DDV sagt "Abzockern" den Kampf an

"Es ist unvorstellbar dreist, mit den Sorgen und Ängsten des Verbrauchers miese und kriminelle Geschäfte zu betreiben", sagte Patrick Tapp, Vizepräsident Public Affairs und Verbraucherdialog. "Wir werden jedem, der die selbstverständlich kostenlosen Verbraucherangebote des DDV kommerzialisiert, um sich die Taschen vollzustopfen, den Staatsanwalt auf den Hals hetzen. Das ist an Bodenlosigkeit nicht zu überbieten. Wir bitten jeden Verbraucher, der ein solches Abzockangebot bekommen hat, sich bei uns zu melden."

Nach Angaben des DDV handelt es sich bei den angezeigten Firmen um Global Marketing Germany, Dream Call und Emitec 23. Der DDV hat bei der Staatsanwaltschaft Duisburg einen Strafantrag gestellt und angekündigt, auch mit möglichen zivilrechtlichen Schritten vorgehen zu wollen. Grund: Die drei Firmen hätten per adressierter Briefwerbung den für Verbraucher kostenlosen Eintrag in die DDV-Robinson-Liste gegen eine Gebühr von 29,90 Euro bzw. 39,90 Euro angeboten. Dem adressierten Anschreiben sei der auf der DDV-Website frei herunterladbare Original-Aufnahmeantrag beigefügt worden. Der DDV ist verständlicherweise aber noch aus einem anderen Grund verärgert. Er kann momentan nicht nachvollziehen, welche Anträge auf legalem Weg und welche auf Basis der "Verbraucherabzocke" zustande gekommen sind.

Der Handel mit der Robinson-Liste kommt für die Dialogmarketingbranche zu einer ungünstigen Zeit - wird doch in Berlin gerade über die Verschärfung von Datenschutzregelungen nachgedacht. Das sieht auch der Verband so: Durch den Missbrauch der Robinson-Liste entstehe der DDV-Initiative ein erheblicher Vertrauensschaden in ein zentrales Verbraucherschutzinstrument. (te)