Mit User Generated Content zu neuen Kontakten

27.09.2007 - Junge Unternehmen wie Namendo und Smartdex wollen vor allem das mittlere Management miteinander vernetzen.

Das Grundprinzip des Web 2.0, das Mitmach-Internet oder der User Generated Content, weitet sich langsam auch auf die Branche der Adressdienstleister aus. Die Idee stammt - wie könnte es anders sein - aus den Vereinigten Staaten. Hierzulande versuchen beispielsweise die beiden Unternehmen Namendo und Smartdex, von den Nutzern selbst eingestellte Businessdaten an den Mann oder die Frau zu bringen.

Die Geschäftsidee ist leicht erklärt. Wer sich etwa bei Smartdex.de regis-triert und einen Kontakt inklusive Firmenname, Position, Telefonnummer und E-Mail-Adresse einstellt, erhält dafür einen anderen Kontakt kostenlos. Wer zusätzliche Kontakte wünscht, bezahlt 1 Euro pro Datensatz. Derjenige, der die Daten zuvor eingestellt hat, verdient daran 40 Cent. Smartdex erhält 60 Cent.

"Der Dienst richtet sich in ers-ter Linie an Geschäftsleute aus dem mittleren Management", sagt Sascha Langner, Mitgründer von Smartdex. Gemeint sind zum Beispiel Vertriebler, deren Daten man eben nicht bei den herkömmlichen, auf Führungskräfte spezialisierten Adressdienstleistern kaufen kann. Langner sieht dafür Potenzial in den Branchen Finanzdienstleistungen, Autoindustrie und Medien.

Das Smartdex-Modell hat jedoch einen Haken. Es funktionier nur, wenn auch tatsächlich genügend Daten verfügbar sind, also ausreichend viele Nutzer mitmachen. "Wir haben mit 150 Leuten angefangen", sagt Langner. "Nach meinen Berechnungen sind wir mit 5.000 Nutzern im Plus." Bei 10.000 bis 20.000 aktiven Usern liefe das Portal dann von allein. Langner räumt ein, dass die Nutzerzahlen noch unter der 1.000er-Marke liegen. Allerdings sei Smartdex ja auch erst Mitte August online gegangen. Immerhin seien schon Kontakte im mittleren fünfstelligen Bereich verfügbar.

Namendo ist in dieser Hinsicht schon einen großen Schritt weiter. Das zur Onvista Group gehörende Adress-Brokerage-Portal ist Anfang Juni an den Start gegangen und hat mittlerweile mehr als 120.000 Kontakte aus gut 30.000 Unternehmen im Angebot.

Onvista-Vorstand Michael W. Schwetje versteht Namendo als Marktplatz für Vistenkarten. Anders als bei Smartdex können bei Namendo keine Kontakte gekauft werden. "Die Währung unseres Marktplatzes sind Punkte, die den Mitgliedern für Aktivitäten entweder belastet oder gutgeschrieben werden", erläutert Schwetje.

In der Namendo-Datenbank können Kontaktinformationen gesucht und gegen Punkte abgerufen werden. Zugleich haben Mitglieder die Möglichkeit, selbst Kontakte einzustellen oder bestehende Kontakte zu aktualisieren. Bei jedem Erwerb dieser Kontakte durch andere Mitglieder erhält das einstellende Mitglied Punkte gutgeschrieben, die es für den eigenen Erwerb von Kontakten einsetzen oder sich auszahlen lassen kann.

Konkret funktioniert das Namendo-Prinzip folgendermaßen: Gekaufte oder vergütete Punkte können für den Erwerb von Kontakten eingesetzt werden. Der Preis je Kontakt beträgt 200 Punkte. Dies entspricht 2 Euro plus Mehrwertsteuer. Sollten sich die Kontaktdaten als falsch oder veraltet erweisen, so kann der Kontakt innerhalb von 15 Tagen reklamiert werden. "Durch diesen Mechanismus wird sichergestellt, dass fehlerhafte Kontakte schnell identifiziert und aus der Datenbank entfernt werden können", sagt Schwetje.

Mitglieder können eigene Kontakte in die Datenbank einstellen und bestehende Kontakte aktualisieren. Werden von einem Mitglied eingestellte Kontakte durch ein anderes Mitglied erworben, so erhält der Kontakteinsteller eine Gutschrift in Höhe von 50 Punkten auf seinem Konto.

Ist der Kontakt seit der Einstellung durch andere Mitglieder aktualisiert worden, werden dem Einsteller und dem letzten Aktualisierer jeweils 25 Punkte gutgeschrieben. Mitglieder können die erworbenen Punkte für den eigenen Erwerb von Kontakten einsetzen oder sich ihre Punkte auszahlen lassen (100 Punkte gleich 1 Euro).Klingt aufwändig, hat sich in den USA aber in ähnlicher Form durchgesetzt. Das Portal Jigsaw bietet rund 6 Millionen Kontakte an.

Martin Teschke

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