Auf der Suche nach der neuen Suche

27.08.2008 - Mehrere neue Internet-Suchmaschinen wollen die Nutzer mit neuen Konzepten und anderen Darstellungsformen überzeugen.

Zuletzt ist Cuil gestartet - das gälische Wort für Wissen wird wie "cool" ausgesprochen. Die Suchmaschine setzt auf eine mehrspaltige Darstellung in Text und Bild und eine Einteilung der Ergebnisse in Kategorien. Mit Letzterer wäre es theoretisch möglich, dem User bei Eingabe des Begriffes "Golf" die Auswahl zu bieten zwischen dem Sport oder dem Automodell. Mit diesem Konzept konnten die Betreiber, darunter ehemalige Mitarbeiter von IBM, Google und Altavista, bereits 33 Milliarden US-Dollar Venture-Kapital einsammeln. Die Stimmen im Web zum offiziellen Start des Angebotes rangierten jedoch von Zurückhaltung bis Enttäuschung. So habe die Suchmaschine zu Anfang bei Eingabe des eigenen Namens noch nicht einmal die eigene Website gefunden.

Nach Cuil-Aussagen umfasst der eigene Suchindex 120 Milliarden Websites. Mitbewerber Google hatte kurz zuvor via Blog bekannt gegeben, eine Billion Websites zu kennen. Nach Informationen der US-Zeitung "San Francisco Chronicle" seien davon jedoch nur 30 bis 40 Milliarden indexiert. Auch wenn Cuils Index dreimal so groß wäre wie der von Google - der Suchmaschinengigant ist immer noch Maßstab für alle neuen Angebote. 66 Prozent aller Suchanfragen weltweit werden über Google durchgeführt, informierte der Bitkom im Februar. In Deutschland sind es laut Statistikdienst Webhits sogar fast neun von zehn Suchanfragen.


Searchme setzt auf Screenshots
Auch Searchme wird sich an diesen Zahlen messen lassen müssen. Die Suchmaschine stellt ihre Suchergebnisse auf eine Weise dar, die an Apples I-Tunes erinnert: Der Nutzer kann dabei zwischen Screenshots der Ergebnisse hin- und herblättern. Ähnliche Konzepte boten bisher bereits Oskope und Eaglefind. Searchme bietet auch die Einordnung in Kategorien wie bei Cuil an. Laut US-Branchendienst "All Things Digital" soll die Suchmaschine durch Text- und Bildwerbung monetarisiert werden.

Die Suchmaschine Searchcloud lässt die Nutzer bei der Sucheingabe in eine "Suchwolke" mehrere Begriffe eingeben. Wie wichtig diese jeweils für das gesuchte Ergebnis sind, kann der Nutzer über unterschiedliche Schriftgrößen markieren. Search cloud greift auf Ergebnisse von Yahoos Suchplattform Boss zurück, ändert aber deren Reihenfolge. Der Branchendienst "Techcrunch" bescheinigte Search cloud zwar ein "gutes Konzept, aber mangelhafte Umsetzung".

Eine andere Strategie verfolgen nutzergestützte Angebote wie etwa Wikia Search (OtO 02/08). Die im Januar in eine Testphase gestartete Suchmaschine soll die Bewertung und damit direkte Beeinflussung der Suchergebnisse durch die Nutzer ermöglichen.


"Nutzergestützt kann funktionieren"
Philipp von Stülpnagel, Sumo-Geschäftsführer sowie Arbeitskreisleiter Suchmaschinenmarketing beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), sieht die Chancen von Angeboten wie Cuil und Searchme skeptisch, "da sie lediglich andere Darstellungsformen der Suchergebnisse sind, jedoch keine grundlegend anderen Ansätze in der Identifizierung der relevantesten Inhalte verfolgen" und zudem leicht kopierbar seien. Anders die nutzergestützten Suchdienste: Hinter diesen stehe ein neuer Ansatz bei der Bewertung von Websites, der durchaus funktionieren könne. "Zurzeit sind Wikia & Co. aber noch weit davon entfernt, eine entsprechend stabile und manipulationsfreie Suchmaschine zu präsentieren", schränkt von Stülpnagel ein. (re)

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