27.08.2008 - Stimmen aus den USA sprechen zurzeit von einer drohenden Werberezession. Verschiedene große Markenunternehmen haben ihre Marketingbudgets bereits auf den Prüfstand gestellt.
den USA kündigt sich offenbar eine Werberezession an. Dies ist der einhellige Tenor mehrerer aktueller Presseberichte. Die "Financial Times Deutschland" zitierte etwa einen Branchenexperten, der Rückgänge bei den Werbeausgaben in allen Medien schilderte. Ein weiterer Beleg findet sich im US-Branchenmagazin "Advertising Age", das von Budgetkürzungen bei General Motors, Procter & Gamble, Anheuser-Busch, Coca-Cola sowie Nissan berichtete. Grund für die Zurückhaltung seien Umwälzungen durch den technischen Wandel und den Digitalisierungsprozess, zu denen sich nun auch noch eine Verlangsamung der US-Wirtschaft hinzugeselle, so die "FTD".
Sogar auf das eigentlich boomende Online-Geschäft scheint sich die Entwicklung auszuwirken. Das Marktforschungsinstitut Emarketer müsse seine Wachstumsprognose für die Internetwerbung von ursprünglich 23 Prozent um einige Prozentpunkte nach unten korrigieren, erklärte Analyst David Hallerman gegenüber dem Mediendienst Bloomberg.
Auswirkungen bis nach Deutschland?
Droht die in den USA anbrechende Rezession auch nach Deutschland überzuschwappen? Der hiesige Online-Vermarkterkreis (OVK) sah sich zuletzt ebenfalls gezwungen, seine Wachstumsprognose nach unten zu korrigieren. "Das im OVK-Onlinereport 2008/01 erhoffte Wachstum von 30 Prozent ist nicht mehr zu erreichen", so OVK-Vize Frank Bachér gegenüber dem Branchendienst I-Business.
Für das gesamte deutsche Werbeklima im Jahr 2008 zeichnet sich laut Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) erneut eine nachlassende Dynamik ab. "Die Gefahr wächst, dass die deutsche Werbewirtschaft erneut in die Rezession abgleitet", so der ZAW. Das den Prognosen für das Jahr 2008 nach ein Prozent betragende deutsche Werbewachstum sei kaum erreichbar.
Verbandssprecher Volker Nickel sieht hier aber keinen Einfluss der USA: "Die dortige konjunkturelle Situation ist mit der in Deutschland nicht vergleichbar." Hierzulande verlangsame sich zurzeit das Wachstum. "Wenn es gut geht, stagnieren wir nur. Es kann aber auch sein, dass wir 2009 im Minus landen. Wenn dem so wäre, dann hätte das mit Nordamerika aber herzlich wenig zu tun", so Nickel. In der Wirtschaft fehlten zurzeit beispielsweise Impulse, etwa durch neue Branchen wie seinerzeit die Hard- und Software industrie. Vielmehr noch befänden sich die Medien in einem "beschleunigten Reformprozess", so Nickel. Der ZAW-Sprecher glaubt jedoch: "Vielleicht dauert dieser gar nicht mehr so lange an. An seinem Ende wird ein hoch entwickeltes und modernes Werbeträgernetzwerk stehen." (re)
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