25.08.2008 - Immer mehr Webshops rüsten mit Tools nach, die Einkaufstipps, bezogen auf den Typ oder die Figur des Users, geben oder die mit Empfehlungen arbeiten wie "Kunden, die x kaufen ... kaufen auch y". ONEtoONE fragte, wie sinnvoll die virtuellen Hilfen erscheinen.
Andreas Schwend Managing Partner der Agentur DMC Digital Media Center in Stuttgart ... und ob! Nach Social Commerce ist Individual Commerce ein neues, heißes Thema. Die virtuelle Beratung wird zunehmend zum ausschlaggebenden Faktor bei der Auswahl des richtigen Online-Shops und dem anschließenden Kauf. Ein schönes Beispiel, wie virtuelle Beratung auch heute schon verführt, ist knicker-pickers.com. Egal, ob Frau oder Mann - jeder kann sich hier ein lebendiges Bild machen, ob die Wäsche seinem Typ entspricht. Und das ist erst der Anfang. Stephan Mosblech Geschäftsführer der Agentur People Interactive in KölnAuf jeden Fall! In der persönlichen Beratung drückt sich doch auch eine Haltung aus, die ich als Kunde verlangen kann und die meinen Kaufentscheid positiv beeinflusst. Vo-raussetzung ist aber, dass die Tools gut und die Tipps wertvoll sind. Spannend finde ich neue Formate mit individuellen Profildaten, die das virtuelle Anprobieren realistischer machen. Das kann zwar das Erlebnis im Handel, das Anprobieren, Sich-im-Spiegel-Betrachten und den Dialog mit qualifiziertem Personal nicht ersetzen. Hat aber auch Vorteile: Im Internet bin ich vor Spannern sicher.Lars Kreyenhagen Geschäftsführer Kreyenhagen Kommunikation in HamburgAls Mann fällt mir schon der Offline-Kleiderkauf sehr schwer, aber ich versuche mal, die Frage neutral zu betrachten. Die virtuelle Beratung wird wohl nie den persönlichen Kontakt, das haptische Erlebnis und die Stimmung ersetzen, die man offline wahrnimmt. Auf der anderen Seite wirken die grell beleuchteten und mit viel zu großen Spiegeln ausgestatteten Umkleidekabinen auf viele Käufer auch abschreckend. Am PoS wollen wir die Marke erleben. Wenn der Handel da nicht nachbessert, wird der Online-Shop auf Dauer gewinnen. Was bringen tolle Anzeigen in Modemagazinen, wenn ich mich in der Umkleidekabine nicht wohl fühle! Volker Wiewer CEO des Marketingdienstleisters Ecircle in MünchenMomentan wird erst ein kleiner Teil der virtuellen Möglichkeiten in den Online-Shops umgesetzt. Gerade der Versandhandel hat sich exzellent auf den Vertriebszweig E-Commerce eingestellt. Online-Shops werden immer komfortabler, und die Anreicherung von Kundenprofilen erlaubt eine zielgenaue Kommunikation - zukünftig wird die virtuelle Beratung fürs Shoppen im Netz sicherlich weiter optimiert und ausgebaut werden.Marcus Kikisch Geschäftsführer der Agentur Interone Worldwide in MünchenFragen, die sich sicherlich jeder stellt der online Kleidung kauft, sind: "Wird das Kleidungsstück mir passen oder nicht?" und "Wie wird es aussehen, steht es mir?". Die virtuelle Beratung beim Online-Kleiderkauf soll dem Kunden genau diese Fragen, welche ja durchaus Kaufhemmnisse sind, da nicht wirklich anprobiert werden kann, beantworten. Er wird somit eher zum Kauf angeregt, und eine Enttäuschung beim Probieren der Kleidung nach Erhalt bleibt ihm dann (hoffentlich) erspart. Wie in einem realen Geschäft kommen die Kunden sicherlich auch eher in einen Online-Shop gerne wieder, in dem sie sich gut beraten fühlen und bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Shops sind ein immer wichtigeres Instrument zur Kundenbindung, nicht nur beim Thema Bekleidung. Virtuelles Anprobieren bleibt aber wohl eher eine Spielerei. Zielführender sind sorgfältig redaktionell gepflegte Empfehlungen mit Auswertungen des Nutzerverhaltens, gern auch visuell gut aufbereitet.Stefanie Spangenberg Geschäftsführerin der Agentur Ska Dialog in FrankfurtDie virtuelle Beratung hat selbstverständlich eine Zukunft. Je effizienter wir unsere Zeit verwenden, umso wertvoller sind Tipps, die auf einer reinen Datenanalyse beruhen. Mein persönliches Online-Einkaufsverhalten in puncto Kleidung unterscheidet sich im Übrigen nicht von meinem Online-Einkaufsverhalten in puncto Bücher. Hier ist es für mich bereits selbstverständlich, dass ich mich an virtuellen Tipps orientiere.
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