012 gilt. Die Übernahme von Spot Media erleichtere es Sinner Schrader, Kunden aus dem KMU-Bereich zu bedienen.
Nicht so erfolgreich war die Beteiligung von Sinner Schrader am Web-Kommunikationsdienstleister Active Gate. Das Unternehmen bietet Technologie im Bereich internetbasierter Echtzeit-Dialoglösungen an. Internetsurfer können damit via Chat oder Voice-over-IP (VoIP) Kontakt zu den Website-Betreibern aufnehmen. Das Geschäft von Active Gate habe sich "nicht so entwickelt, wie wir das erhofft haben", so Dyckhoff. Sinner Schrader hatte sich im April 2008 mit 20 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Eine Option auf die Übernahme der Mehrheit an Active Gate kommenden Dezember werde die Agentur "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht wahrnehmen.
"In das kommende Jahr gehen wir mit Zuversicht", sagte Agenturchef Matthias Schrader. "Wir wollen wieder zweistellig wachsen." Schrader erwartet zwar wegen der Finanzkrise einen starken generellen Abschwung in den nächsten zwölf Monaten, - "für den eigenen Sektor sind wir aber überhaupt nicht pessimistisch". Das Internet gewinne weiter an Bedeutung, und die dort angesiedelten Budgets würden größer. Klassische Anzeigen und TV-Spots werden zurückgefahren. "Im Online-Bereich ist das nicht der Fall, weil das dort teilweise auch als Vertriebsbudget verbucht wird", so Schrader. Gespräche mit Agenturkunden hätten ergeben, dass die Ausrichtung auf das Direktgeschäft ungebrochen bleibt: Das Web als Vertriebskanal wird wichtiger und bleibt somit Wachstumstreiber. "Das Internet könnte Krisengewinner werden", so Schrader.
Im Wege steht dem im Moment die Personalnot im Online-Marketing-Bereich. "Der Markt ist leergesaugt", so Schrader. "Wir wollten im vergangenen Jahr mehr eigenes Personal aufbauen, haben das aber nicht geschafft", ergänzt Thomas Dyckhoff. So verzeichne die Agentur zurzeit mehr als 20 offenen Stellen auf ihrer Website. "Wir müssen zum Teil auf Fremddienstleister zurückgreifen, das sind echte Margeneffekte", so Dyckhoff. Um dies zu ändern, startet die Agentur am kommenden Montag eine Online-Rekrutierungskampagne mit einer eigenen Microsite und Banner auf dem Online-Portal der "Süddeutschen Zeitung". (re)
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