Microsoft krempelt B-to-C-Geschäft um

25.08.2008 - Mit der Einrichtung des neuen Geschäftsbereiches Consumer & Online nimmt Microsoft eine plattformübergreifende Perspektive ein, in der der Endkunde im Mittelpunkt steht.

Deutschland hat sein Online-Geschäft mit verschiedenen Aktivitäten aus dem Consumer-Bereich gebündelt. "Wir sind in das aktuelle Geschäftsjahr mit einer neu aufgestellten internen Organisation gestartet", erklärt Microsoft-Managerin Dr. Dorothee Ritz. In dem neu geschaffenen Geschäftsbereich Consumer & Online sei alles, was früher die Online Services Group war, mit aufgegangen. "Dazugekommen ist der Mobile-Bereich, also etwa alles, was wir mit Windows Mobile im Endkonsumentenbereich anbieten, sowie der Consumer-Software-Endkundenbereich." Dr. Ritz, zuvor Leiterin der Online Services Group Deutschland, trägt nun den Titel General Manager Consumer and Online Deutschland.

Microsoft will durch die Maßnahme dem Verbraucher eine einheitliche, plattformübergreifende und unabhängige Nutzererfahrung über PC, Online und Mobile hinweg ermöglichen. "Wir haben unsere Perspektive umgedreht, weg von einem produktgruppenspezifischen Blickwinkel hin zu dem des Endkonsumenten, um so unser breites Consumer-Portfolio besser im Gesamten betrachten und vermarkten zu können", so Dr. Ritz.

Auch die in Microsoft Advertising umfirmierte Werbevermarktung ist neu aufgestellt worden.

Die Bündelung des Endkundenangebots im Bereich Consumer & Online soll es auch den Werbekunden von Microsoft leichter machen, die Verbraucher über alle Kanäle anzusprechen. "Durch Akquisitionen wie die von Massive und Screentonic haben wir unser Portfolio in den letzten Jahren ja auch um Bereiche wie Games-Werbevermarktung und Mobile erweitert", sagt die neue Bereichschefin Dr. Dorothee Ritz.

Die gesamte Werbesparte ist ebenfalls unter dem Dach des neuen Geschäftsbereiches angesiedelt. Sie firmierte vor Kurzem von Microsoft Digital Advertising Solutions in Microsoft Advertising um. Markus Frank blieb Leiter des Bereiches.

Der kontinuierliche Ausbau der Werbevermarktung ist laut Dr. Ritz ein wichtiges Thema für Microsoft - nicht zuletzt, da diese auch eigene Produkte vermarktet. Obwohl der IT-Konzern erst vor anderthalb Jahren als Anbieter den Werbemarkt betreten hat, sei dieser Geschäftsbereich "bereits den Kinderschuhen entwachsen".


Ein Ansprechpartner, viele Spezialisten
Auch hier standen deswegen organisatorische Veränderungen an. Neben dem Namenswechsel fand eine breitere Integration und Neuaufstellung statt: "In den letzten Jahren gab es bei uns ja eine ganze Menge Akquisitionen. Einerseits Aquantive mit den Plattformen Atlas und Drive PM, andererseits die Spartenakquisitionen rund um Videovermarktung, TV-Vermarktung oder Software-Management wie etwa Yume, Navic und Rapt", erklärt Ritz. Diese sollen langfristig integriert werden.

Für den deutschen Markt seien in diesem Jahr vor allem die Aquantive-Akquisitionen relevant: "Bei deren Integration sind wir einen ganzen Schritt vorangekommen." Die Sales-Teams von Microsoft und Aquantive wurden außerdem zusammengelegt.


Zwei-Marken-Strategie geht weiter
Auch im Zentrum dieser Maßnahmen steht der Kunde: "Das sind in diesem Fall die Medienpartner, die einfacher und wirtschaftlicher ihr Medienangebot platzieren wollen", so Ritz. Um dies zu ermöglichen, hat sich Microsoft Advertising "in einer Art Spezialistenmodell" aufgestellt: Jeder große Werbekunde hat seinen festen Ansprechpartner. Dahinter bietet ein Team aus Spezialisten jeweils einzelne Lösungen wie etwa Games-, Video- oder Mobile-Vermarktung an. Dies erleichtere den Kunden auch das Schalten einer integrierten Kampagne. Bei den Consumer-Services setzt Microsoft seine auf Anhieb nicht leicht durchschaubare Zwei-Marken-Strategie fort. "Wir wollen damit eine klare Unterscheidung zwischen den redaktionell aufbereiteten Inhalten von MSN und den Kommunikations- und Informationstools von Windows Live treffen", sagt Dr. Ritz. Dass dies nicht immer ganz konsequent erscheine, lasse sich wegen Schnittstellenprodukten wie etwa Live Search oder dem MSN-Suchagenten nicht vermeiden.

Ein wichtiger Entwicklungsmarkt bleibt für Microsoft die Internetsuche. "Durch die Berichterstattung über Yahoo dürfte klar geworden sein, dass Microsoft sehr gewillt ist, in diesen Bereich signifikant zu investieren", sagt Dr. Ritz. Presseberichten zufolge hatte Konzernchef Steve Ballmer zuletzt angedeutet, mit Investitionen in Milliardenhöhe hier Microsofts Wettbewerbsfähigkeit sichern zu wollen. "Auch für das deutsche Business ist es wichtig, dass hier in die Entwicklung investiert wird", sagt Dr. Ritz. So will Microsoft ein Search-Technology-Center in Eu ropa errichten - wo, ist noch nicht klar. "Nebenher werden wir die Vertikalisierung weiter vorantreiben und spezialisierte Dienste wie etwa die lokale Suche oder Videosuche weiter auf- und ausbauen", kündigt Ritz an. (re)

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